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Traffic Safety Cultures and the Safe Systems Approach – Towards a Cultural Change Research and Innovation Agenda for Road Safety

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Auf dem Weg zu einer besseren Sicherheitskultur im Straßenverkehr

Mit einem besseren Verständnis von Risikobereitschaft und der damit verbundenen Wahrnehmung können Maßnahmen für die Sicherheit im Straßenverkehr an Nutzergruppen angepasst und somit verbessert werden. Ein EU-Team hat das Konzept der Sicherheitskultur im Straßenverkehr gefördert, um es zu einem prioritären Thema der europäischen Forschung zu machen.

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Eine starke Sicherheitskultur kann Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr wirksamer machen und relevante Einstellungen und Verhaltensweisen stärken. Somit lassen sich die Zahl und der Schweregrad von Verkehrsunfällen leichter senken. Mit einer Finanzierung im Rahmen des Programms RISE (Research and Innovation Staff Exchange) der EU ebnete das Projekt TraSaCu den Weg zu weiteren Errungenschaften in diesem Bereich und zu einer Förderung des kulturellen Ansatzes bei der Erforschung der Sicherheit im Straßenverkehr. Wie die stellvertretende Projektleiterin Susanne Kaiser erklärt, war „das Gesamtziel von TraSaCu, das Konzept der Sicherheitskultur auf die Forschung im Bereich der Sicherheit im Straßenverkehr in Europa anzuwenden und es in konkrete Empfehlungen für Entscheidungsträger verschiedener Ebenen umzusetzen.“ Expertenwissen wirksam einsetzen Entsandte Forscher führten Experteninterviews und organisierten Workshops mit Interessengruppen und Praktikern vor Ort. „Wir haben sie nicht nur zu Rate gezogen, um ihre Sichtweise zu hören, sondern auch um sie für das Konzept der Sicherheitskultur zu sensibilisieren und einige von ihnen als ‚Botschafter‘ zu gewinnen, die die Ergebnisse aus TraSaCu selbst nach außen tragen“, so Kaiser. Alle entsandten Forscher führten ein Forschungstagebuch, in dem sie ihre Erfahrungen mit der jeweiligen Sicherheitskultur im Verkehr reflektierten. Diese Informationen flossen in Form von Länderberichten in die qualitative Analyse der lokalen Sicherheitskultur ein. Kaiser betont: „Genauso wichtig war, dass die Forscher leichter Zugang zu diesem komplexen theoretischen Konstrukt bekommen, indem sie es selbst erleben.“ Der Weg von der Theorie zur Anwendung Empirische Befunde in Ratschläge für Entscheidungsträger im Bereich der Sicherheit im Straßenverkehr umzusetzen, stellte ein explizites Projektziel dar. „Alles, was wir in den drei Jahren des Projekts erreicht haben, wäre hinfällig gewesen, wenn wir nur Daten erhoben und analysiert und dann nichts weiter damit getan hätten“, sagt sie. Das Team fand Schlüsselfaktoren, die bei der Veränderung der Sicherheitskultur hin zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr in sozialen Gruppen eine Rolle spielen. Zudem hoben die Forscher die Faktoren hervor, die tatsächlich geändert werden können. Teile der Arbeiten bildeten die Grundlage für die Entwicklung einer Implementierungsstrategie, die praktische Hinweise dafür liefert, wie die Sicherheitskultur im Straßenverkehr definiert, gemessen, transformiert und institutionalisiert werden kann. Außerdem bietet sie Hilfestellung bei der Planung gezielter Interventionen im Verlaufe dieses Veränderungsprozesses. In den Richtlinien für Interessengruppen finden sich Beispiele der Vorteile, die sich ergeben, wenn man die Subkultur bei Planung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen einbezieht. Und TraSaCu hat in Europa erfolgreich eine Diskussion über die Relevanz der Sicherheitskultur im Verkehr entfacht. Kaiser spricht von der Hoffnung des Konsortiums, „dass sich das früher oder später auch in den Forschungsprogrammen widerspiegelt.“ Die Diskussion anheizen TraSaCu beendete seine Arbeiten mit einem Webinar, das die Übersetzung der empirischen Ergebnisse in praktische Ratschläge für Interessengruppen und Praktiker weiter vorantreiben sollte. Bei der Veranstaltung ging es sowohl um die wichtigsten Grundlagen der Sicherheitskultur im Verkehr als auch um die praktischen Konsequenzen für Sicherheitsanalysen und Planung gezielter Interventionen. Das Webinar zog Teilnehmer aus 16 Ländern an, unter anderem Forscher und Praktiker im Bereich der Sicherheit im Straßenverkehr, Verkehrsingenieure, Verkehrspsychologen und Vertreter von Staatsorganen und NRO. Die Projektpartner haben ihre Arbeiten und Ergebnisse aktiv verbreitet, unter anderem über traditionelle Kanäle wie Konferenzen, Newsletter und die Projektwebsite. Die TraSaCu Partner haben lokale Workshops mit Entscheidungsträgern und Akademikern organisiert sowie Präsentationen bei wichtigen Verbänden und Vorständen im Bereich der Sicherheit im Straßenverkehr, wie zum Beispiel dem Forum of European Road Safety Research Institutes, dem Netzwerk HUMANIST und der International Road Traffic and Accident Database der OECD. Das Projekt war auch beim Tag der offenen Tür der EU-Institutionen sowie den nationalen und internationalen Forschernächten vertreten. Die Richtlinien für Interessengruppen und das einstündige Webinar sind in Kürze auf der Projektwebsite verfügbar.

Schlüsselbegriffe

TraSaCu, Sicherheitskultur, Verkehr, Sicherheit im Straßenverkehr, Straßenverkehr

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