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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Vorausschau in Aktion: Malta und das Projekt eFORESEE

Bei der Konferenz der griechischen Ratspräsidentschaft über Vorausschau im erweiterten Europäischen Forschungs- und Innovationsraum am 15. und 16. Mai in Ioannina trafen viele der führenden Vorausschau-Praktizierenden Europas zusammen. Die teilnehmenden Wissenschaftler und pol...

Bei der Konferenz der griechischen Ratspräsidentschaft über Vorausschau im erweiterten Europäischen Forschungs- und Innovationsraum am 15. und 16. Mai in Ioannina trafen viele der führenden Vorausschau-Praktizierenden Europas zusammen. Die teilnehmenden Wissenschaftler und politischen Entscheidungsträger nutzten die Gelegenheit, die jüngsten Ergebnisse laufender Vorausschau-Initiativen näher zu betrachten. Eines der wichtigsten laufenden Projekte ist eFORESEE, eine Vorausschau-Initiative, die unter dem Teilprogramm "Ausbau des Potenzials an Humanressourcen" des Fünften Rahmenprogramms (RP5) gefördert wird. Sie besteht aus Pilotprojekten, die die wichtigsten industriellen Sektoren in Malta, Estland und Zypern angehen. eFORESEE-Koordinatorin des maltesischen Pilotprojekts ist Jennifer Cassingena Harper vom Maltesischen Rat für Wissenschaft und Technologie. Dr. Cassingena Harper sprach mit CORDIS-Nachrichten und beschrieb die vorläufigen Ergebnisse des Pilotprojekts "'Knowledge Futures in Information and Communication Technologies [ICT] and Education in 2020" (Zukunft des Wissens in den Informations- und Kommunikationstechnologien [IKT] und in der Bildung 2020). Sie erklärte die Rolle der Vorausschau in kleinen Beitrittsländern wie Malta. Gesamtziel von eFORESEE ist es, den Austausch von für die Vorausschau relevanten Erfahrungen unter kleinen europäischen und Beitrittsländern zu fördern, wobei Dr. Cassingena Harper jedoch erklärte, dass die Ergebnisse des Projekts für Regionen in den größeren europäischen Ländern gleichermaßen von Bedeutung sind. Das Pilotprojekt "Zukunft des Wissens in den IKT und in der Bildung 2020" hat zum Ziel, eine Vision von Malta als eine fortgeschrittene Volkswirtschaft des Wissens im Jahr 2020 auszuarbeiten und politischen Entscheidungsträgern und anderen Akteuren auf Malta einen Aktionsplan zu bieten, der zum Erreichen dieser Vision beiträgt. Da das eFORESEE-Pilotprojekt das erste formelle Vorausschau-Projekt Maltas darstellt, ist ein grundlegenderes Ziel die Schaffung und Verbreitung einer Wissensbasis über Vorausschau auf Malta und die Bewusstseinschaffung für den Wert der Vorausschau unter weiteren Interessenvertretern. Mittels eines Online-Konsultationsprozesses mit den wichtigsten Interessengruppen wurden drei Visionen von Malta im Jahr 2020 erarbeitet und die wichtigsten Antriebsfaktoren, durch die es am wahrscheinlichsten ist, diese Visionen zu verwirklichen, wurden in der Reihenfolge ihrer relativen Bedeutung beurteilt. Die Ergebnisse hoben vorrangige Aktionsbereiche hervor. Diese sind: 1. Notwendigkeit der Veränderung innerhalb der Regierung und Gesellschaft durch Reformen im Bildungs-, Forschungs- und Wirtschaftssystem; 2. Sicherstellung, dass die Infrastrukturen aktuell bleiben und mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten; und 3. Förderung der Veränderung, indem "Veränderungsagenten", wie z. B. visionäre Einzelpersonen, Projekte, junge Menschen und die Medien, gezielt angegangen werden. In dieser Phase und im Kontext von Maltas politischer und wirtschaftlicher Lage wurde eine endgültige Vision einer stark vernetzten, technologiefreundlichen Wirtschaft angenommen. Das Wissenskapital des Landes soll geographisch dargestellt und über eine nationale Wissensplattform bereitgestellt werden. Die Vision stellt Malta so dar, dass es sich auf lokal starke Bereiche, wie Handwerk, Fischerei, lebenslanges Lernen und kulturelles Erbe, konzentriert. In Anbetracht der geringen Größe des Landes könnte Malta als ein Testgebiet für europäische Unternehmungen in Bereichen wie e-Commerce und e-Governance eine Rolle spielen. Nachdem die endgültige Vision festgelegt wurde, untersuchte das Team die potenziellen Antriebsfaktoren genauer und erstellte über 50 Handlungsschwerpunkte, die unter Überschriften wie Bildung, Wissenschaft und Forschung, Innovation und Soziokulturelles gruppiert wurden und als Grundlage für politische Maßnahmen und Entscheidungen für Politiker, die Industrie und die breitere Gesellschaft dienen werden. Auf die Frage, warum eine solch detaillierte Vision von Maltas Zukunft so wichtig sei, erklärte Dr. Cassingena Harper, dass die politische Realität, sich der Herausforderung des Beitritts in einem kleinen Land zu stellen, bedeute, dass Entscheidungen in einem zu kurzfristigen Kontext getroffen würden. "Die Vorausschau scheint sich als natürliche Verbündete in diesem enormen Veränderungsprozess anzubieten, da sie das Potenzial hat, Meinungen zu bilden und zu ändern und im Laufe der Zeit einen Konsens zu schaffen", erläuterte sie. Dr. Cassingena Harper versuchte, den bisherigen Erfolg der Initiative zu beurteilen und betonte hierbei die Begeisterung, die diese unter Akteuren aus verschiedenen Bereichen hervorrief. Dies habe zu einer Reihe von Spin-off-Vorausschauaktivitäten geführt. "eFORESEE gibt Menschen ihren eigenen Raum, in dem sie diskutieren können. Über die Zukunft nachzudenken ist an sich sehr befreiend, und wichtige Interessenvertreter, die sich auf betriebliche und reaktive Aktivitäten konzentriert hatten, nutzten die Chance, einen proaktiven Ansatz zu wählen", führte sie aus. Unter den Spin-off-Aktivitäten, zu denen eFORESEE geführt hat, ist eine Basisinitiative, die das Konzept der Vorausschau Kindern vorstellt. Das Projekt trägt den Namen FutureChild und forderte Kinder aus zwei Grundschulen auf Malta auf, sich vorzustellen und darzustellen, wie ihre eigene Stadt oder ihr Dorf im Jahr 2020 aussehen könnte. Es wird als wichtiger Beitrag zur Schaffung der nächsten Generation von Vorausschau-Praktizierenden auf Malta betrachtet. Es soll eine zweite Konsultationsrunde mit Interessenvertretern stattfinden, die sich auf Implementierungsstrategien für die "Zukunft des Wissens"-Vision konzentriert. Unterdessen ist ein separates Pilotprojekt, das sich mit Maltas maritimer Wirtschaft beschäftigt, angelaufen. Gemeinsam mit seinen Partnern in Estland und Zypern baut das Team auch eine innovative "Fortlaufende Datenbank für Vorausschau" auf, die Multimedia-Clips von Vorausschauexperten enthält, die Theorie und Praxis diskutieren, und die als personalisierter Referenzpunkt für interessierte Einzelpersonen und Organisationen dient. Schließlich betonte Dr. Cassingena Harper die Bedeutung der EU-Förderung für eFORESEE: "Ohne die Teilfinanzierung durch die Europäische Kommission wäre es sehr schwierig gewesen, eine solche Initiative zu unternehmen und das Konzept der Vorausschau in Malta so effektiv einzuführen, wie wir es getan haben." Sie hofft, dass eFORESEE sich so auswirkt, dass dauerhafte Netzwerke und Synergien sowie ein Verständnis und eine Akzeptanz von Vorausschau geschaffen werden, welche zu erfolgreichen maltesischen Vorschlägen unter dem Sechsten und dem Siebten Rahmenprogramm führen.

Länder

Zypern, Estland, Griechenland, Malta