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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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EU-Projekt behauptet, dass öffentliche Auftragsvergabe Innovation behindert

Forscher, die an einem von der EU finanzierten Projekt arbeiten, haben erklärt, dass die Regeln der öffentlichen Auftragsvergabe in der Europäischen Union derzeit die Innovation behindern, da der staatliche Sektor nicht ermutigt wird, als 'treibende Kraft für innovative Produk...

Forscher, die an einem von der EU finanzierten Projekt arbeiten, haben erklärt, dass die Regeln der öffentlichen Auftragsvergabe in der Europäischen Union derzeit die Innovation behindern, da der staatliche Sektor nicht ermutigt wird, als 'treibende Kraft für innovative Produkte und Dienstleistungen zu agieren. Der mögliche Beitrag, den die öffentliche Auftragsvergabe zu einer Stimulierung der Innovation leisten könnte, wird durch die Tatsache unterstrichen, dass der öffentliche Sektor in der EU im Jahr 2002 Käufe in Höhe von 11 Prozent des BIP der EU getätigt hat, was einen Betrag von etwa 9,61 Billionen Euro ausmacht. Würde man daher diese Vergabeverfahren innovationsfreundlicher machen, könnte der öffentliche Sektor das Innovationspotenzial der EU beträchtlich steigern. INNO-UTILITIES ist eine Initiative, die im Rahmen der Sektion 'Innovation und KMU (klein- und mittelständische Unternehmen) des Fünften Rahmenprogramms (RP5) finanziert und von Eurescom, einer Organisation zur Förderung der kollaborativen Forschung im Telekommunikationsbereich, koordiniert wird. Eines der Hauptziele ist der Vorschlag allgemeiner Verbesserungen für das öffentliche Auftragsvergabewesen, und insbesondere geht es darum, die Erkenntnisse, die man mit innovativer Vergabe im Telekommunikationssektor gewonnen hat, in andere öffentliche Bereiche zu übertragen. "Die Auftragsvergaberichtlinien der EU lassen nicht genügend Raum für das effiziente Anbieten von Innovationen", erklärte Anastasius Gavras, Projektkoordinator von Eurescom. Seiner Ansicht nach liegt der Hauptgrund dafür in einer mangelnden Interaktion zwischen Nutzer und Produzent im Beschaffungsprozess. Ein weiteres Mitglied des Projektteams, der Beschaffungsspezialist Leif Hommen von der Universität Lund in Schweden, fügt hinzu: "Die Gesetzgebung der EU lässt solche Interaktionen nur zu, hat sie jedoch nicht gefördert. Implizit betrachtet die Gesetzgebung die Interaktion zwischen Nutzer und Produzent als eine Abweichung von den üblichen Marktbeziehungen. Daher wurden die Möglichkeiten für interaktives Lernen, das zu Innovation führt, beschränkt." Statt dessen entwickeln die Partner bei INNO-UTILITIES ein neues Beschaffungsmodell auf der Grundlage eines Drei-Stufen-Ansatzes: Zunächst setzen sich die prospektiven Käufer eines Produkts oder einer Dienstleistung (in diesem Fall Organe der öffentlichen Hand) zusammen, um gemeinsam ihre Anforderungen festzulegen. Danach lädt diese Käufergruppe potenzielle Produzenten zu einer öffentlichen Diskussion über die Anforderungen und die technologischen Möglichkeiten für die Entwicklung einer innovativen Lösung für ihren Bedarf ein. Erst in der dritten Phase fordern die potenziellen Käufer die Produzenten zur Einreichung von Angeboten auf der Grundlage der gemeinsam definierten Anforderungen auf. Bei der herkömmlichen Methode der öffentlichen Auftragsvergabe ist die offene Ausschreibung häufig der erste Schritt im Prozess. "Dieser kollaborative Ansatz wird das Risiko unklarer Anforderungen auf ein Minimum reduzieren und zu einer besseren Rentabilität bei innovativen Produkten und Dienstleistungen führen", schlussfolgerte Anastasius Gavras.