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Inhalt archiviert am 2024-06-18

a Virtual Studio for Security Concepts and Operations

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Virtuelle Realität verbessert Gebäudesicherheit in risikobehafteten städtischen Umgebungen

Von EU-Experten entwickelte Techniken der virtuellen Realität und Simulation helfen Notfallteams, effizientere Krisenreaktionen in komplexen urbanen Situationen zu planen.

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EU-finanzierte Software-Experten schufen in Kooperation mit Sicherheitsexperten eine innovative Virtual-Reality-Plattform, die es Krisenreaktionsteams ermöglicht, unter Berücksichtigung von Gebäudekonfigurationen, umliegenden städtischen Merkmalen und mehrfach bedrohlichen Situationen Sicherheitspläne zu visualisieren, vorzubereiten und anzupassen.   Die Bedrohung durch Terroranschläge hat die Notwendigkeit erhöht, sensible Gebäude und kritische Infrastruktur zu schützen und gleichzeitig einen angemessenen öffentlichen Zugang zu gewährleisten. Bei zunehmenden Risiken wird die Planung von Rettungseinsätzen und einer sicheren Evakuierung immer anspruchsvoller, vor allem bei Szenarien, in denen Brände Evakuierungswege blockieren, ein Bewaffneter Geiseln genommen hat oder Gruppen von gewalttätigen Demonstranten versuchen, ein Gebäude zu betreten.   Das von der EU finanzierte Projekt VASCO (Virtual Studio for Security Concepts and Operations) baut auf neuesten Fortschritten bei virtueller Realität, Simulation, Katastrophenmanagement-Tools und geografischen Kartierungstechnologien auf. Es nutzt diese, um genaue dreidimensionale Darstellungen von Gebäuden in ihrer städtischen Umgebung zu erzeugen, wobei vorhandene Baupläne, 360-Grad-Kamera-Aufnahmen und andere Daten über die Innen- und Außenbereiche der Gebäude herangezogen werden.   Was wäre wenn? Eine wichtige Frage für mehr Sicherheit   Das Projekt, das Polizei, Personenschutzteams, Feuerwehrleute, Terrorismusbekämpfer und Bereitschaftspolizei, Notfallmediziner und andere Akteure involvierte, entwickelte auch Werkzeuge zur Simulation von "Was wäre wenn?"-Situationen, mit denen Reaktionsteams Risiken, mögliche Reaktionen und kritische Punkte bewerten können.   Diese Bedrohungssituationen berücksichtigen andere Gebäude und nahegelegene Installationen oder dichte Populationen, Verkehrsstaus und mögliche Störungen, die durch Ereignisse wie Massenproteste oder Besuch von Würdenträgern verursacht werden können.   "Polizei, Feuerwehrleute oder andere Experten können zusammenarbeiten, um die Sicherheit von geplanten Veranstaltungen oder Bereiche um die virtuelle Repräsentation der Örtlichkeit herum zu diskutieren und abzustimmen", sagt Chloé Delpont-Ramat, Softwareentwicklerin bei DIGINEXT und französische Koordinatorin des VASCO-Konsortiums.  "Normalerweise müssten sie die Örtlichkeit besuchen oder das Gebäude nachbauen, was Zeit kostet und oft nicht flexibel oder erst gar nicht machbar ist."   Virtuelle Sicherheitsdetails   In dem daraus resultierenden Modell der Örtlichkeit kann man navigieren, es inspizieren und mit Sicherheitsdetails wie virtuellen CCTV-Kameras, Feuersprinklern, Sensoren, Fahrzeugbarrieren und anderen Gegenständen weiter verbessern.   "Zum Beispiel erforschten und entwickelten wir einen Weg, um Sicherheitskameras mit den entsprechenden Steuerungen zu virtualisieren, damit die Benutzer die Kameras abdecken und blinde Flecken in der Örtlichkeit ermitteln können", sagt Frau Delpont-Ramat.    Die Plattform umfasst die Replik eines Kontrollzentrums mit einer gemeinsamen Rasteransicht aller Sicherheitskameras, die aus der Software heraus gesteuert werden können.   VASCO baut auf anderen EU-finanzierten Projekten auf – CRIMSON und INDIGO –, bei denen es um digitale Vorbereitung und Schulung im Krisenmanagement ging.   Endverbraucher in Griechenland, den Niederlanden und Schweden, die während des VASCO-Projekts konsultiert wurden, berichteten, dass die Plattform die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsexperten unterstützt.   Auch wenn sie ursprünglich für die vorbereitende Phase bei der Krisenreaktion vorgesehen war, hat die Plattform gezeigt, dass Reaktionsteams Informationen effektiv in einer Weise teilen können, die für unterschiedliche Organisationen gegenseitig und unmittelbar verständlich ist.   "Die Teilnehmer der Taskforce-Gruppen waren sehr an der Möglichkeit interessiert, Screenshots von betroffenen Gebäuden mit visuellen Informationen über die bekannte Situation, zusammen mit zusätzlichen Kommentaren, auf ihre Smartphones zu erhalten, während sie sich auf dem Weg zu einer Krisensituation befinden", sagt Frau Delpont-Ramat.

Schlüsselbegriffe

VASCO, Sicherheit, Terrorismus, Städte, Stadtplanung, Software, Katastrophen, virtuelle Realität

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