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eHealth platform to assess patient clinical progress due to prescribed medication

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Mobile eHealth-App

Bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung steht bei Gesundheitsdiensten weltweit meist die Verschreibung von Medikamenten im Vordergrund. Um medikamentenbedingter Morbidität und Mortalität gegenzusteuern, sind jedoch Behandlungsprogramme gefragt, die Arzneimittelwirksamkeit und Therapietreue der Patienten im Blick haben.

Bei der Einnahme von Medikamenten ist oft mit unerwünschten Begleiterscheinungen zu rechnen. So stellen Nebenwirkungen oder Interaktionen der Wirkstoffe eine Belastung für den Patienten dar, schränken die Lebensqualität ein und bringen sozioökonomische Kosten mit sich. In Studien wird häufig auch über die Nichteinhaltung des Behandlungsschemas bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und entsprechend negativen Folgen für die Patientengesundheit berichtet, sodass solche Komplikationen möglichst vermieden werden sollen. Elektronische Plattform zur Überwachung der Patientengesundheit Um medikamentenassoziierte Krankenausaufenthalte zu vermeiden, entwickelte die EU-finanzierte Initiative DrBox ein integriertes eHealth-Management-Instrument. „Wir wollten ein möglichst breites Spektrum an medizinischen Informationen, u. a. zu Medikamenten, Symptomatik und klinischen Testergebnissen, auf einer Online-Plattform zusammenführen und Medizinern weltweit zur Verfügung stellen“, erklärt Projektkoordinator Flavio Maia. In enger Zusammenarbeit mit Softwareentwicklern, Chemikern, Ärzten und Patienten entwickelte Farmácia Saúde LDA in Portugal eine Webplattform und eine mobile App, die Echtzeitdaten zum Zustand und Behandlungsfortschritt des Patienten liefern kann. Die Plattform speichert u. a. Informationen zu Gesundheitschecks, Behandlungen, Blutzuckerspiegeln und Blutdruckwerten. Außerdem kann der Patient regelmäßig verschriebene Rezepte erneuern lassen. Derzeit wird DrBox in drei Apotheken und einem Pflegeheim mit insgesamt 70 000 registrierten Nutzern getestet. Maia bestätigte das durchgängig positive Feedback der Patienten und entwickelt derzeit weitere Funktionen für DrBox, damit das System demnächst Daten aus bestehenden und künftigen Krankenhausinformationssystemen, mobilen Geräten und Sensoren integrieren kann. Vorteile der DrBox-Plattform DrBox ist ein wichtiger Schritt hin zur personalisierten Medizin und vereinfacht für Mediziner wissenschaftlich fundierte therapeutische Entscheidungen, da sie sich über die Wirksamkeit bestehender Maßnahmen informieren können. Gleichzeitig bietet ein Zugang zu individuellen Patientendaten die Möglichkeit, Behandlungsprotokolle anzupassen und auf diese Weise mögliche Komplikationen und Begleiterkrankungen zu verringern. „Im Wesentlichen entwickelten wir damit eine integrierte Online-Patientenakte, mit der Echtzeitwarnungen über einen kritischen Zustand des Patienten und schnelle medizinische Intervention möglich sind und mit der sich die Medikation anpassen lässt“, so Maia weiter. Gleichzeitig fördert die DrBox-Plattform die Zusammenarbeit zwischen den Medizinern bei der Behandlung des einzelnen Patienten. Auch die Nachsorge wird einfacher, es kann schneller interveniert werden und Doppeluntersuchungen entfallen. Schließlich bietet sich ein Marktvorteil für Apotheker, die die medizinische Versorgung verbessern wollen. Die DrBox-Plattform stellt damit das erste Behandlungsinstrument zur Verfügung, mit dem Apotheken und Pflegeheime auf aktuelle epidemiologische Daten als Basis klinischer Entscheidungen zugreifen können. Patientendaten können auch für epidemiologische Zwecke genutzt werden, etwa, um die Wirksamkeit einzelner klinischer Strategien zu prüfen und der pharmazeutischen Industrie Feedback zur Wirksamkeit bestimmter Medikamente zu geben. Langfristig ist geplant, DrBox in nationale Pharmakovigilanz-Netzwerke zu integrieren und Echtzeitdaten zur Arzneimittelsicherheit zu generieren. Mit Blick auf die Zukunft könnte man Maia zufolge „mit DrBox Menschenleben retten und Ressourcen schonen, medizinische Abläufe vereinfachen und Heilungsprozesse beschleunigen.“ Eine Überwachung der Therapietreue und das Führen einer solchen Patientenakte kann viel dazu beitragen, die hohen Gesundheitsausgaben zu verringern und die Patientenversorgung zu verbessern.

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