Britischer Bericht fordert mehr Transparenz bei der Bewertung von Rahmenprogrammen
In einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Wissenschafts- und Technologiesonderausschusses des britischen Parlaments ist mehr Offenheit bei der Festsetzung von Prioritäten und der Bewertung neuer Instrumente unter den Forschungsrahmenprogrammen der EU gefordert worden. Die Schlussfolgerung in dem Bericht mit dem Titel "UK Science and Europe: Value for Money?" lautet: "Es kann keinen Zweifel daran geben, dass die Rahmenprogramme als Instrument zur Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Forschern in Europa funktionieren." Der Sonderausschuss hat jedoch eine Reihe von Bereichen identifiziert, in denen seines Erachtens Verbesserungen notwendig sind. Die Bewertung der neuen Instrumente, die unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) eingeführt wurden, wird in dem Bericht als "wichtiges Unterfangen" beschrieben. Die britische Regierung und die Kommission werden aufgefordert, ihre Methoden zur Bewertung des RP6 und seiner neuen Instrumente der breiteren Forschungsgemeinschaft klar zu erläutern. Der Sonderausschuss fordert außerdem mehr Transparenz bei der Definition der vorrangigen Themenbereiche der Rahmenprogramme. "Wenn auch diejenigen, die in den Auswahlprozess eingeweiht sind, akzeptieren, dass die Kommission bei der Formulierung ihrer Prioritäten umfangreiche Konsultationen durchführt, so wäre es doch für die Kommission von großem Vorteil, wenn sie das Auswahlverfahren verständlicher machen würde", heißt es in dem Bericht. Die unter dem RP6 veröffentlichte Aufforderung zur Interessenbekundung wird als "ein Schritt in die richtige Richtung" beschrieben. Der Ausschuss fordert außerdem die Bereitstellung von mehr Mitteln für die Grundlagenforschung unter den Rahmenprogrammen mit Projekt-Lebenszyklen von bis zu zehn Jahren für umfangreiche Neugier getriebene Initiativen. Dr. Ian Gibson, britisches Mitglied des Parlaments und Vorsitzender des Sonderausschusses, erklärte gegenüber CORDIS-Nachrichten, dass er sich im Falle solcher Verbesserungen freuen würde, eine herausragendere Rolle für das Rahmenprogramm zu fordern: "Wenn das System verbessert würde, würde der Ausschuss die Erhöhung der Fördermittel der Mitgliedstaaten für die Rahmenprogramme aufgrund der positiven Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit unterstützen", sagte er. In dem Bericht wurde darüber hinaus eine Verstärkung der Bemühungen der britischen Regierung zur Förderung der Teilnahme an den Rahmenprogrammen gefordert: "[V]iele Bewerber würden von einem besser organisierten, finanzierten und präsentierten Netz der Nationalen Kontaktstellen im VK profitieren, insbesondere die KMU [kleine und mittlere Unternehmen]", heißt es in dem Bericht. Einige NKS wurden jedoch auch gelobt und der NKS für KMU wurde dafür Anerkennung gezollt, viele KMU in die Rahmenprogramme gebracht zu haben. Außerdem ist der Ausschuss der Meinung, dass die Weigerung der britischen Regierung, sich an den indirekten Kosten im Zusammenhang mit der Teilnahme an den Rahmenprogrammen zu beteiligen, "der bereits heiklen Finanzsituation unserer Universitäten und somit der Teilnahme unserer besten Forscher schadet". Dr. Gibson erläuterte, dass die in dem Bericht enthaltene Kritik mit der Absicht erfolgt sei, die Forschungsbasis der EU zu stärken und die europäische Einheit zu fördern: "Forschungsinteraktion ist eine effektive Möglichkeit, die europäische Integration voranzubringen, und ich hoffe, dass dieser Bericht die notwendigen Diskussionen in die Wege leiten wird", sagte er abschließend.
Länder
Vereinigtes Königreich