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Philodemus' History of the Academy: Groundwork for a New Innovative Critical Edition

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Neue Edition der „Geschichte der Akademie“ von Philodem mit 20 % mehr Inhalt

Die „Geschichte der Akademie“ von Philodem ist ein Herzstück der griechischen philosophischen Literatur und ein Meilenstein der europäischen Kultur. Mit innovativen Techniken haben die Forscher des Projekts AcadHist jetzt neue spannende Details ans Licht gebracht.

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Das Buch „Geschichte der Akademie“ des epikureischen Philosophen Philodem wurde auf zwei Papyrusrollen überliefert und in den 1750ern in der antiken römischen Stadt Herculaneum entdeckt. Die Informationen in den Schriften, die als PHerc. 1691/1021 and PHerc 164 bekannt sind, beschreiben die Entwicklung der antiken platonischen Akademie. Forschungsergebnisse haben jedoch gezeigt, dass bei der letzten Ausgabe dieses Buches deutliche Verbesserungen möglich wären. Da aktuell völlig neue Lesetechniken für Papyri zur Verfügung stehen und es noch Potenzial gibt, neue und verbesserte editorische Methoden zu entwickeln, ist der Weg frei für eine revolutionäre Ausgabe. Dieser Herausforderung hat sich das von der EU geförderte Projekt AcadHist (Philodemus’ History of the Academy: Groundwork for a New Innovative Critical Edition) gestellt und einen Text zusammengestellt, der in der Fachgemeinschaft weithin übernommen wird. Dank dieser Methoden ergab sich sogar 20 % mehr Inhalt im Vergleich zur vorherigen Edition. Daraus ergaben sich Informationen über Philosophen der Akademie, die für Historiker der antiken Philosophie und Literatur sowie für Philologen und Papyrologen von großer Relevanz sind. Revolutionäre Analysen Vieles von dem, was über die Geschichte der Schule Platons bekannt ist, stammt ausschließlich aus Philodems „Geschichte der Akademie“ und wird in anderen antiken Quellen nicht beschrieben. Darum hilft uns dieses Werk auf einzigartige Weise, die wichtigsten Entwicklungen innerhalb der Akademie und seiner prominentesten Persönlichkeiten wie Platon, Arkesilaos, Karneades, Philon und Antiochos zu verstehen. Auf die Frage nach den Grundgedanken von AcadHist erklärt der Marie-Curie-Stipendiat Dr. Kilian Fleischer: „Die letzte kritische Ausgabe von Tiziano Dorandi aus dem Jahr 1991 verdient zwar Respekt, doch damals gab es einfach noch nicht die multispektrale Bildgebung von Papyri, die uns heute zur Verfügung steht, und außerdem basierte sie auf veralteten editorischen Kriterien.“ Dr. Fleischer hat den ursprünglichen Aufbau der Schriftenrolle rekonstruiert und einige verschobene Spalten korrigiert sowie das Verhältnis von PHerc. 1691 im Vergleich zu PHerc. 1021 geklärt. Zudem hat er seine eigenen handschriftlichen Transkriptionen mit früheren multispektralen Aufnahmen und den neuesten hyperspektralen NIR-Aufnahmen aus dem Projekt verglichen. Daraus ergaben sich zwei verschiedene Transkripte: ein diplomatisches mit papyrologischem Apparat und ein literarisches mit philologischem Apparat. Das systematische Auslesen der Originalmanuskripte, wie es im Rahmen von AcadHist vorgenommen wurde, ergab im Vergleich mit alten Zeichnungen von Papyri und hyperspektralen NIR-Aufnahmen in Kombination mit einem innovativen editorischen System überraschend deutlich mehr Text. Dr. Fleischer erinnert sich: „Wir hatten eine derart große Menge neuen Inhalts in dem rekonstruierten griechischen Text nicht erwartet. Das ist ungewöhnlich für eine Papyrusschrift, die bereits mehrere Male editiert worden ist. Eine unbekannte Rede des griechischen Redners Hyperides zu finden, war eine bedeutende und aufregende Entdeckung.“ Renommierte Papyrologen, klassische Philologen und Historiker der antiken Philosophie wurden für eine kollaborative Revision zu Rate gezogen. In diesem Zusammenhang veranstaltete das Team von AcadHist im September 2017 einen Workshop und stellte auf der Projektwebsite eine Version des Textes zur Verfügung. Auf den Spuren verlorener antiker Texte Die Experimente, die AcadHist mit hyperspektraler Bildgebung im NIR-Bereich an dem Buch durchgeführt hat, haben die Lesbarkeit der Vorderseite verbessert und den Text auf der Rückseite 200 Jahre nach seiner ersten Entdeckung wieder lesbar gemacht; sie bieten eine hochentwickelte diagnostische Technik für die Analyse der Herculaneum Papyri. „Solche Experimente werden wahrscheinlich auch auf andere Manuskripte auf Papyrus oder aus dem Mittelalter angewendet werden, sei es von Physikern, Chemikern oder anderen Spezialisten bei der Rekonstruktion verlorener antiker Texte“, fügt Projektbetreuer Dr. Graziano Ranocchia hinzu. Dr. Fleischer arbeitet gerade an der Fertigstellung seiner kritischen Edition des Buches. Er integriert den neuen Text in eine Monographie samt umfassender Einleitung und einem detaillierten Kommentar. Gefördert wird er dabei mit einem dreijährigen Forschungsstipendium der DFG an der Universität Würzburg.

Schlüsselbegriffe

AcadHist, Papyrus, Manuskript, Philodem, Platon, Philosophie, multispektrale Aufnahmen, Apograph, Philologie

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