Envisat bewertet Folgen der Brände in Spanien
Der Schaden der sich im Juli in der spanischen Provinz Guadalajara ereigneten Waldbrände, bei denen elf freiwillige Helfer der Feuerwehr ums Leben kamen, wurde mit Hilfe von Instrumenten auf dem Erdbeobachtungssatelliten Envisat der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) bewertet. Die vier Tage andauernden Brände begannen am 16. Juli, als ein Grillfeuer in einem Kiefernwald außer Kontrolle geriet und sich die Flammen durch starke Winde in der Landschaft ausbreiteten. Als die Brände am weitesten fortgeschritten waren, bedrohten sie die Ortschaften Selas und Ablanque, dann konnten sie durch die Feuerwehr mit Hilfe von Brandschneisen und Löschflugzeugen eingedämmt werden. Die spanischen Behörden möchten das Ausmaß des Schadens bewerten und mit Hilfe der Daten des Medium Resolution Imaging Spectrometer (MERIS) des Erdbeobachtungssatelliten Envisat wurde eine schnelle Einschätzung durchgeführt. Die Arbeiten wurden von einem Team unter der Leitung von Federico González-Alonso im spanischen nationalen Institut für Landwirtschaft, Lebensmittelforschung und Technologie durchgeführt. "MERIS misst die von der Erde reflektierte Sonnenstrahlung in 15 wählbaren Bandbreiten im optischen und nahen Infrarot-Bereich", erklärt Dr. González-Alonso. Das Team benutzte Bandbreiten, die besonders sensibel auf die Vegetation reagieren, und führte anschließend eine automatische Analyse zur Identifikation von Gebieten durch, die optisch als besonders verbrannt klassifiziert werden konnten, fügte er hinzu. Die Ergebnisse wiesen verbrannte Gebiete auf, dessen Ausmaß auf 11.313 Hektar geschätzt wurde. Dies stimmt mit den von anderen Quellen geschätzten rund 12.000 Hektar überein. "Die Ergebnisse unserer abgeschlossenen Studie werden dem spanischen Umweltministerium zur Bewertung der Schäden für die Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt übermittelt", fügte Dr. González-Alonso hinzu. "Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Schätzungen nicht nur für die Ermittlung des Ausmaßes der Schäden, sondern auch für nachfolgende Projekte zur Wiederaufforstung und für das Subventionsmanagement von Nutzen sein können." Im Rahmen der Initiative "Risk-EOS" wird das Instrument MERIS nicht nur für Schätzungen zur Bewertung von Brandschäden genutzt, sondern auch - in Kombination mit anderen Satellitensensoren - zur Bereitstellung von Managementdiensten für Brand- und Flutgefahren. Dieses Projekt ist Bestandteil der GMES-Dienste, eine Reihe von Erdbeobachtungsdiensten, die im Rahmen der gemeinsamen Initiative zur globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung der ESA und der Europäischen Kommission entwickelt werden.
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Spanien