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Umweltauswirkungen müssen in der Forschung im Bereich erneuerbare Energien mehr Berücksichtigung finden

Laut einer umfangreichen neuen Untersuchung, die im Journal of Applied Ecology veröffentlicht wurde, finden Umweltauswirkungen in den meisten aktuellen Forschungsbemühungen im Bereich Offshore-Anlagen für erneuerbare Energien keine ausreichende Beachtung. Die Untersuchung vo...

Laut einer umfangreichen neuen Untersuchung, die im Journal of Applied Ecology veröffentlicht wurde, finden Umweltauswirkungen in den meisten aktuellen Forschungsbemühungen im Bereich Offshore-Anlagen für erneuerbare Energien keine ausreichende Beachtung. Die Untersuchung von Andrew Gill der Cranfield University im VK kam zu dem Ergebnis, dass trotz des großen wissenschaftlichen Interesses an Offshore-Anlagen für erneuerbare Energie - im Jahr 2003 wurden fast 400 Artikel veröffentlicht - die meisten Studien weder die positiven noch die negativen Umweltauswirkungen berücksichtigten. "Weniger als ein Prozent der Artikel untersuchte die potenziellen Umweltrisiken im Zusammenhang mit der Erzeugung erneuerbarer Energien, und keiner der Artikel bezog sich speziell auf die Küstenökologie. Ökologische Faktoren werden nicht ausreichend untersucht und sind in jeder Diskussion über die Kosten und Vorteile der Erzeugung erneuerbarer Energien aus Offshore-Anlagen unterrepräsentiert", so Dr. Gill. Nordeuropa ist weltweit führend im Hinblick auf die Entwicklung von Offshore-Anlagen für erneuerbare Energie, doch trotz der offensichtlichen Vorteile im Vergleich mit der aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Energie ist mit direkten und indirekten Umweltauswirkungen zu rechnen. Dr. Gill liefert folgende Erklärung: "Bau und Außerbetriebnahme werden wahrscheinlich bedeutende physikalische Störungen in der näheren Umgebung hervorrufen. Während des täglichen Betriebs stellen Unterwasserlärm, Emission elektromagnetischer Felder und Kollision mit oder Umgehung von Energieeinrichtungen weitere potenzielle Auswirkungen auf Küstenspezies, insbesondere große Raubfische, dar." Angesichts des Mangels an Literatur über die ökologischen Auswirkungen von offshore erzeugten erneuerbaren Energien untersuchte Dr. Gill die Auswirkungen der Fischerei und Baggerarbeiten auf Meereslebensräume, wobei er davon ausging, dass sie vergleichbar sind. Er schlussfolgerte, dass "ein lokaler Verlust an festsitzender Infauna und Riffbauern zu erwarten ist, während die nicht festsitzende Tier- und Pflanzenwelt des Meeresbodens verdrängt wird". Schwieriger einzuschätzen sind die Auswirkungen des durch Offshore-Anlagen erzeugten Lärms und der elektromagnetischen Felder. Dr. Gill geht allerdings von einer potenziell hohen Belastung aus. "Schall wird zur Kommunikation, Suche nach Beute und potenziellen Paarungspartnern sowie zur Vermeidung von Räubern genutzt", erklärte er und fügte hinzu, dass Hochspannungskabel Meerestiere, die sensibel auf elektromagnetische Felder reagieren, stören könnten, insbesondere Haie, Rochen und Meeressäuger, die das Magnetfeld der Erde zur Navigation nutzen. Dr. Gill geht jedoch auch davon aus, dass Offshore-Entwicklungen für erneuerbare Energie (ORED - Offshore Renewable Energy Developments) positive Auswirkungen auf die Meeresumwelt haben könnten, beispielsweise durch die Schaffung neuer Nahrungsmöglichkeiten und Zufluchtsorte für junge Meerestiere. Doch bis die Forschung den ökologischen Auswirkungen von Offshore-Anlagen für erneuerbare Energien mehr Aufmerksamkeit schenkt, ist es unmöglich, die Vor- und Nachteile abzuwägen. "Die Stabilität von Küstenökosystemen weltweit wird bedroht, daher müssen ORED richtig geplant werden, um die Ökosysteme vor weiterer Zerstörung zu bewahren und sie soweit wie möglich zu verbessern. Ökologen müssen eine fundamentale Rolle in diesem Prozess übernehmen", schlussfolgert Dr. Gill.

Länder

Vereinigtes Königreich

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