Neuartige Sensoren sorgen für höhere Lebensmittelsicherheit
Da die Nahrungsmittelerzeugung in zunehmendem Maße globalisiert wird und einer steigenden Nachfrage gerecht werden muss, steigt die Gefahr durch chemische, biologische und radiologische Mittel, die in die Lebensmittelkette gelangen könnten. Erkrankungen in großem Maßstab ebenso wie wirtschaftliche und geschäftliche Verluste könnten die Folge sein. Eine Herausforderung dieser Art erfordert wirkungsvolle und schnelle Laborkontrollen, die jedoch zeitaufwändig und kostenintensiv sind. Das EU-finanzierte Projekt SNIFFER(öffnet in neuem Fenster) (Sensory devices network for food supply chain security) entwickelte ein System, das dieser Aufgabe gewachsen ist. Man konzipierte eine tragbare Sensoreinrichtung, die einen schnellen Nachweis sowie eine Dekontaminierungs-/Reinigungsprozedur auf Grundlage von MIP-Technologie (molekular geprägte Polymere) zu bieten hat. Um seine Ziele zu erreichen, entwickelte das Projektteam Hightech-Fluoreszenz- und Kolorimetriesonden, die Toxine, Enzyme, Proteine und verschiedene Verunreinigungen nachweisen können und insbesondere die MIP-Technologie verstärken. Ein weiterer maßgeblicher Teil des Projekts umfasste die Zusammenstellung einer Datenbank gefährlicher Toxine und Pathogene, die mit der Lebensmittelversorgungskette in Verbindung zu bringen sind, und dabei insbesondere jene, die großen Bevölkerungsgruppen schaden können. Überdies gelang es dem Team, das erforderliche Netzwerk aus Sensoren zu konzipieren, das die Übertragung von wichtigen Daten an einen Befehlssensor ermöglicht und es dem Benutzer gestattet, das Sensorverhalten zu modifizieren. Von den Sensoren bestimmungsgemäß nachzuweisende Krankheitserreger und Giftstoffe sind Milzbrand, Listerien, Salmonellen, Ammoniumverbindungen, Bacillus cereus, Quecksilber und sogar Sprengstoffe. Die innovative Technologie kann außerdem bestimmte Toxine entfernen oder neutralisieren, wodurch beträchtliche Kosteneinsparungen und Sicherheitsvorteile erzielt werden. SNIFFER führte Validierungstests in der Milchwirtschaft durch, um die Robustheit der Sensoren zu bestätigen. Die Versuche belegten den Erfolg des Systems und ebneten gleichermaßen den Weg zum Einsatz der neuen Technologie in der Fleisch- und Getreideindustrie. Während vor einer Kommerzialisierung weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit erforderlich ist, zeigt die Technologie eine hohe Erfolgsquote und ist in Bezug auf die Erhöhung der Lebensmittelsicherheit vielversprechend.
Schlüsselbegriffe
Lebensmittelsicherheit, Sensorik, Toxine, Krankheitserreger, Nahrungsmittelerzeugung, Lebensmittelproduktion, SNIFFER