Wissenschaftler wollen "bewussten" Roboter entwickeln
Britische Forscher haben ein ehrgeiziges Projekt zur Entwicklung eines bewussten Roboters begonnen, um die Technologie intelligenter Maschinen voranzubringen und mehr über das menschliche Bewusstsein herauszufinden. In der Initiative arbeiten Informatiker der Universität Essex und Neuropsychologen der Universität Bristol zusammen. Der Engineering and Physical Sciences Research Council (EPSRC) des VK unterstützt das Projekt mit 700.000 Euro aus seinem "Adventure Fund", einem Programm, das sehr ehrgeizige und mit hohem Risiko verbundene Projekte fördert. "Das Bewusstsein ist vielleicht das letzte Geheimnis, das zum Verständnis des Menschen noch fehlt. Indem wir physikalische Systeme bauen, die eine Art künstliches Bewusstsein erzeugen können, hoffen wir mehr über die Beschaffenheit des Bewusstseins zu erfahren", erklärte Owen Holland, leitender Dozent im Fach Informatik an der Universität Essex und Leiter des Projekts. Der Roboter wird in einem neuen, hochmodernen Robotiklabor der Universität Essex entworfen und gebaut und soll 2004 fertig sein. Gleichzeitig entwickelt ein Team des Fachbereichs Psychologie der Universität Bristol unter Leitung von Professor Tom Troscianko die Teile des Roboter-"Gehirns", die für das Sehen zuständig sind. Professor Troscianko ist ein Fachmann für Neuropsychologie im Bereich des Sehens von Primaten. Ein großer Teil des Wissens über das Bewusstsein basiert auf der Untersuchung der visuellen Erfahrung und der visuellen Imagination. Das Team wird versuchen, die künstlichen Systeme so weit wie möglich an die Systeme des Menschen und des Affen anzupassen. Anschließend wird der Roboter mit komplexen Umgebungen konfrontiert, wo er zunächst verschiedene Handlungen durchspielen muss, bevor er sich für die beste entscheidet. Die Vorgänge im "Hirn" des Roboters werden von Hochleistungscomputern analysiert und angezeigt. Das Team nutzt diese Daten, um nach Anzeichen für ein Bewusstein zu suchen. Holland ist zurückhaltend, was die Erfolgsaussichten des Teams angeht, geht aber davon aus, dass die Projektergebnisse ungeachtet des Ergebnisses wertvoll sein werden: "Wie bei allen vom Adventure Fund geförderten Projekten besteht ein recht hohes Risiko, dass es scheitert. Ob wir nun auf Anzeichen für ein Bewusstsein stoßen oder nicht - dieses Projekt wird uns mit Sicherheit gestatten, mehr über die Funktionsweise komplexer menschenähnlicher Sehsysteme zu erfahren, sodass wir und andere zukünftig Roboter bauen können, deren künstliche Intelligenz noch weiter entwickelt ist."
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