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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Kommission reagiert auf die Aufrufe zu einem Europäischen Forschungsrat

An dem Tag, an dem eine Gruppe von Nobelpreisträgern den EU-Kommissar für Forschung Philippe Busquin in Brüssel besuchte, um die Gründung eines Europäischen Forschungsrats zu diskutieren, deutete die Kommission an, dass ein solches Gremium bis 2005 eingerichtet sein könnte, we...

An dem Tag, an dem eine Gruppe von Nobelpreisträgern den EU-Kommissar für Forschung Philippe Busquin in Brüssel besuchte, um die Gründung eines Europäischen Forschungsrats zu diskutieren, deutete die Kommission an, dass ein solches Gremium bis 2005 eingerichtet sein könnte, wenn alles nach Plan verläuft. Busquin kündigte an, dass die Kommission noch in diesem Jahr eine Mitteilung veröffentlichen werde, die die Schaffung eines solchen Gremiums zur Finanzierung und Förderung der Grundlagenforschung auf europäischer Ebene unterstützt. Weitere Details über die Struktur und Finanzierung des vorgeschlagenen Europäischen Forschungsrats würden dann in einer zweiten Mitteilung 2004 bekannt gegeben, fügte ein Sprecher Busquins hinzu. Am 8. Oktober trafen fünf führende Wissenschaftler mit Busquin zusammen, um einen im Namen von 45 Nobelpreisträgern an ihn gesandten Brief zu diskutieren, in dem die Kommission aufgerufen wird, die Schaffung eines Europäischen Forschungsrats zu fördern. Laut dem Brief bieten die bestehenden EU-Forschungsprogramme nicht genügend Unterstützung für die spezifischen Anforderungen der Grundlagenforschung. Ein Europäischer Forschungsrat sei außerdem wesentlich für die Entwicklung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Professor Tim Hunt erläuterte seine Meinung, dass die EU-Fördermechanismen nicht dazu geeignet sind, von Neugier inspirierte Forschung zu fördern: "Einen Vertrag für jemanden zu entwerfen, um eine fundamentale Entdeckung zu machen, verfehlt den Sinn. Entdeckungen tun sich auf, wenn man es am wenigsten erwartet." Ein weiterer Nobelpreisträger, Sir James Black, fügte seine Meinung hinzu: "Neugierig zu sein ist ein wesentliches Merkmal der modernen Menschheit. Wenn wir uns wirklich um unsere Zukunft kümmern wollen, müssen wir einen Teil unseres Wohlstands in die langfristige Schaffung neuen Wissens investieren." Seinerseits zeigte sich Busquin offen für die Aufrufe der Wissenschaftler. Er betonte, dass eine weitere Diskussion notwendig sei, um über die Strukturierung eines Europäischen Forschungsrats übereinzukommen. Ein solches Gremium werde jedoch auf europäischer Ebene arbeiten, sich auf die Förderung von Spitzenforschung konzentrieren und einen hohen Grad an wissenschaftlicher Unabhängigkeit behalten. Der Schlüssel, meinte er, wäre den Wettbewerb unter den besten Grundlagenforschungsteams in Europa zu fördern. Bezüglich der wesentlichen Frage der Finanzierung äußerte Busquin: "Wir müssen entscheiden, wie wir einen Europäischen Forschungsrat mit den wesentlichen Ressourcen, die er benötigt, ausstatten, wenn er mehr als nur eine zusätzliche Stufe in der Bürokratie werden soll." Auf die Frage, wie viel Förderung das Gremium zu erwarten habe, antwortete der Kommissar: "So viel wie möglich, aber sicherlich mehrere hundert Millionen Euro." Eine Reihe hochrangiger Gruppen hat bereits dazu aufgerufen, dass ein Europäischer Forschungsrat ausschließlich durch Gemeinschaftsgelder finanziert werden sollte. Die Kommission wollte jedoch nicht darüber spekulieren, woher sie meint, dass das Geld kommen sollte. Ein Sprecher Busquins erklärte: "Ob die Förderung für einen Europäischen Forschungsrat aus dem Budget für das Rahmenprogramm kommen wird oder aus anderen EU-Quellen, oder aber auch Beiträge aus den Mitgliedstaaten und der Industrie enthält, ist zu früh zu sagen. Was wir nicht möchten ist, dass die Idee zu früh stirbt, weil wir in einer Diskussion über die Finanzierung gefangen sind."

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