Zu den Vorteilen von Symbiosen
Mutualismus (Wechselbeziehung) ist überall in der Natur zu finden und ein Beleg für die Komplexität der Natur. Wie die Kooperation zwischen Arten jedoch über Generationen hinweg stabil bleibt, ist eine der wichtigsten und noch weitgehend ungeklärten Fragen der Evolutionsbiologie. Das EU-finanzierte Projekt TACTIC (The actinomycete connection) sollte die Art der Symbiose zwischen Blattschneiderameisen und den Antibiotika-produzierenden Bakterien Pseudonocardia untersuchen und daraus wie auch aus der umgebenden mikrobiellen Gemeinschaft (Mikrobiom) ein Modell erstellen, um neues Grundlagenwissen zu dieser Art von Symbiose zu liefern. Die Forscher legten eine Karte des externen Mikrobioms (auf der Ameisenkutikula) für Arbeitsameisen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlicher Spezialisierung (von einfachen bis hin zu hoch spezialisierten Arten) an, um herauszufinden, wie sich die Symbiose im Lauf eines Ameisenlebens verändert, und um die Diversität der Symbiontenstämme zu bestimmen. In Experimenten mit dem jeweiligen Symbiont und seinen bekannten Konkurrenten wurden theoretische Modelle zur Dynamik kompetitiver Bakterien getestet, um zu analysieren, wie die Evolution nützlicher Mikrobiome durch Mutualismus stattfindet. Den Forschern zufolge findet bei komplexeren Blattschneiderameisenarten eine stark durch Koevolution geprägte Symbiose statt, die durch die Antibiotika-produzierenden Pseudonokardie dominiert wird. Sie fanden auch heraus, dass die Ameisen bakterielle Konkurrenz auf ihrer Kutikula (so genannte actinobakterielle Gemeinschaften) fördern, da sie dem Ameisenwirt Vorteile bringen. Diese Ergebnisse enthüllen mehr zur Art der Symbiose zwischen Blattschneiderameisen und dem Actinobakterium Pseudonocardia und darüber, wie Symbiosen langfristig bestehen bleiben.
Schlüsselbegriffe
Mutualismus, Mikrobiom Antibiotika, Actinobakterien, Blattschneiderameisen, TACTIC, Symbiose