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Mobile Therapeutic Attention for Patients with Treatment Resistant Schizophrenia

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Mobil unterstützte Therapie für Schizophrenie

Allein in Europa leiden 5 Millionen Menschen an psychotischen Störungen, hauptsächlich Schizophrenie. Da fast 30 % der Schizophrenie-Patienten resistent gegen die Standardbehandlung sind, hat das m-RESIST-Projekt eine neue Therapie auf Grundlage von IKT-Tools entwickelt.

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Gemeinschaftsprogramme für Schizophrenie konzentrieren sich hauptsächlich auf Patienten mit einer ersten Episode oder negativen Symptomen. Patienten mit anhaltenden positiven Symptomen nehmen üblicherweise nicht an diesen Gemeinschaftsprogrammen teil und benötigen lange Krankenhausaufenthalte, die übermäßiges Leiden und ein höheres Risiko der Sterblichkeit und von Mehrfach-Morbiditäten bedeutet. Um das Ganze noch schlimmer zu machen: Diese Maßnahmen reichen nicht aus, um bei Patienten mit behandlungsresistenter Schizophrenie ein Abklingen der Erkrankung zu erreichen. Um dieses Thema anzugehen, hat das von der EU finanzierte http://www.mresist.eu/ (m-RESIST)-Projekt vorgeschlagen, mobile Gesundheitsanwendungen zu entwickeln, die helfen können, Patienten mit Schizophrenie zu überwachen und zu behandeln. Das m-RESIST-Konsortium bündelte technologisches und klinisches Fachwissen, um die größte Herausforderung der Übersetzung von komplexen klinischen Eingriffen in spezifische Systemfunktionen und IKT-Tools zu überwinden. Vorteile von mobilen Gesundheitsanwendungen Insgesamt fördern mobile Gesundheitsanwendungen das Engagement und die Befähigung von Patienten sowie die Beteiligung am therapeutischen Prozess. „Nachweise aus Studien zeigen, dass die Beteiligung von Patienten an ihrer eigenen Behandlung dabei hilft, deren Einhaltung zu verbessern und Rückfälle zu verringern“, erklärt Projektkoordinator Jesús Berdún Peñato. Darüber hinaus erleichtert eine mobile Gesundheitslösung die Überwachung von Patienten, indem sie die Unterstützung der Angehörigen verschiedener Gesundheitsberufe zusammenführt, einschließlich Psychiatern und Psychologen. Die m-RESIST-Lösung umfasst eine mobile Anwendung – eine tragbare Smartwatch, mit der Daten von Patienten erhoben und drahtlos an das Smartphone gesendet werden, und eine webbasierte Plattform, welche die Anbieter von Gesundheitsdiensten nutzen, um den Zustand des Patienten zu überwachen. Die Anwendung zeichnet die Frühwarnsignale, Symptome und biologischen Variablen des Patienten auf, wie beispielsweise das Maß der Aktivität, den Herzschlag, Schlafmuster und die Anzahl der Schritte. Die Maßnahme konzentriert sich auf Schlüsselprobleme und verknüpft die Frühwarnsignale des Patienten mit personalisierten Strategien für kognitive Verhaltenstherapien. Außerdem können Pflegepersonen mit den Gesundheitsdienstleistern des Patienten Nachrichten austauschen. Der m-RESIST-Ansatz wird jeweils auf den Zustand des Patienten zugeschnitten. Er wurde so gestaltet, dass die Anwendung einen grundlegenden Satz an Fragen umfasst, um den klinischen Status des Patienten zu erfassen, und in Abhängigkeit von den Antworten des Patienten mit geeigneten Fragen oder Empfehlungen fortfährt. Wichtig ist, dass die m-RESIST-Intervention in der Lage ist, eine klinische Verschlechterung beim Patienten festzustellen. Dies wird erzielt durch den Vergleich von klinischen und sensorischen Variablen mit einem Grundlagenprofil, das durch die Erfassung mehrdimensionaler Daten über einen spezifischen Zeitraum hinweg erstellt wird. Unter Verwendung vordefinierter Algorithmen kann das System wesentliche Veränderungen erkennen und maßgeschneiderte Empfehlungen oder Mitteilungen auslösen oder, in extremen Fällen, den Patienten und Pflegern Nofallhilfe vorschlagen. Die Bedeutung der Patientenbeteiligung Wenn eine innovative Lösung für das Krankheitsmanagement und therapeutische Interventionen getestet wird, ist es wichtig, dass Patienten, Pfleger und Fachkräfte aktiv an diesen Tests beteiligt werden. Wie Berdún erklärt, „war die Aufgeschlossenheit des Patienten eines der größten Bedenken des Projekts; wir haben verschiedene Methoden genutzt (Schwerpunktgruppen, Workshops, Piloten), um die Patienten zu einem Teil des Teams zu machen.“ Von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Patientenbeteiligung war, dass das Klinikpersonal die Vorteile des Ansatzes erklärt. Außerdem wurde ein Video erstellt, das den Umfang des Projekts erklärt. Insgesamt wurde die m-RESIST-Lösung an realen Patienten erfolgreich getestet und half, die Pflege zu verbessern. Laut Literatur und Berufsverbänden brauchen Patienten mit Schizophrenie – ergänzend zur Verringerung psychotischer Symptome – Informationen über ihren Zustand, ihre Behandlung und die Strategien, um damit umgehen zu können. Berdún ist zuversichtlich, dass „sich die m-RESIST-Lösung durch die Förderung der Einbeziehung von Patienten in den therapeutischen Prozess und die Personalisierung ihrer Behandlung auf die Verschlechterung und die Versorgung des Patienten auswirken wird.“

Schlüsselbegriffe

m-RESIST, Schizophrenie, mobile Anwendung

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