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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Irische Wissenschaftler entwickeln krebshemmendes Protein

Einem Wissenschaftlerteam des irischen Royal College of Surgeons (RCSI) ist mit der Herstellung eines neuen Proteins, das das Tumorwachstum hemmt, ein entscheidender Durchbruch in der Brustkrebsforschung gelungen. Die Wissenschaftler entwickelten ein rekombinantes Protein, d...

Einem Wissenschaftlerteam des irischen Royal College of Surgeons (RCSI) ist mit der Herstellung eines neuen Proteins, das das Tumorwachstum hemmt, ein entscheidender Durchbruch in der Brustkrebsforschung gelungen. Die Wissenschaftler entwickelten ein rekombinantes Protein, das den insulinähnlichen Wachstumsfaktor IGF1 blockiert, von dem man weiß, dass er das Krebszellenwachstum fördert. Die Behandlung, die an Mäusen getestet wurde, hat eine Steigerung der Überlebensrate um 30 Prozent ergeben. "In einem vorklinischen Modell wurde gezeigt, dass die Behandlung das Wachstum von Brusttumoren hemmen, die Überlebensrate um 30 Prozent steigern und die Bildung von Sekundärtumoren in Knochen reduzieren kann", erläutert Judith Harmey, die leitende Forscherin des Projekts. "Die meisten Menschen sterben an Sekundärtumoren in Knochen." Bei der Mehrheit der Brustkrebspatienten wird der Primärkrebs erfolgreich durch operative Eingriffe, Chemotherapie oder Strahlentherapie behandelt. Bei vielen Patienten jedoch, so Dr. Harmey, entwickeln sich einige Jahre später Sekundärtumore, die dann tödlich sind. Diese Sekundärtumore sind im Allgemeinen behandlungsresistent. Knochentumore sind darüber hinaus sehr schmerzhaft und schädigen die Knochen stark. Im Rahmen des sechsjährigen Forschungsprojekts, das vom National Cancer Registry of Ireland finanziert wird, wurde entdeckt, dass das gentechnisch erzeugte Protein den Tumor praktisch aushungert, indem es die Blutgefäße in den Wucherungen abtötet und somit die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbindet. Es handelt sich hierbei um einen ausgesprochen wirkungsvollen Ansatz zur Krebsbehandlung, da er wesentlich weniger einschneidend und toxisch aber spezifischer als Chemotherapie ist. "Dieser so genannte gezielte Ansatz geht weg von der Chemotherapie, die sowohl gesunde als auch Krebszellen abtötet. Die gezielte Behandlung trifft nur den Tumor", erläutert Dr. Harmey. Die Forscher des RCSI hoffen, dass das Protein in Zukunft bei der Behandlung von Brust- und Prostatakrebs erfolgreich eingesetzt werden kann. "Wir sind überglücklich, dass [die Behandlung] besser funktioniert hat, als wir uns das je vorgestellt hatten", freut sich Dr. Harmey. "Möglicherweise wird das Protein in Zukunft zum Einsatz kommen. Das wird jedoch noch eine Weile dauern, da wir es in Arzneimittelform bringen und eventuelle toxische Wirkungen testen müssen." Dr. Harmey und ihre Kollegen schätzen, dass es noch etwa drei bis vier Jahre dauern wird, bis diese Forschung bei Brustkrebspatienten angewendet werden kann.

Länder

Irland

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