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Global systems Rapid Assessment tools through Constraint FUnctional Languages

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Die Kluft zwischen Politik und Wissenschaft dank visueller Modellbildung überbrücken

Eine EU-Initiative hat Software-Tools entwickelt, die Bewertungen aus verschiedenen Blickwinkeln vornehmen. Dies erleichtert den Entscheidungsprozess, wenn Akteure aus verschiedenen Politikbereichen beteiligt sind.

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Für die Bewältigung globaler Herausforderungen wie etwa des Klimawandels sind unter anderem Experten aus den Bereichen Politik, Recht, Soziales, Umwelt und Wirtschaft gefordert. Die Entwicklung einer Politik kann bereits ganz zu Anfang ins Wanken geraten, wenn viele Interessengruppen mit unterschiedlichen Interessen, Erwartungen, Zwängen und Zielen zusammengebracht werden. Das EU-finanzierte Projekt GRACeFUL hatte sich vorgenommen, die Verfahren nahtloser zu gestalten. Es führte sieben Universitäten und Forschungszentren zusammen, um den menschlichen Prozess der Politikgestaltung interdisziplinär zu unterstützen. Das Ergebnis ist ein Schnellbewertungsinstrument, das die relativen Vorteile verschiedener Umsetzungsmöglichkeiten zeigt, z. B. welche schneller, billiger, widerstandsfähiger oder am wenigsten umweltschädlich ist. „Der allgemeine Nutzen von GRACeFUL liegt in der schnellen Bewertung und Gestaltung von Strategieplänen, wobei die Präferenzen der einzelnen Interessengruppen berücksichtigt werden“, sagt Projektkoordinator Tom Creemers. „Das hilft bei der Konsensbildung, beim Aufbau des gegenseitigen Verständnisses und beim Wissensaustausch unter den Teilnehmern. Damit ist ein Schritt zur Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Politik getan.“ Globale Herausforderungen Die globale Systemwissenschaft will die Art und Weise verbessern, wie wissenschaftliches Wissen die Politik informiert und bewertet und auf globale Herausforderungen wie Klimawandel, Finanzkrisen, Pandemien und städtisches Wachstum reagiert. Die Disziplin betont das Systemdenken und die Notwendigkeit, Datenmodelle und -politiken in allen Politikbereichen mit allen gesellschaftlichen Akteuren zu verknüpfen. In Gruppensitzungen zur Modellbildung bieten Schnellbewertungsinstrumente Unterstützung für die Interaktion zwischen dem menschlichen Prozess und vorhandenen wissenschaftlichen Beweisen. Erworbene Beweise, wie Fakten und Wissen über die reale Welt, werden verwendet, um die Folgen von Handlungen und in welchem Ausmaß sie zur Problemlösung beitragen schnell zu bewerten. Das Projekt konzentrierte sich auf die Entwicklung neuer Instrumente und einer Methodik für klimabeständiges Stadtdesign und Wassermanagement. Die entwickelten Instrumente wurden erfolgreich an das Curriculum mehrerer Kurse angepasst, die von den Universitäten durchgeführt wurden. Sie wurden auch von einem Team unabhängiger Experten in den betreffenden Bereichen bewertet. „Die Bewertung wurde durchgeführt, um Studierende der Stadtplanung, des Wassermanagements, der Politikanalyse und der Architektur einzubeziehen“, erklärt Creemers. Sie hat gezeigt, dass sich die Instrumente für die Weitergabe von Wissen eignen und um das gegenseitige Verständnis der zu lösenden Probleme zu verbessern.“ Dynamik der Entscheidungsfindung für eine fundierte Politikberatung Die wichtigste Neuerung von GRACeFUL ist eine Abkehr von zeitaufwendigen Versuch-und-Irrtum-Ansätzen und eine Hinwendung zur Modellbildung und Verbesserung des partizipativen Planungsverfahrens. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht das gegenseitige Lernen und sehr fortgeschrittene und anspruchsvolle Analysen des Entscheidungs- und Gestaltungsprozesses. Die Brücke zwischen der sozialen Interaktion und dem zugrunde liegenden Wissensbestand wurde durch Abbildungen politischer Konzepte geschlagen, die mit einer neuen domänenspezifischen Sprache modelliert wurden. Die Einbettung dieser Sprache in eine Programmiersprache, die funktionale Programmierung und Constraint-Programmierung kombiniert, war ein wichtiger Durchbruch. Die Teammitglieder suchen aktiv nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten für ein Folgeprojekt zur weiteren Umsetzung von Domänenbibliotheken und zur besseren Nutzung der Tools. Ziel ist es, die Werkzeuge auf viele Probleme der globalen Systemwissenschaft anwenden zu können. „Wir haben das Erstellen dedizierter Schnellbewertungsinstrumente für andere denkbare Domänen in der globalen Systemwissenschaft ermöglicht“, schließt Creemers. „Wir hoffen, dass in Zukunft mehrere Schnellbewertungsinstrumente für neue Bereiche geschrieben werden. Sie alle werden ein neues, auf den Menschen ausgerichtetes politisches Paradigma unterstützen.“

Schlüsselbegriffe

GRACefUL, Politik, Entscheidungsfindung, Schnellbewertungsinstrument, globale Systemwissenschaft, Politikgestaltung

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