Erste Marie-Curie-Preise zur Anerkennung von Spitzenleistungen in der europäischen Forschung
Fünf herausragende Forscher, vier von ihnen aus Europa, wurden bei den ersten "Marie Curie Excellence Awards" am 4. November in Brüssel ausgezeichnet. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin überreichte die Preise im Wert von jeweils 50.000 Euro an fünf Wissenschaftler, die bahnbrechende Forschungsergebnisse mit Hilfe von Marie-Curie-Stipendien der EU erzielt haben. Die Gewinner sind Paola Barbara Arimondo (VK) für ihre Arbeit im Bereich der Krebsforschung, Daniel Bonn (Niederlande) für seine Arbeit über komplexe Fluide, Leticia Fernanda Cugliandolo (Argentinien) für ihre Arbeit im Bereich der Gleichgewichtsdynamik, Marco Dorigo (Italien) für seine Arbeit über Organisationsstrukturen bei Ameisen und Luis Serrano Pubull (Spanien) für seine Arbeit über biologische Systeme. Busquin beglückwünschte die Gewinner und sagte, dass die Auszeichnungen zu ihrer internationalen Bekanntheit beitragen würden. Mit den Auszeichnungen solle dem "Brain Drain" von europäischen Forschungstalenten in die USA Einhalt geboten werden, so Busquin weiter. "Wir bilden in Europa Spitzenforscher aus, sind aber danach oft nicht in der Lage, ihnen konkurrenzfähige Gehälter, gute Arbeitsbedingungen und interessante Projekte anzubieten. Mit dem Marie-Curie-Preis soll ein berechtigter Stolz unter den europäischen Forschern auf ihre Leistungen geweckt werden. Dies geschieht im Rahmen unserer allgemeinen Initiativen zur Verbesserung des Status von Forschern in Europa." Das Gesamtbudget für Marie-Curie-Maßnahmen (Humanressourcen und Mobilität) unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) beträgt 1,58 Milliarden Euro. Die Marie-Curie-Programme beziehen sich entweder auf die Ausbildung von Forschern, die am Anfang ihrer Karriere stehen, oder den Austausch von Forschern, um Partnerschaften und den Wissenstransfer innerhalb Europas zu fördern. Mit den Marie-Curie-Gaststipendien erhalten junge Forscher die Möglichkeit, eine befristete Stelle anzunehmen, die von einer Vielzahl von Forschungsinstituten in Europa angeboten werden. Die fünf Preisträger haben alle von einer dieser Marie-Curie-Maßnahmen Gebrauch gemacht, was eine Voraussetzung für die Teilnahme an dem Wettbewerb war. Es wurden insgesamt 84 förderfähige Vorschläge eingereicht, die von 63 unabhängigen Experten bewertet wurden. Die Auswahl der Endkandidaten wurde von der Marie-Curie-Jury getroffen, einem aus sechs Mitgliedern zusammengesetzten internationalen Gremium unter Vorsitz von Professor Hélène Langevin-Joliot, einer bedeutenden französischen Physikerin und Enkelin von Marie Curie. 71 der 84 förderfähigen Vorschläge wurden von Bewerbern aus den EU-Mitgliedstaaten übermittelt, neun von Bewerbern aus den Beitrittsländern und vier aus nicht-europäischen Ländern. 61 Vorschläge stmmten von Männern und 23 von Frauen. Nach Forschungsbereichen betrachtet bezogen sich 26 Vorschläge auf Biowissenschaften, 21 auf Physik-, neun auf Ingenieurs-, acht auf Umwelt- und Mathematik-, fünf auf Chemie-, vier auf Wirtschafts- und drei auf Sozial- und Geisteswissenschaften. Angesichts des Erfolgs der ersten Marie-Curie-Awards wird die Initiative fortgesetzt, wobei maximal fünf Preise pro Jahr vergeben werden.