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Evaluation of ADAM-15 in atrial fibrillation

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Genetische Veranlagung für Herzrhythmusstörungen

Europäische Forscher untersuchten einen spezifischen genetischen Locus als Ursache für Herzrhythmusstörungen und lieferten damit neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie der Krankheit und zu möglichen neuen Therapien.

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An Vorhofflimmern (AF), der häufigsten Herzrhythmusstörung, leiden mehr als 6 Mio. Europäer. Dabei erhöht sich das Risiko für Schlaganfall, Demenz, Herzinsuffizienz und Mortalität. Die Pathophysiologie von AF ist komplex und kaum erforscht, und neue klinische Studien deuten inzwischen auf eine genetische Komponente bei AF hin. In neueren genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) wurden mehrere genetische Polymorphismen im Zusammenhang mit AF enthüllt, allerdings ließ sich bislang keine direkte pathogene Rolle dieser genetischen Loci nachweisen. Daher soll nun ein direkter funktioneller Effekt kausaler Allele auf die Transkription bzw. Proteinfunktion demonstriert werden. Das EU-finanzierte Projekt ADAM-15 AND AF (Evaluation of ADAM-15 in atrial fibrillation) sollte die Rolle von ADAM-15 bei AF wissenschaftlich fundieren. ADAMs (A Disintegrin And Metalloproteinase) gehören zu einer großen Familie membrangebundener Glykoproteine, die in wichtige zelluläre Prozesse, aber auch Krankheiten wie Krebs und Arteriosklerose involviert sind. Neuere Studien zeigen eine Hochregulierung von ADAMs bei AF-Patienten, die mit Störungen der Umbauprozesse im Herzgewebe (kardiales Remodelling) einhergehen. Die Rolle von ADAM-15 bei AF wurde an neu entwickelten Knockout-Mausmodellen und deren kardialem Phänotyp untersucht. Obwohl interessanterweise keine Veränderungen der Vital-, Herz- oder EKG-Parameter beobachtet wurden, war bei den ADAM15-Knockout-Mäusen die Anfälligkeit für atriale Arrhythmien signifikant höher als bei den Wildtyp-Kontrollen. Auch die induzierten Arrhythmieepisoden dauerten signifikant länger. Insgesamt belegt die Studie, dass sich häufige genetische Varianten funktionell auf den Herzrhythmus auswirken können und damit die Anfälligkeit für AF erhöhen. Forschungen an anderen GWAS-Risiko-Loci sollen nun neue Einblicke zur Pathophysiologie von AF liefern, die vor allem am ADAM15-Knockout-Mausmodell durchgeführt werden, da es das einzige stabile Modellsystem für AF ist.

Schlüsselbegriffe

Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern, GWAS, ADAM-15 UND AF, ADAM-15

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