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Your Data Stories

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Mehr Geschichten und mehr Inhalt aus Big Data

Mit der onlinebasierten Plattform YDS können verschiedene Interessengruppen Open Data der öffentlichen Hand nutzen und wichtige Erkenntnisse gewinnen, besonders bei öffentlichen Verwaltungsdaten und im Journalismus.

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Technologie erzeugt riesige Datenmengen – vom Social Web bis hin zu Behördendaten – die bei der Feststellung sozialer Problemfelder wertvolle Erkenntnisse bieten und sogar den öffentlichen Dienst verbessern können. Bekannt sind diese Daten unter dem Begriff Big Data. Allerdings müssen diese auch so verarbeitet werden, dass nützliche Muster und Schlussfolgerungen entstehen können. Mehr Transparenz in der Verwaltung Für das Konzept der offenen Verwaltungsdaten, bei dem Transparenz, Verantwortlichkeit und Wiederverwertbarkeit der innerhalb der Verwaltung vorhandenen Daten im Mittelpunkt stehen, sind neue Lösungen für den Einsatz von Open Data notwendig, damit auch die Öffentlichkeit und der öffentliche Dienst davon profitieren können. Das EU-finanzierte Projekt YDS (Your Data Stories), abgekürzt für „Your Data Stories“, hat eine stark individualisierbare onlinebasierte Plattform entwickelt, mit der sich Daten im Sinne der Transparenz, Zusammenarbeit und Teilhabe nutzen lassen. „YDS kann Nutzern dabei helfen, verfügbare Daten miteinander zu verbinden, zu durchsuchen, zu analysieren, zu entdecken und zu verstehen, um sich daraus Erkenntnisse, Fakten oder Materialien für datenbasierte Geschichten zu ziehen“, sagt Projektkoordinatorin Anna Triantafillou. Aus technischer Perspektive stellt YDS ein semantisches Datenmodell dar, mit dem verschiedene Datenquellen kombiniert werden. „Es bietet eine einfache, benutzerfreundliche Lösung, mit der man Daten tiefgründig recherchieren, visuell durchsuchen und kombinieren kann, um inhaltsreiche Geschichten daraus zu machen“, erklärt Triantafillou. Zur Infrastruktur von YDS gehören Apps zur Visualisierung, die von Internetanwendungen und leistungsfähigen Interfaces, mit denen Nutzer Daten sinnvoll verwenden können, bis hin zu mobilen Anwendungen und sozialen Medien reichen, die zur Information der Bürger und Sammlung von Feedback dienen. Vom öffentlichen Beschaffungswesen zum internationalen Handel Die YDS-Plattform wurde in Pilotversuchen getestet und in drei Nutzungsszenarien in drei europäischen Ländern validiert. Der erste Pilotversuch mit dem Titel „Follow Public Money“ arbeitete an der Transparenz und Partizipation im griechischen Fiskalsystem, indem Bürger und Unternehmen große Mengen öffentlich zugänglicher Daten aus dem Beschaffungswesen intelligent und personalisiert umnutzten. Grundlage des Testlaufs waren ein öffentlich zugänglicher Datensatz der griechischen Transparenzinitiative (Diavgeia) sowie der nationale strategische Rahmenplan Griechenlands 2007-2013. „Das Projekt Diavgeia repräsentiert die global fortschrittlichsten Bemühungen um Transparenz, die darauf basieren, dass Open Data umfassend, proaktiv, in Echtzeit und maschinenlesbar zur Verfügung gestellt werden“, betont Triantafillou. Der zweite Pilotversuch lief unter dem Namen „Tracking Development Aid and International Trade“ und analysierte die internationale Entwicklungskooperation und ihr Verhältnis zum internationalen Handel aus der Perspektive der Niederlande. Der Umfang des Testlaufs wurde dann erweitert, um mehrere europäische Länder einbeziehen zu können. Parallel dazu stand beim dritten Testlauf „Cross-Europe Financial Comparability“ die Vergleichbarkeit von Finanzdaten zwischen EU-Mitgliedstaaten im Mittelpunkt, um die Daten auf lokaler, nationaler und EU-Ebene untersuchen zu können. Insbesondere die Stadt Galway in Irland wurde dabei betrachtet und mit anderen Städten der EU verglichen. YDS kann außerdem das Social Web nutzen, um die Verwendungsmöglichkeiten von Big Data zu vergrößern. „Die im Projekt vorgeschlagenen Lösungen können die Synergie zwischen dem semantischen und dem Social Web erforschen und aus ihnen Kapital schlagen“, verrät Triantafillou. Die Projektkoordinatorin weist darauf hin, dass das Social Web Erkenntnisse über das öffentliche Interesse an einem bestimmten Thema liefern kann, zum Beispiel einem neuen Bauprojekt, um so dessen Wirkung auf die Gesellschaft besser abschätzen zu können. „Interessante Analysen, von Top 10-Listen bis hin zu Nachrichtenbeiträgen, können ins Social Web gebracht werden, um dort das Interesse an bestimmten und normalerweise menschengemachten Aspekten der Daten zu erhöhen“, fügt sie hinzu. Bessere Artikel und Geschichten in den Medien Zu den spannendsten Eigenschaften von YDS gehört, dass es Daten aus verschiedenen Quellen zusammenbringen kann, die eine Geschichte bereichern. „Bürger und Journalisten wissen, dass interessante Geschichten entstehen können, wenn man sich tiefer mit offenen Verwaltungsdaten befasst, und sie wollen diese Daten nutzen, um Geschichten zu erzählen“, so Triantafillou. YDS ist schlussendlich eine interaktive Leinwand, mit der Bürger und Journalisten in Daten verborgene Geschichten finden können. Die aktuellste Version der YDS-Pattform wurde im Januar 2018 veröffentlicht, nachdem sie in den drei Testszenarien erfolgreich validiert worden war. In der Medienbranche wird die Plattform mit Sicherheit äußerst nützlich sein, zum Beispiel für Journalisten und Nachrichtenagenturen, die Beiträge finden, recherchieren und kreieren wollen.

Schlüsselbegriffe

YDS, Transparenz, Big Data, Social Web, Medien, offene Verwaltungsdaten, Diavgeia, Nachrichtenbeiträge

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