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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Kommission schlägt aus Sorge um Grippepandemie ein EU-Labornetz vor

Als Reaktion auf die Warnungen von Experten für öffentliche Gesundheit vor der Möglichkeit einer zukünftigen Influenzapandemie in der EU hat die Europäische Kommission neue Leitlinien zur Bekämpfung eines ernsthaften Ausbruchs der Krankheit veröffentlicht. Die Strategie defin...

Als Reaktion auf die Warnungen von Experten für öffentliche Gesundheit vor der Möglichkeit einer zukünftigen Influenzapandemie in der EU hat die Europäische Kommission neue Leitlinien zur Bekämpfung eines ernsthaften Ausbruchs der Krankheit veröffentlicht. Die Strategie definiert die unterschiedlichen Phasen einer Influenzapandemie und legt Schlüsselmaßnahmen für jede einzelne Phase fest. Diese Maßnahmen behandeln Strategien zur Verwaltung und Koordinierung, Überwachung, Vorbeugung und Intervention, Kommunikation und Forschung. Darüber hinaus umreißt das Dokument die Rolle der Kommission und der Mitgliedstaaten in der Bereitschaftsplanung und schlägt Bereiche einer verstärkten Zusammenarbeit vor wie zum Beispiel die Schaffung eines EU-Netzes von Labors für die Influenza beim Menschen. "In Europa ist seit über 30Jahren keine Influenzapandemie mehr aufgetreten," erklärte der Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz David Byrne. "Gleichwohl haben die Experten für öffentlichen Gesundheit und die WHO davor gewarnt, nicht allzu leichtfertig mit der tödlichen Bedrohung, die von der Influenza ausgeht, umzugehen. Planung und Koordinierung sind Schlüsselinstrumente bei der Bekämpfung von Seuchenausbrüchen." Im 20.Jahrhundert gab es weltweite Ausbrüche von Grippe, die mit einer hohen Zahl von Erkrankungen und Todesfällen einhergingen, nur alle 25Jahre. Die Kommission ist der Ansicht, dass die EU aufgrund der Freizügigkeit von Menschen, Tieren und Waren in allen Mitgliedstaaten besonders empfänglich für eine Grippepandemie ist. Leitende EU-Beamte wollen nationale Pläne für die Bekämpfung von Grippeausbrüchen koordiniert sehen. Sie gehen davon aus, dass wenn z.B. Deutschland seine Schulen schließt während andere Länder die ihren geöffnet halten, dies zu einem Verlust an Vertrauen in die öffentliche Hand führen könne. Die Vorschläge der Kommission fordern von jedem Mitgliedstaat die Gründung eines Referenzlabors für die Influenza beim Menschen, die zusammen ein formales Netz für die frühe Erfassung einer Pandemie bilden sollen. Zu den weiteren Maßnahmen gehört auch die Einführung eines beschleunigten Zulassungsverfahrens für neue Impfstoffe, das im Falle einer Pandemie eine umgehende Autorisierung und Verteilung von Arzneimitteln gewährleistet. Die Kommission erklärt, dass diese Pläne die Debatte über die Bereitschaft in den Mitgliedstaaten anregen sollen. Kommissar Byrne schloss mit den Worten: "Ich hoffe, dass das Papier eine Debatte auslöst, die zu raschen Maßnahmen führt, und dass es für die Mitgliedstaaten eine Hilfe bietet, damit sie ihre eigenen Bereitschaftspläne zur Bekämpfung der Influenza verbessern können."