EU fördert Methan bei der Meeresbodenforschung
Die Europäische Kommission fördert Europas einzige disziplinenübergreifende Studie der Methanerzeugung und der Methaneinlagerungen im Meeresboden. Das Projekt mit dem Namen METROL (Methane fluxes in ocean margin sediments: microbiological and geochemical control [Methanflüsse in Meeresrandablagerungen: mikrobiologische und geochemische Kontrolle]) wird unter dem Fünften Rahmenprogramm unterstützt und verknüpft Geophysik, Geochemie und Mikrobiologie, um die wichtigen Daten und Kenntnisse zu liefern, die erforderlich sind, um die möglichen zukünftigen Auswirkungen des Methans im Meeresboden auf die globale Klimaveränderung vorherzusagen. Methan ist ein aggressives Treibhausgas, sobald es in die Atmosphäre abgegeben wird. Große Mengen von Methan bilden sich in den europäischen Randablagerungen, was zu komplexen Karbonatstrukturen und verstärkter Methanemission führt, erklärt das Konsortium, das vom Max-Planck-Institut für Meeresmikrobiologie in Bremen, Deutschland, koordiniert wird. Diese Prozesse sind für die Qualität der Umwelt, für Offshore-Tätigkeiten der Kohlenwasserstoffindustrie und für die Klimaentwicklung von großer Bedeutung. Die natürlichen Mechanismen der Erzeugung, Einlagerung und Beförderung von Methan in den Meeresrandablagerungen sind noch unzureichend erforscht. Es ist jedoch klar, dass ein hoher Prozentsatz des Methans bereits im Meeresboden abgebaut wird, der eine wirksame Barriere bildet, so fügt das Konsortium hinzu. Ziel des Projekts METROL ist daher die Erforschung der verschiedenen Faktoren, die Erzeugung und Abbau von Methan in den Meeresrandablagerungen steuern. Die mikrobiologischen Schlüsselprozesse der Methanoxidation unter der Oberfläche machen etwa 90 Prozent des Methanflusses im Meeresboden aus und spielen daher eine wichtige Rolle als Schranke gegen die Methanemission. Durch Untersuchungen der Regionen des Schwarzen Meeres, der Nord- und der Ostsee und durch Untersuchungen der Schranke gegen Methanlecks, die sich in diesen Regionen finden lässt, erhofft sich METROL eine Klärung der Frage, wodurch diese Methanschranke wirkungsloser werden oder sogar aufgrund einer globalen Veränderung völlig versagen könnte. Wir müssen diesen Prozess verstehen, wenn wir die gegenwärtigen Methanflüsse in Meeresablagerungen quantifizieren und die Auswirkungen der Umweltveränderungen auf die Freisetzung von Methan am Meeresboden vorhersagen wollen, erklären die Partner des Konsortiums, das sich aus Fachleuten aus sieben europäischen Ländern zusammensetzt. Das Projekt will hochwertige Daten über die Prozesse liefern, die für Bildung, Ansammlung, Transport und Oxidation von Methan in den ausgewählten europäischen Randablagerungen verantwortlich sind. Ferner hat es zum Ziel, Position und Effizienz der unter der Oberfläche liegenden Methanschranke im Verhältnis zum Gesamtkohlenstofffluss zu ermitteln und analytische und prädikative Modelle der komplexen Prozesse, die den Methanfluss im Meeresboden und ihre Regulierung durch Umweltveränderungen bestimmen, zu entwickeln. METROL wird die jahreszeitlichen Probenentnahmen, die hydroakustischen Untersuchungen, die biogeochemischen Analysen, die Modellentwicklung und die GIS-gestützte Visualisierung laut Aussage des Konsortiums bis Oktober 2005 abgeschlossen haben. Auf einem öffentlichen Symposium werden der Wissenschaft dann die Projektergebnisse vorgestellt.