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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Südafrika und EU arbeiten an engerer Zusammenarbeit in der Forschung

Das südafrikanische Ministerium für Wissenschaft und Technologie hat eine spezielle Plattform zur Förderung der wissenschaftlichen und technologischen (W&T) Zusammenarbeit zwischen Südafrika (SA) und der Europäischen Union (EU) ins Leben gerufen. Das vom südafrikanischen Minis...

Das südafrikanische Ministerium für Wissenschaft und Technologie hat eine spezielle Plattform zur Förderung der wissenschaftlichen und technologischen (W&T) Zusammenarbeit zwischen Südafrika (SA) und der Europäischen Union (EU) ins Leben gerufen. Das vom südafrikanischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie eingerichtete "European South African Science and Technology Advancement Programme" (ESASTAP) wird von der Europäischen Kommission unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) als Maßnahme zur gezielten Unterstützung finanziert. ESASTAP wurde am 28. Juni in Südafrika ins Leben gerufen. Auf der europäischen Präsentationsveranstaltung am 14. Juli in Brüssel hob der südafrikanische führende Beauftragte für Wissenschaft und Technologie, Dr. Mandi Mzimba, hervor, dass SA und die EU zwar bereits eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Forschung vorzuweisen hätten, dies jedoch ein Zeichen für eine weitere und engere Zusammenarbeit in der Zukunft sei. Seit der Unterzeichnung der W&T-Kooperationsvereinbarung zwischen SA und der EU im Jahr 1996 haben 160 südafrikanische Partner am Vierten, Fünften und Sechsten Rahmenprogramm teilgenommen. Im Rahmen des RP6 können südafrikanische Forscher an Projekten in allen Tätigkeitsbereichen teilnehmen, und in SA wurden relevante Nationale Kontaktstellen (NKS) eingerichtet. Aktuell sind in 50, unter dem RP6 genehmigten Projekten Organisationen aus SA vertreten, obwohl einige Bereiche, wie z. B. Luft- und Raumfahrt, trotz einer starken Forschungskapazität und eines enormen Forschungspotenzials Südafrikas unterrepräsentiert sind. Die Ausweitung der Bandbreite der Zusammenarbeit und die Konzentration auf diese Bereiche ist eines der Ziele der ESASTAP-Initiative. Der ESASTAP-Projektkoordinator und Generaldirektor für Internationale Ressourcen im südafrikanischen Ministerium für W&T, Dr. Neville Arendse, sagte: "Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die Partnerschaft zwischen Südafrika und der EU im Bereich Wissenschaft und Technologie." Das Projekt ziele auf eine Verstärkung und Vertiefung dieser Beziehung ab, fügte er hinzu. "Wissenschaft hat einen globalen Rahmen, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Verbindungen mit der internationalen Forschung verstärken." Die Zielsetzungen würden umfassen: Förderung des Lernens voneinander und gemeinsame Nutzung der aus Programmen gewonnenen Kenntnisse, Unterstützung der Mobilität der Forscher zur Sammlung von Erfahrungen in Spitzeneinrichtungen der EU sowie Unterstützung der Beteiligung der südafrikanischen Industrie zur Förderung von Innovation und der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern. Bei der Vorstellung der Ziele und Maßnahmen von ESASTAP erklärte der Projektmanager und Manager für strategische Partnerschaften im südafrikanischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie, Daan du Toit: "Europa ist und bleibt Südafrikas bevorzugter internationaler Partner für Wissenschaft und Technologie." Er fügte hinzu, dass eine der Prioritäten des Programms darin bestehe, südafrikanische Spitzenforschung im Bereich W&T in Europa zu vermarkten und europäischen Forschern bei der Bestimmung und Förderung geeigneter Partnerschaften mit südafrikanischen Forschern zu helfen. Eine Schlüsselpriorität werden Marie-Curie-Stipendien zur Förderung der Mobilität von Forschern zwischen der EU und SA in beide Richtungen sein. "Wir möchten südafrikanische Forschungsorganisationen und Universitäten als Ziele für europäische Froscher reizvoll machen. Wir haben eine wertvolle und vielfältige Wissenschaftsgemeinschaft in Südafrika, genau wie in der EU", erklärte du Toit. Darüber hinaus werden zwei weitere spezifische Instrumente vom südafrikanischen Ministerium für W&T zur Unterstützung der Zusammenarbeit bereitgestellt. Das RP6-Instrument für Startfinanzierung kann zur finanziellen Unterstützung der Reisekosten genutzt werden, die anfallen, wenn potenzielle Kooperationspartner besucht werden, gleichgültig ob Forscher aus SA in die EU reisen oder umgekehrt. Mit dem RP6-Instrument "Strategische Koinvestitionen" kann die südafrikanische Regierung im Fall von RP6-Projekten, die nicht komplett von der Europäischen Kommission finanziert werden, einen Teil der verbleibenden Kosten übernehmen. Im Anschluss an die Präsentationsveranstaltungen wird ESASTAP eine Roadshow in allen EU-Mitgliedstatten und den südafrikanischen Provinzen organisieren. Die ESASTAP-Website enthält Links zu relevanten Informationen auf der CORDIS-Website sowie Einrichtungen zur Partnersuche, eine Projektdatenbank und einen ESASTAP-Newsletter. Zudem werden im Rahmen des Projekts spezifische Konferenzen, Seminare und Workshops sowie zielgerichtete Hilfs- und Unterstützungsdienste organisiert. Obwohl ESASTAP sich in erster Linie auf die Förderung der Beteiligung südafrikanischer Forscher am RP6 und RP7 konzentrieren wird, wird das Programm auch versuchen, mithilfe von anderen Instrumenten zur Unterstützung der SA-EU-Partnerschaft im Bereich W&T, z. B. mit den bilateralen Kooperationsabkommen Südafrikas mit europäischen Ländern, die Zusammenarbeit zu fördern. Andere Initiativen, die im Rahmen der strategischen Partnerschaft zwischen SA und der EU umgesetzt werden, sind COST-Maßnahmen (COST - Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technologischen Forschung) und die Partnerschaft für klinische Studien zwischen Europa und den Entwicklungsländern (EDCTP). Mit Niederlassungen in Den Haag (Niederlande) und Kapstadt (Südafrika) ist das EDCTP eine Partnerschaft zwischen europäischen und Entwicklungsländern für klinische Studien für Arzneimittel und Impfstoffe gegen HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria. In Vertretung der Europäischen Kommission hat Dr. András Siegler, Direktor der Direktion "Internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit" der Generaldirektion für Forschung und technologische Entwicklung (GD FTE), an der Veranstaltung teilgenommen. Er sagte: "Dies ist ein Beispiel dafür, wie Länder auf der ganzen Welt die internationale Zusammenarbeit fördern können." Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass im Rahmen von ESASTAP auch die Zusammenarbeit mit anderen Ländern im südlichen Afrika gefördert wird und neue Partnerschaften für die Entwicklung Afrikas aufgebaut werden. Weitere Programme zur regionalen Forschung und Entwicklung umfassen die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (New Partnership for Africa's Development - NEPAD) und die Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (Southern African Development Community - SADC). "ESASTAP sollte auch die Beteiligung Südafrikas am RP7 fördern, in dem die Zusammenarbeit mit Drittländern noch wichtiger sein wird, da die internationale Zusammenarbeit ein wichtiger Bestandteil in allen Programmen darstellen wird", sagte Dr. Siegler.

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