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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Die richtigen Bäume zur Verbesserung der Luft in Städten anpflanzen

Ein Team britischer Wissenschaftler der Universität Lancaster hat ein Programm zur Bewertung der Auswirkungen entwickelt, die unterschiedliche Baumarten auf die Luftqualität in Städten haben. Das Programm, das über einen PC genutzt werden kann, kann auf andere gemäßigte Klim...

Ein Team britischer Wissenschaftler der Universität Lancaster hat ein Programm zur Bewertung der Auswirkungen entwickelt, die unterschiedliche Baumarten auf die Luftqualität in Städten haben. Das Programm, das über einen PC genutzt werden kann, kann auf andere gemäßigte Klimazonen mittlerer Breite angepasst werden. Die Klassifizierung soll Stadtplanern ihre Entscheidung darüber erleichtern, welche Baumarten angepflanzt werden sollten, um eine nachhaltige Luftqualität in Städten zu erhalten. Nick Hewitt von der Fakultät für Umweltwissenschaft der Universität Lancaster (VK) erläutert: "Bäume verbessern die Luftqualität, wenn man die richtigen Arten anpflanzt. Einheimische Laubbäume wie Eichen, Ulmen und Ahorn gehören tendenziell zu den schlechtesten Baumarten in unserem Ranking." Bäume sind ein wesentlicher Bestandteil der städtischen Umgebung. Ihr Vorhandensein beeinflusst die Menschen in ökologischer, sozialer, ökonomischer und physikalischer Weise. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Bäume die Luftqualität ausschließlich verbessern, doch Wissenschaftlern ist schon seit fast zwei Jahrzehnten bekannt, dass die biogenetischen Emissionen von bestimmten Bäumen das Niveau bestimmter Schadstoffe, insbesondere von Ozon, in der städtischen Luft erhöhen kann. Der Hauptgrund dafür, dass Bäume in der Lage sind, Schadstoffe wie Ozon und NOx tagsüber aus der Luft zu filtern, ist, dass ihre Stomata währen der Photosynthese geöffnet sind. Denn wenn die Stomata geöffnet sind und um das Blatt herum ein höherer Ozonlevel herrscht als im Blatt, kommt es zur Diffusion, und die Schadstoffe wandern in das Blatt. In dem Blatt findet eine Reaktion statt, und die Schadstoffe verschwinden aus der Atmosphäre. Flüchtige organische Verbindungen (FOV), die von Bäumen produziert werden, insbesondere Isopren, das von Laubbäumen, die ihre Blätter jährlich verlieren, emittiert wird, erhöhen in städtischen Gebieten erwiesenermaßen den Ozongehalt am Boden. Forschung in diesem Bereich ist wichtig, da nationale und lokale Regierungen in aller Welt beginnen, das Anpflanzen von Bäumen zur Lösung verschiedener Umweltprobleme, einschließlich der Luftqualität, in Betracht zu ziehen. Das Kyoto-Protokoll erlaubt es den Ländern, ihre Kohlenstoffemissionszielwerte mittels Aufforstung zur Filterung von Kohlenstoff aus der Luft zu erreichen, anstatt ihre Emissionen zu reduzieren. Aufbauend auf früheren Forschungsarbeiten, die in Atlanta in den USA durchgeführt wurden, führten Dr. Hewitt und sein Kollege Robert MacKenzie ihre Fallstudie in Birmingham, einer Industriestadt mit einer ähnlichen Luftverschmutzung wie in anderen britischen Großstädten, durch. Zunächst bestimmten sie den spezifischen Baumbestand im Großraum Birmingham. Dann gaben sie die Daten über den Baumbestand in das bekannte atmosphärische Chemiemodell CiTTyCAT ein, das an der Universität Cambridge (VK) entwickelt wurde und im gesamten VK für Forschungsarbeiten zur Luftqualität eingesetzt wird. Urban Tree Air Quality Score (UTAQS) soll Stadtplaner in Gebieten, in denen die Luftverschmutzung ein Problem darstellt, bei ihrer Entscheidung darüber unterstützen, welche Baumarten den größtmöglichen Nutzen bringen. Die UTAQS-Klassifizierung ist auf alle städtischen Gebiete des VK und andere gemäßigte Klimazonen mittlerer Breite anwendbar, in denen die gleichen Baumarten vorkommen wie in britischen Städten. Der angewandte Modellierungsansatz könnte direkt auf alle Gebiete weltweit anwendbar sein, vorausgesetzt die relevanten Daten liegen vor. Somit stellt er ein Instrument dar, das dabei helfen kann, in den Städten eine nachhaltige Luftqualität zu erzielen. UTAQS misst die Auswirkungen einzelner Baumarten in städtischen Parks und Wäldern auf die Luftqualität in der Stadt. Bei der Auswertung wird die Auswirkung einer Baumart auf verschiedene Schadstoffe durch den Vergleich von baumbedingten Veränderungen in Modell-Schadstoffkonzentrationen und Luftqualitätsstandards abgewogen. Die Studienergebnisse sollten auf alle Städte mittlerer Breite in gemäßigten Klimazonen anwendbar sein. Das Verfahren kann angepasst werden, um angemessene Empfehlungen für Städte in allen möglichen Ökosystemen zu geben.

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