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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Market Selection and Aggregate Economic Outcomes

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Fundierte Untersuchung des Geltungsbereichs der Marktselektionshypothese für Finanzmärkte

Die Marktselektionshypothese (MSH) argumentiert, dass Märkte vernünftige Händler mit genaueren Informationen über zukünftige Ereignisse gegenüber ihren unvernünftigen Kollegen begünstigen. Eine EU-Initiative hat nun die Gültigkeit der MSH und die Auswirkungen ihres möglichen Versagens erkundet.

Die meisten ökonomischen Hauptmodelle und -instrumente beruhen auf der MSH. Das von der EU finanzierte Projekt MSAEO (Market selection and aggregate economic outcomes) untersuchte das potenzielle Versagen der MSH, sowie ob diese Fehleranfälligkeit bei der Beschreibung gesamtwirtschaftlicher Daten hilfreich ist. Während der ersten Projektphase arbeitete das Forschungsteam an einer allgemeinen Rahmenumgebung, in der existierende Ansätze, welche die MSH für vollständige Finanzmärkte validieren, mit den negativen Resultaten konfrontiert werden können, die aus vorhergehenden Untersuchungen hervorgegangen sind. Mit Hilfe der Rahmenumgebung konnten die Forscher erklären, dass Modelle, welche die MHS unterstützen, von einem Kompromiss zwischen intertemporalen Substitutionsraten und relativer Risikoaversion abhängig sind, der sich aus der zeitlichen Trennbarkeit der Präferenzen ergibt. Sind Präferenzen nicht zeitlich trennbar, treten Fehler in der Marktselektion auch dann auf, wenn einige Investoren über perfekte Informationen über Dividendenprozesse von Vermögenswerten verfügen und ihren Konsum optimal verteilt haben. Weitere ausschlaggebende Annahmen sind: Agenten verfügen über vernünftige Preiserwartungen, auch wenn sie in Bezug auf den exogenen Dividendenprozess anerkennen, verschiedener Meinung zu sein, und die Vorstellungen der Agenten sind exogen und interagieren nicht über Preise miteinander. Die Erforschung dieser Annahmen offenbart, dass die Koexistenz heterogener Handelsstrategien ein typisches Ergebnis des Marktselektionsprozesses ist. In der zweiten Phase konzentrierte man sich auf die Erklärung der kurzfristigen Autokorrelation positiver Renditen und der langfristigen Autokorrelation negativer Renditen. Während die Literatur zur Verhaltensökonomik die Entstehung dieser empirischen Regelmäßigkeiten mit den kognitiven Vorurteilen eines repräsentativen Anlegers bei der Verarbeitung neuer Informationen in Verbindung bringt, hat MSAEO ein Modell vorgeschlagen, bei dem der Schlüsselfaktor die Koexistenz von Agenten mit verschiedenen Portfolios ist. Man konnte belegen, dass die Marktstimmung entgegengesetzt zur Investorenstimmung gemäß Verhaltensökonomik in Erscheinung tritt. Diese Phase konzentrierte sich auch auf das Phänomen der Notverkäufe und deren Auswirkung auf die Gesamtwirtschaftsleistung. Das Projektteam untersuchte das Leistungsverhalten von Portfoliostrategien unter Liquiditätsschocks. MSAEO konnte unter Beweis stellen, dass MSH im Allgemeinen, zumindest in Austauschwirtschaften, versagt. Dank dem Projekt gelangte man zu einem Verständnis der Kräfte, welche die Vermögenspreisdynamik an den Finanzmärkten prägen.

Schlüsselbegriffe

Marktselektionshypothese, Marktauswahlhypothese, Finanzmärkte, MSAEO, gesamtwirtschaftliche Ergebnisse

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