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Inhalt archiviert am 2023-02-27

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EU fördert neues Projekt zu kardiovaskulären, zerebralen und neoplastischen Erkrankungen

Die wichtigen Signalmoleküle, die bei weitverbreiteten Erkrankungen wie beispielsweise kardiovaskuläre Erkrankungen, Atherosklerose, Demenz und Krebs eine zentrale Rolle spielen, werden im Rahmen eines neuen Integrierten Projekts (IP) untersucht, das im Sechsten Rahmenprogramm...

Die wichtigen Signalmoleküle, die bei weitverbreiteten Erkrankungen wie beispielsweise kardiovaskuläre Erkrankungen, Atherosklerose, Demenz und Krebs eine zentrale Rolle spielen, werden im Rahmen eines neuen Integrierten Projekts (IP) untersucht, das im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU gefördert wird. (FP6). Das Konsortium EICOSANOX (Eicosanoids and nitric oxide (NO): mediators of cardiovascular, cerebral and neoplastic diseases, etwa: Eicosanoide und Stickstoffoxid (NO): Vermittler für kardiovaskuläre, zerebrale und neoplastische Erkrankungen) erhält über fünf Jahre hinweg 10,7 Millionen Euro, um mehr über diese Moleküle herauszufinden und neue Therapeutika und medizinische Behandlungen zu entwickeln. Das koordinierende Institut Karolinska Institutet in Schweden erklärt: "Bei diesen Forschungsarbeiten werden die Enzymsysteme untersucht, die die Bildung von bestimmten Signalstoffen im Körper regeln, und insbesondere geht es um Derivate der Arachidonsäure. Diese Substanzen steuern Vorgänge bei Entzündungen und Fieber sowie die Blutgerinnung und das Zellwachstum. Daher sind sie für verschiedene wichtige Erkrankungen von Bedeutung. Wenn es den Wissenschaftlern gelingt, diese Signalsubstanzen zu kontrollieren, sind sie vielleicht in der Lage, entsprechende Therapien zu finden. Jährlich werden weltweit im Bereich dieser Therapeutika Medikamente im Wert von 100 Millionen Euro umgesetzt." Kardiovaskuläre, zerebrale und neoplastische Erkrankungen sind in Europa die häufigste Todesursache und stellen ein enormes Gesundheitsproblem dar. Daher will das Projekt 1) neue Strategien für das therapeutische Eingreifen und die Medikamentenkonzeption entwickeln, 2) eine dauerhafte Infrastruktur für wissenschaftliche und technische Kompetenz schaffen, 3) Forscher ausbilden, schulen und ihre Mobilität gewährleisten, 4) effiziente Mechanismen für den Technologietransfer erarbeiten und 5) die europäische Biotechnologieindustrie bei der Entwicklung neuer Therapeutika in Bereichen mit hohem medizinischen Bedarf unterstützen. An dem Projekt beteiligen sich 14 Forschungsgruppen aus sechs europäischen Ländern und Kanada sowie zwei Biotechnologieunternehmen. Jedes Team ist auf eines der drei verschiedenen Enzymsysteme und seine Produkte spezialisiert, nämlich COX, LOX und NOS. Die Partner wollen neue Gene identifizieren, die an der Regulierung dieser drei Enzyme, die für die Entwicklung von neuen Medikamenten eingesetzt werden können, beteiligt sind. Wie Professor Jesper Z. Haeggström vom Karolinska Institutet erklärt, regulieren die Enzyme der COX-Familie die Bildung von Prostaglandinen aus Arachidonsäure (eine Fettsäure): "Wir blockieren dieses System jedes Mal, wenn wir ein normales Aspirin zu uns nehmen, und da wirken auch die kontroversen COX-2-Hemmer, VIOXX und Celebrex." Der zweite Enzymtyp LOX ist wichtig für die Bildung von Leukotrienen, die ebenfalls aus der Arachidonsäure abgeleitet werden und Beschwerden wie Asthma und Heuschnupfen verursachen. Bei der dritten Spezialisierung geht es um NOS, ein Enzym, das an der Synthese von Stickstoffoxid beteiligt ist. Dieses System ist beispielsweise bei einer Therapie mit Nitroglyzerin gegen Angina und der Behandlung von Impotenz mit dem mittlerweile berüchtigten Viagra betroffen. Die wichtigsten Teile des Projekts sind 1) molekulare Studien an Schlüsselenzymen und Rezeptoren zur Klärung der biochemischen Eigenschaften, Katalysemechanismen und Beziehungen zwischen Struktur und Funktion, 2) funktionale Genomik der Eicosanoid- und NO-Kaskaden zur Charakterisierung der Genexpressionsprofile im normalen Krankheitszustand und Ermittlung neuer möglicher Medikamentenziele, 3) Charakterisierung neuer Gene unter Einsatz von Proteomik, struktureller Genomik und Modellorganismen und 4) zellbiologische Arbeit an Genregulation, Gene Silencing, Signalsystemen und Crosstalk zwischen Transduktionswegen. Diese Informationen fließen dann laut einer Erklärung der Universität Frankfurt, die einer der Projektpartner ist, in Studien der Krankheitsmechanismen in Tiermodellen und klinischen Untersuchungen ein. Darin heißt es: "Die Grundlagenforschung wird zusammen mit den angewandten und klinischen Studien in Synergie agieren, um neue Ziele für pharmakologische Maßnahmen und die Medikamentenentwicklung zur Behandlung von Patienten zu erarbeiten, die an kardiovaskulären, zerebralen und neoplastischen Erkrankungen leiden."

Länder

Deutschland, Schweden