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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Warnung der ESA: Ozonloch über dem Südpolarkreis hat großes Comeback

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat ein weiteres Jahr lang das Wachstum des Ozonlochs über der Antarktis verfolgt. Verglichen mit Messergebnissen des letzten Jahrzehnts ist das diesjährige Loch für diese Jahreszeit relativ groß. Nur das Ozonloch 1996 und 2000 wies s...

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat ein weiteres Jahr lang das Wachstum des Ozonlochs über der Antarktis verfolgt. Verglichen mit Messergebnissen des letzten Jahrzehnts ist das diesjährige Loch für diese Jahreszeit relativ groß. Nur das Ozonloch 1996 und 2000 wies seit Beginn der Messungen eine größere Fläche aus. Das Ozonloch über der Antarktis ist in dieser Jahreszeit bis auf eine Fläche von zehn Millionen Quadratkilometer stark angeschwollen - dies entspricht ungefähr der Größe Europas - und es weitet sich immer noch aus. Man erwartet, dass das Ausdehnungsmaximum im September erreicht sein wird. Bei der Überwachung dieser Entwicklungen spielen ESA-Satelliten eine zentrale Rolle. Die stratosphärische Ozonschicht, die das Leben auf der Erde vor der schädlichen ultravioletten Strahlung schützt, wird durch das Auftreten bestimmter Chemikalien wie Chlor in der Atmosphäre gefährdet. Chlor rührt von Menschenhand verursachten Schmutzstoffen wie den Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Das nach dem Protokoll von Montreal verbotene FCKW wurde einst weithin für Sprühdosen und Kühlschränke verwendet. Das FCKW selbst ist inert/inaktiv, jedoch wird es von der ultravioletten Strahlung hoch oben in der Atmosphäre in seine einzelnen Elemente zerlegt, die sehr stark mit dem Ozon reagieren können. Der genaue Zeitpunkt für das Auftreten des antarktischen Ozonlochs sowie dessen Umfang werden von meteorologischen Faktoren bestimmt. Während des Winters in der südlichen Hemisphäre werden die Luftmassen über dem antarktischen Kontinent von dem Austausch mit jenen über der mittleren Breite abgeschnitten - die von starken Winden, bekannt als "Polar vortex", beherrscht werden. Diese führen zu sehr niedrigen Temperaturen und in der Kälte und kontinuierlichen Dunkelheit der Saison bilden sich polare stratosphärische Wolken, die Chlor enthalten. Da der polare Frühling naht, wird die Kombination aus dem wiederkehrenden Sonnenlicht und dem Auftreten polarer Stratosphärenwolken zu einer Aufspaltung des Chlors zu hoch ozonreaktiven Radikalen führen, die das Ozon in seine einzelnen Sauerstoffmoleküle zerlegen. Ein einfaches Chlormolekül hat das Potential in tausende Ozonmoleküle zu zerfallen. Envisats SCIAMACHY-Instrument (Scanning Imaging Absorption Spectrometer for Atmospheric Chartography) überwacht kontinuierlich die Ozonschicht der Erde. Die Daten der ESA bilden die Grundlage für einen operationellen Echtzeit-Dienst zur Überwachung des Ozongehalts, der Teil von PROMOTE (PROtocol MOniToring for the GMES Service Element) ist, ein Konsortium, das aus mehr als 30 Partnern aus 11 Ländern, besteht. PROMOTE, das sich erfolgreich aus dem Vorläufer TEMIS - Tropospheric Emission Monitoring Information Service - entwickelt hat, ist ein Portofolio an Informationsdiensten, welche die Atmosphäre der Erde abdecken. Diese Dienste bilden die Ausgangsbasis für das Service-Element des GMES-Projekts (Global Monitoring for Environment and Security - Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung). Diese Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Kommission und der ESA fußt auf der Idee, alle zur Verfügung stehenden boden- und weltraumgestützten Informationskapazitäten zu bündeln und ein globales Umweltüberwachungssystem für Europa zu entwickeln. Als Teil des PROMOTE-Service werden die Ergebnisse der Satellitendaten mit meteorologischen Daten und Luftströmungsmodellen verknüpft, mit deren Hilfe Ozon- und Ultraviolettvorhersagen erstellt werden können. Die Messdaten, die in erster Linie bei der ESA selbst Verwendung finden, werden von der WMO - World Meteorological Organisation - zur Ausarbeitung regelmäßig aktualisierter Bekanntmachungen zum Zustand des Ozongehalts über der Antarktis, Antarctic Ozone Bulletin, genutzt.

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