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Studie: Mehrheit der Europäer unterstützt erhöhten Forschungshaushalt der EU

Rund 60 Prozent der europäischen Bürger sind der Meinung, dass die EU mehr für wissenschaftliche Forschung ausgeben sollte. Dies sind die Ergebnisse zwei neuer Eurobarometer-Berichte über die Wahrnehmung von Wissenschaft und Technologie durch die Öffentlichkeit sowie die diese...

Rund 60 Prozent der europäischen Bürger sind der Meinung, dass die EU mehr für wissenschaftliche Forschung ausgeben sollte. Dies sind die Ergebnisse zwei neuer Eurobarometer-Berichte über die Wahrnehmung von Wissenschaft und Technologie durch die Öffentlichkeit sowie die diesen zugrunde liegende Ethik. Die Studien wurden zwischen dem 3. Januar und dem 15. Februar dieses Jahres persönlich bei den Befragten zuhause durchgeführt und deckten alle 25 EU-Mitgliedstaaten, die Bewerberländer (Bulgarien, Rumänien, Kroatien und die Türkei) sowie drei der EFTA-Länder (Island, Norwegen und die Schweiz) ab. Im Allgemeinen ergaben die Studien eine "sehr positive und optimistische Wahrnehmung dessen, was Wissenschaft und Technologie tatsächlich für die Menschheit leisten können in Bezug auf medizinische Forschung, Verbesserung der Lebensqualität sowie die Möglichkeiten für künftige Generationen". 87 Prozent der Befragten gaben an, dass Wissenschaft und Technologie ihre Lebensqualität verbessert hätten, während 77 Prozent der Meinung sind, dass dies auch für künftige Generationen der Fall sein wird. Weniger ermutigend war jedoch das Ergebnis, dass viele Europäer sich für schlecht informiert über wissenschaftliche und technologische Themen halten, und die Studie identifizierte eine Verbindung zwischen einem Mangel an Informationen und einem geringen Interesse an wissenschaftlichen Themen. "Es müssen Anstrengungen unternommen werden, um Wissenschaft und Technologie denjenigen Menschen näher zu bringen, die dem wissenschaftlichen Bereich weniger ausgesetzt sind und die daher skeptischer gegenüber Wissenschaft und Technologie sind", heißt es in dem Bericht "Europeans, Science and Technology" ("Europäer, Wissenschaft und Technologie"). "Hierbei handelt es sich häufiger um Frauen, ältere Menschen und Menschen mit einem niedrigeren Bildungsniveau." In Bezug auf die ethischen Bedenken hinsichtlich des wissenschaftlichen Fortschritts greifen beide Berichte offensichtliche Widersprüche bei der Einstellung der Menschen auf. Beispielsweise äußern die Menschen zwar eine gewisse Furcht vor Wissenschaftlern aufgrund der Macht, die sich aus ihrem großen Wissen ergibt, und Bedenken, dass die Forschung gewisse ethische und moralische Grenzen überschreiten wird, aber dennoch möchten sie "Wissenschaftlern erlauben, frei zu arbeiten, ohne dass die Befürchtungen potenzieller Risiken, die sich aus weiterer Forschung ergeben, sie bei ihren Arbeiten behindern sollen". Der Bericht kommt daher zu folgender Schlussfolgerung: "In diesem Sinne scheint es, dass die Europäer ein Gleichgewicht zwischen Ethik und wissenschaftlichem Fortschritt wünschen, das sicherlich große Anstrengungen seitens der Wissenschaftsgemeinschaft sowie der öffentlichen Behörden, die voraussichtlich die Rechtsgrundlage für eine derartige Kontrolle durch Ethik auferlegen werden, erfordern wird." Zu spezifischen Themen scheinen die Europäer überraschend offen für weitere Forschung und Entwicklung zu sein, angesichts der Kontroverse um einige der betreffenden Themen. Beispielsweise ist die Mehrheit der Bürger der Ansicht, dass Biotechnologie, Gentechnik und Hightech-Landwirtschaft positive Auswirkungen auf unsere Lebensweise haben werden. Während ein ähnlicher Prozentsatz von Menschen das Klonen von Tieren oder menschlichen embryonalen Stammzellen in Ausnahmefällen um der menschlichen Gesundheit willen akzeptieren würde, ziehen die Bürger jedoch klar eine moralische Linie, wenn es darum geht, Menschen zu klonen, wobei 59 Prozent sagen, dass dies "niemals" erlaubt werden sollte. Schließlich werden diejenigen, die sich derzeit für eine beträchtliche Erhöhung der EU-Finanzierungsmittel für Forschung einsetzen, ermutigt sein zu lesen, dass 71 Prozent der Bürger zustimmen, dass gemeinsame Forschung auf EU-Ebene zunehmend an Bedeutung gewinnt, und dass 64 Prozent der Ansicht sind, dass unsere Wirtschaft nur durch die Entwicklung und Anwendung der fortschrittlichsten Technologien wettbewerbsfähiger werden kann.

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