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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Europäischer Innovationsanzeiger dämpft Hoffnung auf eine schnelle Verbesserung der Innovationsleistung in der EU

Die Innovationslücke zwischen der EU und den USA wird nicht vor 2010 geschlossen, falls die Fortschritte im gleichen Maße wie bisher erzielt werden. Dies geht aus neuen Zahlen des Europäischen Innovationsanzeigers der Kommission für 2003 hervor. Bei dem am 27. November von d...

Die Innovationslücke zwischen der EU und den USA wird nicht vor 2010 geschlossen, falls die Fortschritte im gleichen Maße wie bisher erzielt werden. Dies geht aus neuen Zahlen des Europäischen Innovationsanzeigers der Kommission für 2003 hervor. Bei dem am 27. November von der GD Unternehmen der Kommission veröffentlichten Anzeiger handelt es sich um ein Benchmarking-Instrument, das ein Bestandteil der Strategie der EU ist, bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten, wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden. Obwohl der Anzeiger für 2002 die einigermaßen optimistische Botschaft verkündete, dass "die EU zu ihren Konkurrenten aufschließen kann", bietet der diesjährige Bericht ein weniger positives Bild. Schlüsselvergleiche ergeben, dass Europa lediglich in drei der elf Bereiche, die als Indikatoren für die Innovationsleistung der EU und der USA ausgewählt wurden, Fortschritte macht. Die USA melden beispielsweise mehr Patente in Europa an als die Europäer selbst. Unterdessen wird der Stand der europäischen Hightech-Patentierung in den USA als "extrem schwach" beurteilt. Obwohl die künftige Umsetzung eines europäischen Patents diese Situation verbessern wird, heißt es in dem Bericht, dass dies möglicherweise nicht ausreiche, um die zugrunde liegende Patentierungsschwäche in vielen Mitgliedstaaten zu überwinden. Zu der Patentfrage bemerkte der EU-Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen: "Diese Schwäche könnte eine konzertierte Anstrengung der EU zur Unterstützung europäischer Erfinder bei der Patentierung ihrer Erfindungen in Europa und, noch wichtiger, in den USA rechtfertigen." Ermutigender ist, dass Europa seit 1996 den Abstand zwischen der EU und den USA in Bezug auf IKT-Ausgaben halbiert hat und außerdem seinen Anteil an der "Mehrwert"-Produktion in den Hightech-Sektoren erhöht hat. Obwohl seit 2001 ein neuer und sich vergrößernder Abstand zu den USA hinsichtlich der öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) aufgetreten ist, zeigen die europäischen Unternehmensausgaben für F&E Anzeichen für eine Erholung. Die EU liegt weiterhin vor den USA was die Anzahl ihrer Hochschulabsolventen in den Bereichen Wissenschaften und Technologie betrifft, obwohl diese Führung dem Bericht zufolge bald in Gefahr geraten könnte. Obwohl Europa insgesamt hinter den Vereinigten Staaten zurückbleibt, liegen führende EU-Länder bei sieben Schlüsselindikatoren für Innovation vor den USA und Japan. Die Leistung von Schweden übertrifft die der USA und Japans, während Finnland ebenfalls vor den USA und etwa gleich mit Japan liegt. Die innovativsten Regionen in Europa befinden sich in Schweden, Finnland, den Niederlanden und Deutschland. Die südlichen Mitgliedstaaten Griechenland, Portugal und Spanien holen weiterhin gegenüber der restlichen EU auf. Das Gleiche gilt für die Beitrittsländer, da die Tschechische Republik, Ungarn und Slowenien tatsächlich bessere Leistungen erzielen als einige Länder der derzeitigen EU 15. Die meisten Beitrittsländer weisen zwar eine stärkere Wachstumsleistung auf als der EU-Durchschnitt, ein Großteil dieses Wachstums ist jedoch auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie Verbesserungen von sehr niedrigen Ausgangspunkten aus erzielen. Dem Bericht zufolge können die positiven Trends der Beitrittsländer daher nicht mehr viel länger aufrechterhalten werden.