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Inhalt archiviert am 2024-05-16

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Ein sicheres und hochwertiges Lebensmittelsystem – vom Erzeuger zum Verbraucher

Wenn Nicht-Europäer unseren Alten Kontinent bereisen, stürzen sie sich in erster Linie voller Enthusiasmus in die reiche Esskultur Europas. Europäer sind in der Tat leidenschaftlich mit ihrem Essen verbunden, wenn es darum geht, traditionelle Gerichte aufwendig mit unserer nationalen Identität zu verzahnen – man denke nur an italienische Pizza, polnische Piroggen, Fish and Chips aus Großbritannien oder Wiener Schnitzel ... um nur ein paar zu nennen.

"Essen ist unsere gemeinsame Basis, eine universelle Erfahrung" – James Beard

Die Art und Weise, wie Europäer über ihren Nahrungsmittelverbrauch nachdenken, woher sie ihre Lebensmittel beziehen und wo sie einkaufen, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten radikal verändert. Die Konsumgewohnheiten und Erwartungen der Verbraucher an Nahrungsmittel sind nun anders. Dabei steigt vor allem das Interesse an Bio-Produkten, regionalen Erzeugnissen, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen, sowie an mehr vegetarischen/veganen Alternativen. Sie möchten nunmehr den Nährwert von Produkten anhand einer eindeutigen und genauen Etikettierung beurteilen können. Um auf diese gesellschaftlichen Erwartungen zumindest teilweise einzugehen, hat die europäische Gesetzgebung dafür gesorgt, dass das Nahrungsmittelsystem Europas in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit den höchsten Standards der Welt unterliegt. Es bleiben jedoch Herausforderungen bestehen. Zahlreiche internationale und europäische Lebensmittelskandale, wie der allseits bekannte Pferdefleischskandal aus dem Jahr 2013 und der Fipronil-Skandal aus dem Jahr 2017, dessen Ursprung in den Niederlanden lag, haben das Vertrauen der Europäer in die Sicherheit des Nahrungsmittelsystems erschüttert. Aus diesem Grund stand die Gewährleistung von hohen Standards für die Lebensmittelsicherheit im Mittelpunkt einiger EU-finanzierter Projekte, die wir im Special Feature dieses Monats vorstellen. So konnte das Projekt STEFY beispielsweise eine neue Generation von schnellen und tragbaren Multiparameter-Geräten für die Lebensmittelsicherheit entwickeln, die in der Wein- und Mehl-/Getreideindustrie zum Einsatz kommen werden, um Mykotoxine und Allergene zu erkennen. Das Projekt FieldFOOD hat dagegen eine neue Technologie, mit der verunreinigte Lebensmittel durch elektrische Impulse dekontaminiert werden könnten, näher an die Marktreife gerückt. Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projekts BINGO die Nutzung von biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln als Alternative zu chemischen Pestiziden untersucht. Die Lebensmittelsicherheit ist natürlich von zentraler Bedeutung. In diesem Sonderabschnitt wollen wir aber auch beleuchten, wie sich innovative Projekte zusätzlich darauf konzentrieren, die Qualität von Nahrungsmitteln zu steigern und den oben erwähnten Verbraucheranforderungen zu begegnen. Die "Rückkehr zu den Wurzeln" und traditionellen Verfahren scheint dabei der Schlüssel zu sein. Das Projekt TRADITOM hat die Merkmale traditioneller Tomatensorten untersucht und herausgefunden, wie ihr großartiger Geschmack die Massenproduktion und Wirtschaftlichkeit bei der Erzeugung von einer der beliebtesten Früchte Europas ergänzen kann (kein Gemüse!). Zu guter Letzt hat sich das Projekt TREASURE zum Ziel gesetzt, europäische Verbraucher bei der Wiederentdeckung traditioneller Schweinerassen und ihrer gesunden, hochwertigen Fleischerzeugnisse zu unterstützen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu

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