EU-Projekt zur Umwandlung von Tomatenabfällen in nahrhafte Lebensmittelzusätze
Im Rahmen eines EU-Projekts wird ein Verfahren entwickelt, um die bei der Verarbeitung von Tomaten anfallenden Abfälle aufzubereiten und als natürlicher und nahrhafter Lebensmittelzusatz zu verwenden. Es ist schon lange bekannt, dass Tomaten gut für die menschliche Gesundheit sind. Grund hierfür ist der hohe Gehalt an nährstoffreichen Substanzen wie Karotinoiden, Proteinen, Zuckern, Ballaststoffen und Ölen. Derzeit verbleiben rund 40 Prozent einer Tomatenernte nach der Verarbeitung als Rückstände. Diese werden entweder als Abfall entsorgt oder als Tierfutter verwendet. Im Rahmen des TOM-Projekts, das von der Europäischen Kommission mit 425.000 Euro unterstützt wird und 11 Partner aus der EU und Slowenien vereint, wird ein Verfahren erarbeitet, mit dem die Rückstände derart gereinigt werden, dass sie als Lebensmittelzusatz verwendet werden können. Bei dem von den TOM-Forschern entwickelten Prozess kommt zunächst ein konventionelles, jedoch umweltfreundliches Verfahren zum Einsatz, bei dem die Tomatenrückstände mit Wasser und überkritischem CO2 gereinigt und zu einem Rohextrakt verarbeitet werden. In der nächsten Phase wird mittels Affinitätschromatographie die Qualität des Extrakts auf einen Reinheitsgrad von 98% erhöht. Hierdurch wird der Großteil der in den Rückständen vorhandenen Verunreinigungen entfernt. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin beschrieb das Projekt als "ein Beispiel dafür, wie Technologie dazu beitragen kann, die Lebensqualität der europäischen Bürger zu steigern und nachhaltige Entwicklung Realität werden zu lassen." Rund 8,5 Millionen Tonnen Tomaten werden jährlich in Europa angebaut. Knapp 18 Prozent werden direkt an die Verbraucher verkauft, der Rest wird zu Lebensmitteln wie Ketchup, Tomatensauce und Konserven verarbeitet. Die endgültigen Ergebnisse des Zweijahresprojekts werden im April 2005 erwartet.