Kommission finanziert Projekt zur Bereitstellung der bisher modernsten Sprachtechnologie
Die Europäische Kommission hat einem internationalen Konsortium 3,47 Millionen Euro bereitgestellt, das die modernste und kommerziell interessanteste dialogfähige Sprachmaschine weltweit entwickeln will. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt FASIL (Flexible and Adaptive Spoken Language and multi-modal Interface) soll bis September 2004 laufen. Die von der Kommission bereitgestellten Mittel kommen aus dem Abschnitt "Technologien der Informationsgesellschaft" (IST) des Fünften Rahmenprogramms. Sie belaufen sich auf mehr als die Hälfte der Projektkosten in Höhe von 6,4 Millionen Euro und stellen damit eine der höchsten bisherigen Förderungen für ein Projekt dieser Art dar. FASIL soll die Fähigkeiten moderner Sprachmaschinen durch die Kombination von Sprache, Bildern und Text erweitern. Simon Loopuit, Vorsitzender und CEO des Projektpartners Vox Generation, erklärt: "Die möglichen Anwendungen sind unbegrenzt. Von FASIL werden zahlreiche Branchen profitieren, von der Automobilindustrie über Call-Center, Reisebüros, Banken bis hin zum Datenmanagement. Wir werden die Anwendung so aufbauen, dass der Informationszugang für alle erleichtert wird. Dies entspricht auch der Politik der Europäischen Union, die auf die volle Beteiligung aller Bürger an der modernen Informationsgesellschaft hinarbeitet." Das Konsortium, an dem gewerbliche und Wohlfahrtsorganisationen aus Portugal, Schweden und dem VK beteiligt sind, will eine wirklich dialogfähige Sprachmaschine vorlegen. Im Gegensatz zu anderen Sprachmaschinen, wo der Anwender sich mit den Einschränkungen des Computers abfinden muss, wird die FASIL-Technologie eine vom Anwender ausgehende Interaktion erlauben. Das System soll Fragen von Nutzern verstehen und beantworten können und Informationen in englischer Umgangssprache und bestimmten anderen europäischen Sprachen erteilen. Die Interaktion mit dem Computer beschränkt sich aber nicht auf Sprachanwendungen: Die Anwender können auch auf Text und Bilder zurückgreifen, sodass sie beim Zugriff auf Informationen und Dienste stets das effektivste Medium nutzen können. Laut Simon Loopuit besitzt diese Technologie ein enormes Potenzial. "Mobiltelefone sind inzwischen weit verbreitet. Die Sprache ist offensichtlich das wichtigste Kommunikationsmittel für Menschen unterwegs", erklärt er. "FASIL wird unseres Erachtens der große technische Durchbruch sein, um die Kommunikationstechnik weiter nach vorne zu bringen. FASIL wird Organisationen und Einzelne in die Lage versetzen, die Möglichkeiten der 2,5G- und 3G-Mobilnetze voll auszunutzen, und ihnen die Mittel für eine schnelle Entwicklung neuer Anwendungen in die Hand geben." Peter Walters, die Kontaktperson des IST-Programms im VK, ist der gleichen Meinung: "FASIL ist bezeichnend für die Art von Innovation, die das IST-Programm unterstützen soll, und wird einem erweiterten Europa die intelligenten Tools verschaffen, um ein lückenloses, mehrsprachiges Dienste- und Anwendungsangebot anbieten zu können."