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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Expertengruppe: Europäischer Forschungsrat sollte von der EU gefördert werden

Eine Expertengruppe kommt in ihrem Zwischenbericht zu dem Schluss, dass ein Europäischer Forschungsrat geschaffen werden sollte, der einen mit EU-Mitteln finanzierten Fonds für Grundlagenforschung verwaltet. Die Expertengruppe zum Europäischen Forschungsrat (European Researc...

Eine Expertengruppe kommt in ihrem Zwischenbericht zu dem Schluss, dass ein Europäischer Forschungsrat geschaffen werden sollte, der einen mit EU-Mitteln finanzierten Fonds für Grundlagenforschung verwaltet. Die Expertengruppe zum Europäischen Forschungsrat (European Research Council Expert Group - ERCEG) wurde vom dänischen Minister für Wissenschaft, Technologie und Innovation Helge Sander während des dänischen EU-Ratsvorsitzes mit dem Ziel gegründet, den Zweck und den Umfang eines Europäischen Forschungsrats sowie Optionen für seine mögliche Gründung zu diskutieren. Der Abschlussbericht wird den EU-Forschungsministern im Dezember 2003 vorgelegt werden. Die Gruppe kommt zu dem Schluss, dass es "überzeugende Gründe für die Annahme einer europäischen Forschungspolitik gibt, die neue Fördermechanismen für Grundlagen- und strategische sowie erkundungsorientierte Forschung beinhaltet, insbesondere die Einrichtung eines Europäischen Forschungsfonds für Grundlagenforschung. Um glaubwürdig und effizient zu sein, muss ein solcher Fonds mit einer gewissen Distanz zum politischen System verwaltet werden". Laut dem Bericht sollte der Europäische Forschungsrat die Institution sein, die einen solchen Fonds verwaltet. Es wird jedoch betont, dass die Institution eine klare politische Rechenschaftspflicht und einen erheblichen Grad an wissenschaftlicher Autonomie haben müsse. Der Europäische Forschungsrat sollte über eine spezifische Linie des EU-Haushalts finanziert werden, die vom Europäischen Parlament genehmigt wird, so der Bericht. Diese Ansicht schien die Kommission zuvor nur ungern zu unterstützen. Nach dem derzeitigen EU-Vertrag würde dies bedeuten, dass eine spezifische Linie des Haushalts der EU-Rahmenprogramme in den Europäischen Forschungsrat fließen würde. "Auf diese Weise ist es möglich, den Europäischen Forschungsrat als unabhängige Einheit innerhalb des EU-Haushalts einzurichten, jedoch auch gleichzeitig seine betriebliche Autonomie und Flexibilität zu verteidigen, die so wichtig für die Qualität seiner Arbeit und für seine Glaubwürdigkeit in der Forschungsgemeinschaft sind", heißt es in dem Bericht. Die ERCEG betont jedoch, dass der Europäische Forschungsrat nicht auf Kosten bereits bestehender und gut funktionierender nationaler oder europäischer Forschungsaktivitäten geschaffen werden sollte. Der Europäische Forschungsrat sollte daher nicht eingerichtet werden, wenn nicht "zusätzliche und erhebliche Mittel für die Grundlagenforschung im EU-Haushalt bereitgestellt werden". In einem weiteren Schritt zur Vermeidung des Missbrauchs wertvoller Ressourcen, besteht die Gruppe auch auf eine Auflösungsklausel: "Die Gründung des Europäischen Forschungsrats sollte als temporär betrachtet werden, bis sich sein Wert erwiesen hat. Seine Arbeit und die Auswirkungen sollten nach beispielsweise sieben Jahren evaluiert werden, und abhängig vom Ergebnis dieser Evaluierung und der Situation zu dieser Zeit sollte eine Entscheidung getroffen werden, ihn aufzulösen oder weiter zu betreiben." Die Aufgaben des Europäischen Forschungsrats sollten in einer Charta dargelegt werden, so der Bericht. Sie sollten die Förderung von herausragenden wissenschaftlichen Leistungen als Basis für sozialen, kulturellen und technologischen Fortschritt durch die Finanzierung internationaler Spitzenforschung umfassen. Eine weitere Priorität wäre die Stärkung des Europäischen Forschungsraums (EFR). Insbesondere könnte dies durch europäische Förderwettbewerbe geschehen, die zu wissenschaftlichen Spitzenleistungen ermutigen. Der Bericht geht nun an die nationalen Ministerien und Forschungsorganisationen und soll einen breiten Konsultationsprozess anregen. Die Ergebnisse der Beratungen werden im Abschlussbericht der ERCEG berücksichtigt werden.

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