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The impact of the tissue microenvironment on the microRNAs in chronic lymphocytic leukemia

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Zum Einfluss der Mikroumgebung auf den Krankheitsverlauf bei Leukämie

Chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist aus klinischer Sicht relativ heterogen. Nun sollen effektivere Therapien vorangebracht werden, indem genetische Ursachen für die individuell unterschiedliche Progression untersucht werden.

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CLL ist die diffuseste Form der Leukämie und wird in der Regel im niedrigmalignen Stadium diagnostiziert. Obwohl bei den meisten Patienten keine Therapie benötigt wird, kommt es bei 30 bis 40 % zur Progression in die klinische Phase, die mit dem Tod endet. So müssen vor allem Gene identifiziert werden, die am Krankheitsfortschritt beteiligt sind. CLL-Zellen unterliegen nicht der Apoptose und können durch Antigenstimulation und Wechselwirkungen im Gewebe schneller proliferieren. Forscher des EU-finanzierten Projekts VIMIRNASCLL (The impact of the tissue microenvironment on the microRNAs in chronic lymphocytic leukemia) untersuchten nun, wie die Mikroumgebung die CLL-Progression beeinflusst, indem microRNA dereguliert wird. Hierzu entnahmen sie CLL-Zellen aus Knochenmark, Lymphknoten und peripherem Blut und untersuchten die Expression spezifischer microRNA in B-Zellen nach zell-zellvermittelter Interaktion. Experimentelle Daten zeigten, dass miR-181b, die bekanntermaßen den aktiven Cross-Talk zwischen B- und T-Zellen vermittelt, in CLL-B-Zellen kaum zu finden ist. Damit entgehen CLL-Zellen der Apoptose und auch der Eliminierung durch zytotoxische T-Zellen. Weiterhin entdeckten die Forscher, dass CLL-Zellzyklus und Apoptose durch Regulation der Transkription von miR-15a/16-1 beeinflusst werden. Sie gehen nun davon aus, dass leichter zwischen aggressiver und niedrigmaligner Erkrankung unterschieden werden kann, wenn der Verlusts eines der miR-15a/16-1-Allele bei CLL detektiert wird. Insgesamt bestätigt VIMIRNASCLL die These, dass die CLL-Progression von Umweltsignalen abhängt und die Deregulierung von microRNA durch spezifische zelluläre Cross-Talk-Stimuli ausgelöst wird. Mit den neuen Informationen könnten neue MicroRNA-basierte Krebsmedikamente entwickelt und so das klinische Management von CLL-Patienten verbessert werden.

Schlüsselbegriffe

Mikroumgebung, chronische lymphatische Leukämie, VIMIRNASCLL, miR-181b, miR-15a/16-1

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