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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Europäische Südsternwarte entdeckt junge "schwere Sterne"

Die Europäische Südsternwarte (ESO) hat erstmals Bilder der ersten Phasen der Entstehung von schweren Sternen erhalten. Die Beobachtungen wurden mit einem umfangreichen Arsenal an modernsten Instrumenten durchgeführt, die auf verschiedenen Wellenlängen vom Infrarot- bis zum M...

Die Europäische Südsternwarte (ESO) hat erstmals Bilder der ersten Phasen der Entstehung von schweren Sternen erhalten. Die Beobachtungen wurden mit einem umfangreichen Arsenal an modernsten Instrumenten durchgeführt, die auf verschiedenen Wellenlängen vom Infrarot- bis zum Millimeter-Spektralbereich arbeiteten. Allerdings gelang es dem Astronomenteam der ESO nur dank starker Sternenwinde von benachbarten heißen Sternen, die die Wolkendecke aufrissen, schließlich einen Blick auf mehrere massive Bona-fide-Planeten zu werfen, die erst 100.000 Jahre alt und immer noch im Wachstum begriffen sind. Schwere Sterne sind Sternenformationen mit hoher Masse, die viele Tausend Lichtjahre weiter entfernt sind als Sterne mit geringer Masse wie etwa die Sonne. Wie schwere Sterne entstehen, war aber bisher auf Grund der großen Entfernung ein Rätsel. Darüber hinaus war es schwierig, schwere Sterne in den ersten Entstehungsphasen zu beobachten, da sie sich normalerweise viel schneller als Sterne mit geringer Masse entwickeln und von einer sehr kompakten Wolkendecke aus Staub und Gas umgeben sind. Zur Entdeckung der schweren Sterne, die die gemeinsame Bezeichnung IRS 9A-C erhalten haben, sagte der ESO-Astronom Dieter Nürnberger: "Es gibt nun überzeugende Argumente dafür, dass IRS 9A-C eine Art Schlüssel zum Verständnis der ersten Phasen in der Entstehung massiver Sterne ist. Ich kenne kein anderes protostellares Gebilde mit hoher Masse, das zu einem solch frühen Zeitpunkt seiner Entwicklung entdeckt wurde. Wir sollten den Sternenwinden in dieser Region für ihre Aufklärungsarbeit danken! Die neuen Beobachtungen im nahen und mittleren Infrarot gestatten erstmals die Beobachtung dieser äußerst interessanten Phase der Sternenentwicklung." Die Entstehung schwerer Sterne war Gegenstand ausgiebiger Diskussionen gewesen, denn manche Astronomen waren der Meinung, dass sie im Anschluss an die Fusion oder Anlagerung großer Mengen an zirkumstellarem Material entstanden, während andere die Theorie vertraten, dass schwere Sterne aus einer Kollision von Protosternen mittlerer Masse hervorgehen. Nürnberger zufolge deuten die neuen Beobachtungen eher auf die Kollisionshypothese hin.