Ältester DNS-Fund in sibirischem Permafrost erhalten
Dänische Wissenschaftler haben die bisher älteste DNS im Permafrost Nordostsibiriens gefunden. Ein Team von Wissenschaftlern des Zoologischen Museums in Kopenhagen hatte Bohrkerne von zwei bis 30 Meter Länge aus dem gefrorenen Boden zwischen den sibirischen Flüssen Kolyma und Lena entnommen. Sie stellten fest, dass die Bodenproben pflanzliche und tierische DNS enthielten, die sie auf ein Alter zwischen 300.000 und 400.000 Jahren datieren. Nach Ansicht des Molekularbiologen Eske Willerslev, der die Untersuchung leitete, ist dies eine bahnbrechende Entdeckung für die Geschichte der Ökosysteme. "Wir haben bewiesen, dass man keine deutlich erkennbaren Makrofossilien braucht, um genetische Informationen über Ökosysteme der Vergangenheit zu erhalten", sagte er. Tatsächlich war auch schon früher behauptet worden, die älteste DNS sei in konservierten alten Bakterien oder gar Dinosaurierknochen entdeckt worden. Diese Behauptungen sind aber durch das Vorhandensein neuer DNS, mit der die in den Museen gelagerten Proben kontaminiert waren, widerlegt worden. Die bahnbrechende dänische Entdeckung bietet eine neue Technik zur Untersuchung der Flora und Fauna früherer Epochen. Das Team wird seine Arbeit sowohl in anderen Permafrostgebieten als auch in wärmeren Klimazonen fortsetzen, um festzustellen, ob auch dort noch DNS erhalten ist.
Länder
Dänemark, Russland