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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Astronomen geben Entdeckung des "zehnten Planeten" bekannt

US-Astronomen haben nach eigenen Angaben den "zehnten Planeten" unseres Sonnensystems entdeckt. Der Himmelskörper trägt vorläufig die Bezeichnung 2003 UB313. Er ist etwas größer als Pluto und 97-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde, womit es das bislang am weitesten ...

US-Astronomen haben nach eigenen Angaben den "zehnten Planeten" unseres Sonnensystems entdeckt. Der Himmelskörper trägt vorläufig die Bezeichnung 2003 UB313. Er ist etwas größer als Pluto und 97-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde, womit es das bislang am weitesten von der Sonne entfernte Objekt ist, das in unserem Sonnensystem entdeckt wurde. Die Entdeckung wurde von Michael Brown von Caltech, Chad Trujillo vom Gemini-Observatorium in Hawaii und David Rabinowitz von der Yale-Universität bekannt gegeben. Die drei Wissenschaftler hatten den neuen Planeten bereits 2003 im Rahmen einer umfangreichen Studie großer Objekte im Kuiper-Gürtel entdeckt, eine scheibenförmige Region hinter der Neptunbahn mit kleinen vereisten Felsbrocken, einschließlich Pluto. Dr. Rabinowitz sagte gegenüber der BBC: "Wir haben einen bemerkenswerten Tag und ein bemerkenswertes Jahr hinter uns. 2003 UB313 ist wahrscheinlich größer als Pluto. Das Objekt leuchtet schwächer als Pluto, befindet sich jedoch auch in dreimal größerer Entfernung. Befände es sich in derselben Entfernung zur Sonne wie Pluto, so wäre es auch heller. Heute hat die Welt also erfahren, dass Pluto nicht einzigartig ist. Es gibt noch andere Plutos weiter entfernt im Sonnensystem, wo sie nicht so einfach zu finden sind." Das Team muss noch einen offiziellen Namen für den Planeten vorschlagen. Laut unbestätigten Berichten möchten sie den Planeten Xena nennen, nach einer fiktiven Kriegsprinzessin einer in den 1990er Jahren ausgestrahlten Fernsehserie. Seit der Entdeckung 2003 haben die Astronomen weitere Beobachtungen und Berechnungen durchgeführt, um Einzelheiten wie z. B. die Größe und die Helligkeit des Planeten zu bestätigen. Sie glauben, dass er sich in der Nähe des am weitesten entfernten Punkts seiner Umlaufbahn befindet. Der Himmelskörper braucht zur Umkreisung der Sonne 560 Jahre und wird am nächsten Punkt nur 36-mal so weit von der Sonne entfernt sein wie die Erde. Ungewöhnlicherweise ist seine Umlaufbahn gegenüber der Umlaufbahn der meisten anderen Planeten um ungefähr 44 Grad geneigt, was nach Meinung von Dr. Brown das Resultat einer Reihe von Annäherungen mit Neptun sein könnte. Schätzungen in Bezug auf die Größe des Planeten haben sich als schwieriger erwiesen, da Astronomen außer der Helligkeit auch Informationen über das Maß des reflektierten einfallenden Lichts benötigen. Das Objekt ist zu weit entfernt und zu kalt, um von den Infrarotteleskopen erfasst werden zu können, die diese Informationen liefern könnten. Dennoch ist das Team davon überzeugt, dass der Planet zwischen 50 und 100 Prozent des einfallenden Lichts reflektieren dürfte, sodass er größer wäre als Pluto mit seinen 2.300 km Durchmesser. Sie gehen allerdings von einer maximalen Größe von 3.000 km Durchmesser aus. Das Team hatte gehofft, vor Bekanntgabe der Entdeckung genauere Informationen zu haben. Doch die Tatsache, dass Astonomen in Spanien in unabhängigen Forschungen ein anderes großes Objekt im Kuiper-Gürtel entdeckt hatten, das auch vom US-Team entdeckt worden war, und Vermutungen, dass unbekannte Hacker Daten des spanischen Teams gestohlen hatten, um diese zu veröffentlichen, veranlasste das amerikanische Team, seine Entdeckung sofort bekannt zu geben. Ein Ergebnis der Entdeckung wird wahrscheinlich sein, dass die Debatte über die Definition eines Planeten neuen Zündstoff erhält. Einige Astronomen sind der Meinung, dass Pluto selbst nur ein "größeres Objekt des Kuiper-Gürtels" ist, während andere die Auffassung vertreten, dass Pluto zu den Planeten zu zählen ist. Aufgrund der Entdeckung von 2003 UB313 muss die International Astronomical Union möglicherweise eine offizielle Definition aufstellen.

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Vereinigte Staaten