Europäische Minister unterzeichnen den Umwelt- und Gesundheitsaktionsplan für Kinder
Mehr als 40 europäische Minister, darunter Vertreter der EU, haben nach einer Ministerialkonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Budapest (Ungarn) den Umwelt- und Gesundheitsaktionsplan für Kinder (CEHAPE) unterstützt. Der Maßnahmenplan enthält eine Reihe von Maßnahmen, um die Auswirkungen der Luft- und Wasserverschmutzung, der Chemikalien und Verletzungen auf die Gesundheit, die für ein Drittel der Todesfälle und Erkrankungen bei Kindern zwischen 0 und 19 Jahren verantwortlich sind, zu verringern. Zu diesen Maßnahmen gehören die Begrenzung des Zugangs von insbesondere mit Diesel betriebenen Verkehrsmitteln zu Schulbereichen, die Einrichtung von Überwachungs- und Smog-Alarmsystemen in Städten, das Rauchverbot an öffentlichen Plätzen, darunter vor allem Schulen und Gesundheitseinrichtungen, Sicherstellung der Entsorgung von Abwasser in großer Entfernung von Schulen und öffentlichen Stränden, Überwachung von Schadstoffen in Wasser und Boden sowie die Einführung und Durchsetzung von Gesetzen zum Bleigehalt in Kraftstoff und Baumaterialien. "Die Kinder von Morgen werden unsere Richter sein", erklärte Dr. Marc Danzon, Regionaldirektor der WHO für Europa. "Die Sorgfalt, die wir heute bei der Abfassung dieser politischen Optionen walten lassen, ist das Erbe der europäischen Führungen in den Bereichen Gesundheit und Umwelt, und die weiteren Bemühungen, die erforderlich sind, um diese Empfehlungen in die nationale, regionale und globale Realität zu führen, sind unser Testgelände." Für die Europäische Union wurde der Maßnahmenplan von Umweltkommissarin Margot Wallström und dem Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Pavel Telicka, unterzeichnet. Die Durchführung des WHO-Aktionsplans in der EU folgt der Verabschiedung eines europäischen Umwelt- und Gesundheitsmaßnahmenplans am 9. Juni, der die Bedeutung der Forschung für ein besseres Verständnis der Verknüpfung zwischen Umwelt und Gesundheit unterstreicht und auch einen Schwerpunkt auf den Schutz der Gesundheit von Kindern legt. In ihrer Rede vor den Ministern in Budapest sagte Kommissarin Wallström: "Die Förderung einer gesunden Umgebung für unsere Kinder ist eine sehr wichtige Aufgabe [...und] ist eine Herausforderung, die der Zusammenarbeit aller Beteiligten bedarf [...]. Ich bin zuversichtlich, dass CEHAPE und der Umwelt- und Gesundheitsmaßnahmenplan der EU sich gegenseitig bei der Erreichung unserer gemeinsamen Ziele der Förderung einer 'kinderfreundlicheren Umwelt und der Zurücklegung eines weiteren Schritts auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung unterstützen." Nach Anerkennung der Tatsache, dass es europaweit und zwischen den verschiedenen Altersgruppen deutliche Unterschiede gibt, haben die Minister die Notwendigkeiten von gezielten Maßnahmen in bestimmten Ländern, Regionen oder Bevölkerungsgruppen unterstrichen und vereinbart, dass bis 2007 nationale Maßnahmenpläne ausgearbeitet werden. "Wir müssen nun die regionalen Verschiedenheiten in Europa und insbesondere die spezifischen Anforderungen der Länder in Zentral- und Osteuropa berücksichtigen", erklärte Pavel Telicka in seiner Rede. "Die Herausforderung der Zukunft besteht darin, sicherzustellen, dass in den definierten Prioritätsbereichen der Schwerpunkt auf dem Angehen der Verschiedenheiten und den speziellen regionalen Bedürfnissen und Anforderungen in Europa liegt."