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Inhalt archiviert am 2023-02-27

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Potocnik: Zusammenarbeit in der Forschung ist der Schlüssel für dauerhaften Wohlstand im Westlichen Balkan

Die Verabschiedung des Aktionsplans für Wissenschaft und Technologie der EU für den Westlichen Balkan im Jahr 2003 spiegelte zum Teil die Priorität wider, die der amtierende griechische Vorsitz - damals einziger Vertreter des Westlichen Balkans in der EU - den Initiativen in d...

Die Verabschiedung des Aktionsplans für Wissenschaft und Technologie der EU für den Westlichen Balkan im Jahr 2003 spiegelte zum Teil die Priorität wider, die der amtierende griechische Vorsitz - damals einziger Vertreter des Westlichen Balkans in der EU - den Initiativen in der Region beimaß. Andere Mitgliedsstaaten, vor allem Österreich und Slowenien, haben auch eine führende Rolle bei der Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Westlichen Balkan gespielt, und es waren diese drei Länder, die bei der Veranstaltung einer Konferenz im Europäischen Parlament am 3. Januar halfen, bei der die Teilnahme des Westlichen Balkans an den Forschungsrahmenprogrammen der EU untersucht wurde. In seiner Ansprache an die versammelten politischen Entscheidungsträger betonte der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik den größeren politischen Kontext der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Region: "Die Erweiterung der EU sollte nicht mit Rumänien und Bulgarien enden, es sollten noch weitere Länder einbezogen werden. [...] Die wissenschaftliche Zusammenarbeit unter den Rahmenprogrammen und in anderer Form ist ein Mittel zur Festigung eines dauerhaften Friedens und des Wohlstands in den Ländern des Westlichen Balkans." Potocnik wies darauf hin, dass besondere Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) bereits angelaufen seien, die sich mit Herausforderungen in der Region beschäftigen würden, und dass solche Initiativen in Zukunft finanziell besser gefördert werden könnten. Er fügte hinzu: "Im Westlichen Balkan werden leistungsfähige Forschungsinstitutionen und ausgebildete Forscher gebraucht. Daher hat die Kommission die Unterstützung der vielversprechendsten wissenschaftlichen Institute in diesem Gebiet mit dem Ziel beschlossen, bei der Einrichtung regionaler Netzwerke zu helfen." Zur Schlüsselfrage der Teilnahme dieser Länder am nächsten Rahmenprogramm äußerte der Kommissar die folgende Botschaft: "Das RP7 wird derzeit erörtert, also ist dies ein hervorragender Zeitpunkt, um einen gezielteren Ansatz für künftige Zusammenarbeit festzulegen. [...] Meiner Ansicht nach sind politischer Wille und Engagement vorhanden, und ich verspreche persönlich, dass die Kommission alle notwendigen Mittel zum Erreichen unseres gemeinsamen Ziels untersuchen wird. Ich bin gespannt auf Ihre konkreten Vorschläge für eine weitere Integration des Westlichen Balkans in den Europäischen Forschungsraum [ERA]." Ein solcher konkreter Vorschlag kam vom Vertreter eines Mitgliedsstaats auf der Konferenz, nämlich von Manfred Horvat von der österreichischen Agentur für Forschungsförderung: "Die Beteiligung des Westlichen Balkans am RP6 war eine Herausforderung, aber eine wertvolle Lernerfahrung, und die Beteiligung im Bereich INCO [Internationale Zusammenarbeit] war zufriedenstellend. [...] INCO wird auch ein sehr wichtiger Teil des RP7 sein, aber ich denke, die Länder des Westlichen Balkans sollten einen eigenen Teil bekommen." Horvat unterstrich die Vorteile eines solchen Vorgehens für die derzeitigen EU-Mitgliedsstaaten: "Wir sprechen nicht über Hilfsmaßnahmen, sondern über Tätigkeiten von gemeinsamem Interesse. Es gibt einige hervorragende Wissenschaftler in diesen Ländern, und sie sollten zum Wohle aller in den ERA integriert werden." Bei der Sitzung waren Ministerialvertreter aus jedem Land des Westlichen Balkans anwesend, um ihre Sicht der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der EU zu schildern. Slobodanka Koprivica, stellvertretende Ministerin für Bildung und Wissenschaft in Montenegro (Serbien und Montenegro), erklärte gegenüber CORDIS Nachrichten: "Unsere Teilnahme am RP6 ist derzeit recht schwach und hat eher Symbolcharakter, aber wir haben die ersten Schritte unternommen, um diese Situation durch die Teilnahme am ERA-Net-Programm für Südosteuropa (SEE) sowie durch die Einrichtung Nationaler Kontaktstellen (NKS) zu verbessern." Frau Koprivica unterstützte voll und ganz ein Positionspapier des SEE-ERA-Net-Projekts über die Teilnahme des Westlichen Balkans am RP7, das die Miteinbeziehung der Maßnahmen zur gezielten Unterstützung für diese Länder, mehr finanzielle Mittel für solche Maßnahmen und die ergänzende Verwendung anderer EU-Instrumente neben den Rahmenprogrammen fordert, um die Forschungskapazitäten in der Region zu verbessern. Kroatiens BIP pro Kopf beträgt mindestens das Doppelte verglichen mit den meisten der früheren Republiken in Jugoslawien, und das Land hat eine relativ gut entwickelte Wissenschaftsbasis. Radovan Fuchs, stellvertretender Minister für Internationale Zusammenarbeit, erklärte gegenüber CORDIS Nachrichten: "Unsere nationale Priorität ist der Beitritt zur EU, und der erste Schritt ist die Unterzeichnung eines Abkommens über Wissenschaft und Technologie und die Teilnahme am RP6. Wissenschaftliche Zusammenarbeit ist etwas Selbstverständliches, für Forschung gibt es keine regionalen oder nationalen Grenzen." Dr. Fuchs meinte, dass Kroatien beim Aufbau der wissenschaftlichen Kapazitäten im Westlichen Balkan eine Schlüsselrolle spielen kann: "Es gibt einige große Unterschiede in den wissenschaftlichen Tätigkeiten in den einzelnen Ländern, und Kroatien könnte als Brücke zwischen der EU und Südosteuropa agieren, da wir Kultur und Sprache verstehen. Wir möchten bei der Entwicklung der Kapazitäten der Region eine Rolle spielen." Einige der größten Herausforderungen in der Forschung für verschiedene Länder in der Region wurden von Frau Professor Lamija Tanovic von der Universität Sarajewo in Bosnien-Herzegowina beleuchtet: "Die Wissenschaft im Westlichen Balkan bemüht sich sehr stark, die politischen Entscheidungsträger dazu zu bewegen, Wissenschaft und Technologie zu einer Priorität zu machen, aber das ist schwierig, da es sehr viele Prioritäten gibt und Wissenschaft und Technologie als Luxus gelten mögen." Sie fügte hinzu, dass der Balkankonflikt auch dazu beigetragen habe, dass viele führende Wissenschaftler die Region verlassen hätten, und es gebe derzeit nicht genug Initiativen, um sie zu einer Rückkehr zu bewegen. Aleksandar Popovic vom serbischen Ministerium für Wissenschaft und Umweltschutz (Serbien und Montenegro) hat auch einen Mangel an modernen Ausrüstungen, inadäquate elektronische Infrastruktur, schlechte nationale Überprüfungsprozesse durch Kollegen und einen Mangel an internationaler Mobilität als weitere nachteilige Faktoren für die Forschung im Westlichen Balkan angeführt. Ein Schlusskommentar war dem belgischen MdEP Philippe Busquin vorbehalten, dem viele Teilnehmer der Sitzung für das Voranbringen der Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Westlichen Balkan während seiner Amtszeit als EU-Forschungskommissar dankten: "Es ist sehr interessant zu sehen, welche Fortschritte in den vergangenen drei Jahren erzielt wurden. Die Wissenschaftler sind Pioniere für die Integration. Im RP5 nutzten die früheren Kandidatenländer das Programm für eine effiziente Förderung der Integration, und ich hoffe, dass dies auch für die Länder des Westlichen Balkans unter dem RP7 gelten kann."

Länder

Nordmazedonien, Albanien, Österreich, Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Kroatien, Slowenien