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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Wissenschaftliche Organisationen verweisen auf die Dringlichkeit der ERC-Debatte

In einem gemeinsamen Brief warnen über 50 wissenschaftliche Organisationen aus Europa vor Selbstgefälligkeit bei der Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats (ERC) als paneuropäische Organisation zur Förderung der Grundlagenforschung. Der Brief wurde in der August-Ausga...

In einem gemeinsamen Brief warnen über 50 wissenschaftliche Organisationen aus Europa vor Selbstgefälligkeit bei der Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats (ERC) als paneuropäische Organisation zur Förderung der Grundlagenforschung. Der Brief wurde in der August-Ausgabe der Fachzeitschrift Science Magazine veröffentlicht und von der Initiative for Science in Europe (ISE) erarbeitet, einem Verband von 11 Organisationen, der gegründet wurde, um die Grundlagenforschung auf europäischer Ebene zu fördern. Der Brief wurde von vielen führenden europäischen Forschungsorganisationen unterzeichnet. Die ISE bezeichnet diese Massenpetition als "einmalig in Europa" und weist auf die Bedeutung hin, die die Forschungsorganisationen der Debatte um den ERC beimessen. "Es ist eine äußerst positive Entwicklung in der EU, dass viele Regierungen nun erkennen, dass nicht nur die gezielte Forschung, sondern auch die Grundlagenforschung für eine wissensbasierte Gesellschaft unerlässlich ist", so der Wortlaut des Briefs. "Die erweiterte EU, das neu gewählte Europäische Parlament und die neue Kommission sollten nun die historische Chance ergreifen, mit umfassender Beteiligung der Wissenschaftsgemeinschaft unverzüglich einen Europäischen Forschungsrat einzurichten." Die Organisationen führen an, dass ein ERC erforderlich sei um sicherzustellen, dass die beste Forschungsarbeit gefördert wird und der konstatierten Fragmentierung der Forschungsbemühungen in Europa entgegengewirkt werde. "Das Budget des ERC muss dem ehrgeizigen Ziel, ein geeignetes Gleichgewicht zu den gezielten Forschungsprogrammen in Europa herzustellen, angemessen sein", so der Wortlaut des Briefes weiter. Genaue Zahlen werden nicht genannt. Die Stärkung der Grundlagenforschung liege auch im Interesse industrieller Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, so der Brieftext weiter, für die eine solide wissenschaftliche Basis erforderlich sei sowie neue Humanressourcen, eine bessere wissenschaftliche Ausbildung und eine erneute Fokussierung auf wissenschaftliche Kommunikation und Kultur. Im Brief wird jedoch auch auf die möglichen Konsequenzen verwiesen, sollte die Chance für eine stärkere Unterstützung der Grundlagenforschung nicht ergriffen werden. "Europa hat sehr viel Boden an die Vereinigten Staaten verloren. Der Anteil Europas an hochrangigen wissenschaftlichen Publikationen geht in den meisten Bereichen zurück, die Präsenz beim Nobel-Preis schwindet und die Fähigkeit, erstklassige Wissenschaftler aus dem Ausland zu gewinnen oder die eigenen begabten Wissenschaftler zu halten, ist in beunruhigendem Maße rückläufig. [...] Wenn nicht [gehandelt] wird, kann dies eine nicht wiedergutzumachende Abwanderung fähiger Wissenschaftler zur Folge haben." Die Forschungsorganisationen begrüßen die von der Kommission zur Förderung der Grundlagenforschung geleistete Vorarbeit und betonen insbesondere die positive Rolle von Forschungskommissar Philippe Busquin. Gleichzeitig warnen sie jedoch vor Selbstgefälligkeit und weisen darauf hin, dass in Zeiten begrenzter finanzieller Mittel vordringliche politische Zielsetzungen die langfristigen Vorteile der Grundlagenforschung verschleiern können. "Wir fordern all diejenigen, die von den europäischen Bürgern beauftragt wurden, die Bedingungen für die Zukunft Europas zu schaffen, auf, sich bei all ihrem Tun und Handeln von der Überzeugung leiten zu lassen, dass die Wissenschaft einen Eckpfeiler der europäischen Gesellschaft bildet", so die Schlussfolgerung des Briefs. "Wissenschaftler und ihre Organisationen, Universitäten und Forschungsinstitute haben sich zusammengeschlossen und sind bereit, sich auch in Zukunft für die Einrichtung des ERC einzusetzen."

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