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Europäische Koalition gegen Tierversuche demonstriert gegen REACH-Vorschläge

Der Anfang der Weltwoche der Labortiere wurde am 20. April von den neuerlichen Versuchen der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE) gekennzeichnet, Druck auf sowohl die Europäische Kommission als auch auf die europäische chemische Industrie auszuüben, ...

Der Anfang der Weltwoche der Labortiere wurde am 20. April von den neuerlichen Versuchen der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE) gekennzeichnet, Druck auf sowohl die Europäische Kommission als auch auf die europäische chemische Industrie auszuüben, die Zahl der an Tieren ausgeführten Versuche zu senken. Vor dem Hauptsitz des Verbands der Chemischen Industrie (CEFIC) in Brüssel, Belgien, fanden vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatten um eine vorgeschlagene neue Chemikaliengesetzgebung Demonstrationen statt. Das Testen von Chemikalien ist ein umstrittenes Thema seitdem die Europäische Kommission im Oktober 2003 Vorschläge für eine neue REACH (Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien) -Strategie vorgestellt hat. Die Kommission gibt die folgende Rechtfertigung für eine Revision der chemischen Testverfahren ab: "Der aktuelle rechtliche Rahmen für Chemikalien ist unzulänglich. Er hat keine ausreichenden Informationen hervorgebracht über die Auswirkungen von Chemikalien auf die Gesundheit des Menschen und die Umwelt und ist langsam bei der Inangriffnahme von festgestellten Risiken und der Einführung von Maßnahmen zum Risikomanagement. Diese Mängel haben die Gesundheit des Menschen und die Umwelt potentiell Gefahren ausgesetzt. The current system has also hampered research and innovation, causing the EU chemicals industry to lag behind its counterparts in the US and Japan in this regard.' Zwar unterstützt die ECEAE die Notwendigkeit neuer Regelungen, sie hat jedoch Bedenken, dass neue verpflichtende Testverfahren zu einer höheren Anzahl von Tierversuchen führt. "Falls REACH danach strebt, die Gesundheit des Menschen und die Umwelt vor chemischen Giften zu schützen, ist das Vergiften von Tieren nicht der Weg zu diesem Ziel," sagte Emily McIvor, politische EU-Koordinatorin bei der British Union Against Vivisection (BUAV), die den Vorsitz der ECEA führt. Für die ECEAE ist die Anerkennung von alternativen Testmethoden eine Priorität und deshalb forderte sie am 20. April die chemische Industrie auf, diesen Prozess zu erleichtern. "Die Chemieunternehmen sollten zumindest zulassen, dass die Daten über ihre Chemikalien und Testverfahren zu Validierungsstudien verwendet werden, die das Europäischen Zentrum zur Validierung alternativer Methoden (ECVAM) durchführt, damit neue, tierversuchsfreie Testmethoden schneller genehmigt werden können," forderte Ms McIvor. "Sie müssen außerdem zulassen, dass tierversuchsfreie Testmethoden, die zur internen Verwendung entwickelt wurden, von den Regulatoren verwendet werden. Noch wichtiger ist, dass diese multinationalen Unternehmen bedeutende Finanzmittel bereitstellen sollten anstatt nur Lippenbekenntnisse über die weitere Entwicklung neuer tierversuchsfreier Testmethoden abzulegen, damit die Toxizitätsversuche an Tieren bis zur REACH-Frist ersetzt werden können." Die Koalition führt zur Unterstützung ihres Appells an die Kommission und die chemische Industrie an, dass tierversuchsfreie Testmethoden verlässlicher und effizienter sind als traditionelle Testmethoden. Ein von Dr. Gill Langley für die ECEAE und die BUAV erstellter Bericht vom März zeigt, wie Tierversuche durch Alternativen ersetzt werden können. Für jeden Versuchsbereich werden der Tierversuch und die entsprechende tierversuchsfreie Testmethoden beschrieben. Die wissenschaftlichen Schwachstellen der etablierten Methode werden zusammen mit der notwendigen Maßnahme für den Einsatz neuer Testmethoden in Einzelheiten aufgeführt. Die alternativen Methoden verbinden In-vitro- und Computerverfahren zu "schrittweisen" Strategien. Eine schrittweise Strategie beginnt mit schnellen und einfachen Untersuchungsmethoden um dann erst zu Versuchen zu wechseln, die auf bestimmte toxische Mechanismen beschränkt sind, und danach zu entwickelteren In-vitro-Verfahren. Bei einigen Substanzen können bereits in einem frühen Stadium des Verfahrens aussagefähige Ergebnisse gewonnen werden, was bedeutet, dass nicht bei allen Chemikalien alle Schritte vollzogen werden müssen. Das britische Mitglied des Europäischen Parlaments Caroline Lucas begrüßte den Bericht, da er beweise, "wie irreführend Tierversuche bei früheren Chemikalienregulierungen gewesen sind, wie ineffektiv Tierversuche als Überwachungsmethode für die Sicherheit des Menschen oder der Umwelt sind und wie dringend wir zu einem moderneren, verlässlicheren tierversuchsfreien Ansatz umschwenken müssen." In einer vor kurzem veröffentlichten Antwort auf die Bedenken bezüglich der Auswirkungen von REACH auf Tierversuche hat die Europäische Kommission ihre Unterstützung für eine intensivere Entwicklung alternativer Testmethoden bekräftigt. Im Fünften Forschungs-Rahmenprogramm (5.RP) finanzierte die Kommission daher mehr als 43 Forschungsprojekte für In-vitro-Methoden mit etwa 65Mio. Euro. Im 6.RP werden die Forscher laut Kommission "mehr als je zuvor" dazu aufgefordert, geeignete Projekte einzureichen. "Dies sollte zu international anerkannten alternativen Testmethoden führen, die Ergebnisse liefern, die für die Regulierungsbehörden einstimmig annehmbar sind," erklärt die Kommission. Die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Kommission spielt auch eine führende Rolle in einer Initiative der OECD für die Anerkennung von Computermethoden, und die Kommission hat die Revision der Richtlinie 86/609/EEG über den Schutz von Labortieren eingeleitet.

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