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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Industrial Academic Initial Training Network towards focused treatment of age-related motor symptoms

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Altersbedingte motorische Defizite

Ein EU-Team hat die Bewegungskontrolle bei Patientinnen und Patienten untersucht, die unter degenerativen Hirnerkrankungen leiden. Die Arbeit erbrachte detaillierte neue Erkenntnisse über die Kontrollmechanismen sowie Verbesserungen im Zusammenhang mit der Diagnose von Bewegungsdefiziten und potenziellen neuen Behandlungen.

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Verschiedene Teile des Gehirns, die insgesamt supraspinale motorische Zentren genannt werden, kontrollieren gemeinsam Bewegung und Fortbewegung. Alterung und neurodegenerative Erkrankungen wie beispielsweise die Parkinson-Krankheit (PD) schädigen die motorischen Zentren, jedoch hat man noch nicht völlig verstanden, wie das Ganze abläuft. Das EU-finanzierte Projekt MOVING BEYOND (Industrial academic initial training network towards focused treatment of age-related motor symptoms) untersuchte die Funktion der supraspinalen motorischen Zentren bei Alterung und Parkinson. Die Forschung befasste sich auf allen Ebenen mit derartigen Funktionen, vom grundlegenden Verständnis der Mechanismen bis hin zur Diagnostik und potenziellen therapeutischen Anwendungen, wobei die Basalganglien den Schwerpunkt bildeten. Die Teammitglieder richteten ein Netzwerk zum Wissensaustausch ein, das Abordnungen und ein Fortbildungsprogramm umfasste. Die Resultate der Forschung unterstützten ein besseres Verständnis der supraspinalen motorischen Kontrolle. Im Einzelnen ergab die Arbeit ein Basismodell der supraspinalen Steuerungsmechanismen. Die Forscher gelangten zu dem Ergebnis, indem nachgeprüft wurde, auf welche Weise sich Alter und Parkinson-Krankheit auf den probabilistischen Aufgabenhinweis (probabilistic task cueing) auswirken. Diese Phase der Studie umfasste die Untersuchung der mechanistischen Regulierung der Gangdynamik mit fortschreitender Alterung. Des Weiteren konnte MOVING BEYOND eine evolutionäre Betrachtungsweise einnehmen, indem man die funktionelle motorische Kontrolle an einem primitiven Fisch, dem Neunauge, untersuchte. Weitere Entwicklungen beinhalteten die verbesserte Diagnose von supraspinalen Bewegungskontrolldefiziten anhand der Untersuchung des Gehvermögens der Patientinnen und Patienten. Das Team analysierte den Gang mittels Körpersensoren und im Alltag, was präklinische und die Progression betreffende Parameter für Parkinson ergab. Die Analyse sagte das Sturzrisiko voraus und bewertete die Lebensqualität von Parkinson-Patientinnen und Patienten. Das Team entwickelte und analysierte außerdem mehrere neue Behandlungen für supraspinale Bewegungskontrolldefizite einschließlich des Einfrierens des Gangs bei Parkinson-Patientinnen und Patienten. Forscher entwickelten, implementierten und validierten einen neuartigen Algorithmus für den Lokomat-Gangroboter. Der Algorithmus, der ein rechnergestütztes visuelles Feedback umfasst, bewertet bei Patienten mit leichten bis schweren Gehbehinderungen die Gehfähigkeit. Der Algorithmus passt die vom Roboter geleistete Unterstützung auf Grundlage der Leistungsfähigkeit des Patienten beim Gehen automatisch an. Zum Abschluss bewerteten die Forscherinnen und Forscher das Potenzial des Einsatzes von virtueller Realität in der Forschung. MOVING BEYOND verbreitete seine Erkenntnisse im Zuge von Konferenzen, über wissenschaftliche Veröffentlichungen und die Projektwebsite. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentierten die Entwicklungen bei öffentlichen Veranstaltungen vor einem Laienpublikum. Das Fortbildungsprogramm des Projekts unterstützte den Aufbau einer Gruppe junger und innovativer Forscherinnen und Forscher, die neue therapeutische Ideen einbringen können. Die resultierenden neuen diagnostischen Methoden werden die Behandlungen verbessern.

Schlüsselbegriffe

Supraspinale motorische Zentren, Alterung, Parkinson-Krankheit, MOVING BEYOND, Defizite in der Bewegungskontrolle

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