Deutliche Zunahme der Spinout-Tätigkeit britischer Hochschulen
Wie die Ergebnisse einer jetzt veröffentlichten Umfrage der University Companies Association (UNICO) und der Nottingham University Business School zeigen, sind aus den Hochschulen im Vereinigten Königreich noch nie so viele Unternehmens-Spinouts hervorgegangen wie zurzeit. Viele Beobachter ziehen eine Parallele zwischen dem derzeitigen Stand der Innovationen an Hochschulen im VK und der Lage vor zwanzig Jahren in den USA und erwarten, dass sich die deutliche Zunahme der Spinout-Unternehmen weiter fortsetzt. Aus der Erhebung geht hervor, dass das VK ein günstigeres Verhältnis zwischen Forschungsausgaben und Unternehmensgründungen als die USA und Kanada aufweist. David Catton, der Präsident der UNICO, erklärte: "Was den Stand des Technologietransfers im VK angeht, verdeutlicht die Umfrage mehrere positive Aspekte: Innerhalb der Forschung und Lehre ist ein Wandel der Haltung gegenüber gewerblichen Tätigkeiten festzustellen, und es sind effiziente, wirksame Verfahren vorhanden, die den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen der britischen Forschung gewährleisten." Der Bericht basiert auf den Daten von 98 der 122 kontaktierten Einrichtungen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 80 Prozent. 2001 wurden dem Bericht zufolge 175 neue Spinouts gegründet, das sind fast ein Drittel aller in den letzten fünf Jahren erfolgten Neugründungen. Allerdings belegt die Erhebung auch, dass sich ein großer Teil der Spinout-Aktivität auf relativ wenige Hochschulen konzentriert und 25 Prozent überhaupt keine Unternehmen gründeten. Darüber hinaus zeigt der Bericht verbesserungswürdige Bereiche für den Ausbau der Spinout-Aktivitäten auf. So sei ein nachhaltiges Wachstum des Bereichs nur möglich, wenn Hochschulmitarbeiter mehr Zeit und Mittel für diese Tätigkeiten erhielten, allgemein seien klarer gefasste Politiken innerhalb der Einrichtungen erforderlich, und ferner müsse mehr Start- und Risikokapital bereitgestellt werden. Britische Spinouts hinken ihren US-amerikanischen und kanadischen Gegenstücken auch hinterher, was die Anzahl der eingetragenen Lizenzen und Patente und den damit erzielten Umsatz anbelangt. Nach Berichten von Hochschulen wurden 855 Lizenzen erteilt, die über 16 Millionen GBP einbrachten, während von 743 Patentanträgen 276 genehmigt wurden. Catton ist zwar mit den Ergebnissen, die auch in ein jährliches Benchmarking einfließen werden, zufrieden, geht aber davon aus, dass noch viel zu tun sein wird: "Obwohl diese Ergebnisse Mut machen, besteht noch Spielraum für Verbesserungen. Es wird wohl noch lange dauern, bis gewerbliche Tätigkeiten einen bedeutenden Gewinnfaktor der Hochschulen darstellen - aber das Potenzial ist vorhanden."