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Nationaler Bericht: Barcelona-Ziel für Österreich "realistisch und erreichbar"

Im Österreichischen Forschungs- und Technologiebericht 2004 ist zu lesen, dass das Barcelona-Ziel der Erreichung einer Forschungsquote von 3% des BIP bis 2010 "realistisch und erreichbar" sei. Damit Österreich dieses Ziel erreicht, müssen die Forschungs- und Entwicklungsausga...

Im Österreichischen Forschungs- und Technologiebericht 2004 ist zu lesen, dass das Barcelona-Ziel der Erreichung einer Forschungsquote von 3% des BIP bis 2010 "realistisch und erreichbar" sei. Damit Österreich dieses Ziel erreicht, müssen die Forschungs- und Entwicklungsausgaben (F&E) von 2005 an mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8,8 % steigen. Dies liege etwas über der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate der F&E-Ausgaben für den Zeitraum 1995 bis 2004, sei aber dennoch erreichbar. Der Anteil des österreichischen BIP an den Forschungsaufwendungen wird laut den Angaben im Bericht im Jahr 2004 voraussichtlich bei 2,7 Prozent liegen. Der Großteil dieses Anstiegs sei auf höhere F&E-Ausgaben der Privatwirtschaft zurückzuführen. Österreich hat sich in den vergangenen Jahren sehr bemüht, den F&E-Anteil zu erhöhen und die Abhängigkeit von importierten Technologien zu reduzieren. Diese Anstrengungen haben sich ausgezahlt. Der Community Innovation Survey III zeigt, dass Österreich bei der Innovationsleistung mittlerweile im europäischen Spitzenfeld liegt. Im Bericht wird eingeräumt, dass Österreich mehr Wissenschaftler braucht, um das Barcelona-Ziel zu erreichen. Aus derzeitiger Sicht "wird der Output des österreichischen Ausbildungssystems nicht ausreichen, um die entstehende Lücke zu schließen", so der Berichttext. Wesentlich für die Bewältigung dieser Herausforderung werde die stärkere Einbindung von Frauen in Wissenschaft und Forschung sein. Der Anteil weiblicher Forscher ist in Österreich besonders gering und lag mit nur neun Prozent in 1998 weit unter dem EU-Durchschnitt von 15 Prozent. Um den Frauenanteil zu erhöhen, wurde 2002 ein spezielles Programm eingeführt. Im April 2004 setzte Österreich Reformen um mit dem Ziel, innovative Forschungsarbeit zu fördern. Mittels Evaluierung soll die Wirksamkeit und Effizienz der F&E-Förderung sichergestellt werden. Zu den weiteren Veränderungen gehören die Einrichtung einer Forschungsförderungsgesellschaft, die Reform des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, die Unabhängigkeit des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, die Einrichtung einer Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung und die Einrichtung des Hauses der Forschung. Im Bericht wird angegeben, dass die höheren F&E-Ausgaben zu Wachstum und höherer Produktivität geführt haben. Die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen aus Österreich habe sich ebenfalls erhöht, ebenso wie die Zitationsrate des Landes. Als wichtigstes Förderinstrument wurden aus Sicht der Unternehmen nicht rückzahlbare Zuschüsse ermittelt. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Österreich erhielten mehr F&E-Fördermittel als Großunternehmen. Der Bericht verweist auch auf die schnelle Internationalisierung der österreichischen Forschung in den 90er Jahren. Zwei Gründe werden hierfür angegeben, einerseits die zunehmende Zahl ausländischer Unternehmen, die ihre F&E-Arbeit in Österreich durchführen, sowie andererseits die Beteiligung Österreichs an den EU-Forschungsrahmenprogrammen. Im Forschungs- und Technologiebericht 2004 wird das im Vergleich zu anderen Nationen relativ hohe Interesse österreichischer Forscher an den neuen Instrumenten - Integrierte Projekte und Exzellenznetzwerke - unter dem Sechsten Rahmenprogramm der EU (RP6) herausgestellt. Allerdings wird eingeräumt, dass es für Österreich insgesamt schwierig werden könnte, die im 4. und 5. Rahmenprogramm verzeichneten Teilnehmerzahlen wieder zu erreichen, da sich die durchschnittliche Größe der finanzierten Projekte wesentlich erhöht habe. Die Beteiligung österreichischer Wissenschaftler an der ersten Ausschreibung unter dem RP6 war erheblich geringer als unter dem RP5. Österreich gehört zu den beliebtesten EU-Ländern für auslandsfinanzierte F&E. Deutschland führt die Liste der Länder, die F&E in Österreich betreiben, mit 43Prozent an, gefolgt von den USA mit 12 Prozent und der Schweiz mit zehn Prozent der auslandsfinanzierten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Der Bericht schließt mit der Bewertung, dass Österreich ein attraktiver Standort für ausländische Unternehmen sei, die ihre Forschungsarbeit ins Ausland verlagern möchten. Dies liege an der steuerlichen Begünstigung von F&E, der hohen Verfügbarkeit von hochqualifiziertem Forschungspersonal und dem Ausmaß direkter F&E-Förderung. "Die Reform des österreichischen Fördersystems dient letztlich dazu, die ehrgeizigen Ziele von Lissabon und Barcelona zu erreichen", so der Wortlaut des Berichts. "Die Europäische Kommission stellt für die österreichische Technologiepolitik fest, dass die Aufgabenstellungen und Empfehlungen [der Kommission] zur Stärkung der schwachen Technologiebasis weitgehend in Angriff genommen worden sind."

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