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Participatory Tools for Human Development with the Youth

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Die afrikanische Jugend nutzt ein neues Dienstleistungsmodell für die partizipative Entwicklung als Sprungbrett für neue Chancen

PARTY bietet unter Verwendung eines Dienstleistungsdesignansatzes partizipative Entwicklungswerkzeuge für marginalisierte Jugendliche in Südafrika und Namibia. Diese wurden zur täglichen Nutzung entwickelt, um die regionale Demokratie zu stärken, Chancengleichheit zu fördern und zur Humanentwicklung beizutragen.

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Junge Menschen werden in Ländern mit mittleren bis niedrigen Löhnen häufig sozial ausgegrenzt. Themen wie Bildungsniveau, Geschlecht, Selbstbewusstsein, geografischer Standort und Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln verstärken diesen Effekt oft zusätzlich. Bei der Jugendarbeitslosigkeit äußerst sich die soziale Ausgrenzung oft in besonderem Maße. Das EU-geförderte Projekt PARTY nahm die komplexen Probleme ernst, die zur Jugendarbeitslosigkeit führen, und zielte darauf ab, partizipative Werkzeuge für tiefgreifende Veränderungen entwickeln, die das Problem der Jugendarbeitslosigkeit proaktiv angehen. Gemeinsam entwickelte Lösungen Das Volk der San ist nur eine von vielen Urbevölkerungen in Südafrika und Namibia. PARTY konzentrierte sich auf die San, da sie sich akuten sozialen, kulturellen und politischen Herausforderungen gegenübersehen, die die soziale Ausgrenzung verstärken, und in vielen Fällen zu den ärmsten Menschen ihres Landes zählen. Zunächst erforschte das Projekt, wie man am besten auf ethische Weise vorgehen sollte. Das Team arbeitete fortwährend mit afrikanischen Partnern zusammen, um ethische Leitlinien festzulegen, die sicherstellen, dass alle Forscher indigene Themen mit demselben ethischen Kompass behandeln. Diese Leitlinien – die ständig aktualisiert werden – stellen ein dringend erforderliches Werkzeug für zukünftige Forschungen dar. Es wurden mehrere Workshops organisiert, zunächst für San-Jugendliche und später für potenzielle Interessengruppen, die die Teilnehmer einbinden, deren Bedürfnisse erörtern und die Parameter für die Entwicklung erfolgreicher partizipativer Werkzeuge festlegen sollten. Die Marie-Curie-Stipendiatin Maija Rautiainen erklärt die Methodik des Projekts folgendermaßen: „Partizipative Maßnahmen zur Befähigung Jugendlicher sind äußerst wirkungsvoll. Sie helfen jungen Menschen, die Herausforderungen, denen sie sich gegenübersehen, einzuschätzen und mögliche Lösungen selbst zu finden, anstatt dass Dritte diese vorgeben. So werden sie Herr der eigenen Lage.“ PARTY entwickelte auf Kunst basierende Methoden zur Befähigung, aus denen Ausstellungen sowie ein Onlinehandbuch über die verwendeten Methoden und Werkzeuge hervorgingen. Im weiteren Verlauf wurde dieses als Ressource für andere Projekte aufbereitet und wird bereits von Partnern übernommen. Das Projekt inspirierte lokale Aktionen wie zum Beispiel Radio Youth Footprints. Diese Initiative wurde in enger Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus der örtlichen Gemeinschaft und dem örtlichen Radiosender XK FM ins Leben gerufen. XK FM sendet Nachrichten und Informationen an die San-Gemeinschaften !Xun und Khwe in deren Muttersprache. Radio Youth Footprints erhofft sich, dass sich mehr junge Menschen aus der Umgebung an der Arbeit des Senders beteiligen und auf diese Weise neue Fertigkeiten erlangen. XK FM führt diesbezüglich ein Pilotversuch durch. Insgesamt folgen die partizipativen Methoden einem klaren Weg von der Befähigung Einzelner zur Beteiligung der Gemeinschaft. PARTY stellte fest, dass Teilnehmer, die sich dem Prozess verpflichteten, sich auch nach Ende des Projekts weiterhin an Aktionen beteiligten. „Die Werkzeuge stärkten die Motivation und Fähigkeit der Jugendlichen sich an der Entwicklung ihrer eigenen Gemeinschaft zu beteiligen“, fasst Rautiainen zusammen. „Sie unterstützen ihre Integration in ihre nationalen sozioökonomischen Systeme.“ Wissenstransfer In Bezug auf ihre eigene berufliche Entwicklung ist Rautiainen der Meinung, dass ihre Arbeit mit Partnern aus verschiedenen Sektoren ihr ein breiteres Profil an Fertigkeiten vermittelt hat. „Diese Fertigkeiten erlauben mir, innovativer und praxisorientierter zu agieren, während ich zum Technologietransfer zwischen Europa und Afrika beitrage“, erklärt sie. Das gesammelte und aufgezeichnete Wissen aus dem Projekt könnte sich als wertvoll erweisen, wenn ähnliche Herausforderungen marginalisierter Gemeinschaften in Europa und darüber hinaus angegangen werden sollen. Insbesondere könnte dies der Fall sein, wenn Antworten auf Jugendarbeitslosigkeit, die Rechte von Urbevölkerungen oder Entwicklungsinnovationen einem örtlichen Kontext angepasst werden müssen.

Schlüsselbegriffe

PARTY, Jugend, Arbeitslosigkeit, partizipativ, Mitgestaltung, Afrika, San, Ethik, indigen, Gemeinschaft, marginalisiert

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