Südamerikanische und arabische Länder verpflichten sich zu engerer wissenschaftlicher Kooperation
Südamerikanische und arabische Länder haben sich im Rahmen der Brasilia-Deklaration, die am 11. Mai im Anschluss an den ersten Gipfel der südamerikanischen und arabischen Länder in der brasilianischen Hauptstadt unterzeichnet wurde, zu einer verstärkten wissenschaftlichen Kooperation verpflichtet. Die Deklaration umfasst eine Absichtserklärung aller Unterzeichner, ein Programm zur wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung zu schaffen und zu finanzieren, das sich zunächst auf folgende Bereiche von gegenseitigem Interesse konzentrieren wird: Desertifikation und semiaride Gebiete, Management von Wasserressourcen, bewässerte Landwirtschaft, Biotechnologie und Gentechnik, Klimavorhersage, Bodendüngung und Rinderherden. Initiativen zur technologischen Innovation sowie zum integrierten Management von Wasserressourcen werden als besonders wichtig hervorgehoben, und in der Deklaration wird zur Entwicklung eines Rahmens für die biregionale Zusammenarbeit in diesem Bereich aufgerufen. Das Dokument betont die "dringende Notwendigkeit" der Einrichtung von Kooperationsprogrammen zwischen den führenden Universitäten und Forschungsinstituten in den beiden Regionen sowie zur Förderung des Austauschs von Experten, Forschern und Universitätsprofessoren. Darüber hinaus wird zu einer "aktiven und großzügigen Unterstützung" seitens der internationalen Gemeinschaft für Maßnahmen zur Bekämpfung von Krankheiten wie HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose aufgerufen. Schließlich verpflichten sich die arabischen und südamerikanischen Länder zum Schutz der geistigen Eigentumsrechte, während gleichzeitig "berücksichtigt wird, dass der Schutz des geistigen Eigentums die Entwicklungsländer nicht am Zugang zur Grundlagenwissenschaft und -technologie [...] insbesondere in Bezug auf die öffentliche Gesundheit, hindern darf". Hassan Abdel Aal Moawad, ein ägyptischer Professor für mikrobielle Biotechnologie und Delegierter auf dem Gipfel, sagte gegenüber SciDevNet: "Die in der Deklaration behandelten wissenschaftlichen Themen sind sehr wichtig, und sie behandeln spezifische Bereiche von gemeinsamem Interesse. Allerdings ist weitere Planungsarbeit notwendig." Laut Professor Moawad sollten ein Netzwerk von Forschungszentren und eine Datenbank der Wissenschaftler in beiden Regionen eingerichtet werden, um die Forschungszusammenarbeit zu verbessern. Die rund 12 Millionen Menschen arabischer Herkunft, die in Südamerika leben, könnten als Brücke zwischen den beiden Regionen in allen Bereichen fungieren, einschließlich Wissenschaft und Technologie, fügte er hinzu. Der Brasilia-Gipfel, an dem Vertreter aus 22 arabischen und 12 südamerikanischen Ländern teilnahmen, wurde vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva einberufen. Den Vorsitz des Gipfels führten da Silva und der algerische Präsident Abdelaziz Buteflika.