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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Letzter PAXIS-Workshop stellt "das Ende vom Anfang" für die regionale Zusammenarbeit im Bereich Innovation dar

Nach mehr als fünf Jahren gemeinsamer Aktivitäten ist der diesjährige europäische Innovations-Workshop das letzte Treffen des PAXIS-Netzwerks. Die meisten Delegierten in Edinburgh waren der Meinung, dass dies nicht das Ende der interregionalen Zusammenarbeit zu Innovationspoli...

Nach mehr als fünf Jahren gemeinsamer Aktivitäten ist der diesjährige europäische Innovations-Workshop das letzte Treffen des PAXIS-Netzwerks. Die meisten Delegierten in Edinburgh waren der Meinung, dass dies nicht das Ende der interregionalen Zusammenarbeit zu Innovationspolitik und -praxis signalisiere, sondern stattdessen gerade erst der Anfang sei. PAXIS - die Pilotaktion für Spitzenleistungen bei innovativen Neugründungen - wurde 1999 eingeleitet, um die europäischen "Spitzenregionen" im Bereich der Gründung und Entwicklung innovativer Unternehmen zusammenzubringen, damit diese ihre Erfahrungen austauschen und voneinander lernen können. Es sind insgesamt 22 Regionen an dem Konzept beteiligt, das von der GD Unternehmen und Industrie der Kommission verwaltet und unter dem vorrangigen Themenbereich "Forschung und Innovation" des Sechsten Rahmenprogramms finanziert wird. David White, Direktor für Innovationspolitik bei der GD Unternehmen und Industrie der Kommission, sagte anlässlich der Eröffnung des zweitägigen Workshops am 6. Oktober: "Europa braucht ein starkes und nachhaltiges Wachstum für die Schaffung von Arbeitsplätzen [...]. Innovation ist hierbei ein zentrales Element und eine Schlüsselpolitik für Europa. Die PAXIS-Netzwerke und Projekte haben gezeigt, dass die Regionen gewillt sind zusammenzuarbeiten, wenn dies vorteilhaft ist." George Strogylopoulos, Vorsitzender von LOGOTECH SA und Innovationsberater für regionale Behörden und nationale Regierungen, betonte, dass PAXIS als Pilotinitiative entworfen worden sei und daher immer ein Element des Risikos und der Unsicherheit damit verbunden sei. "Zu Beginn fragten wir uns, ob die Vernetzung von Spitzenregionen funktionieren würde, aber es scheint, als hätte es funktioniert." Strogylopoulos unterstrich die praktischen Errungenschaften des Netzwerks mit etwa 1.400 beteiligten Personen, 300 identifizierten Methodologien und geeigneten Verfahren sowie zahlreichen Initiativen, die in ganz Europa zu neuen Politiken umgewandelt wurden. Es gebe einige Bereiche, in denen die Auswirkungen von PAXIS schwieriger zu messen seien, räumte er ein, wie beispielsweise die Auswirkungen des Programms auf die regionale Entwicklung, aber PAXIS war sicherlich erfolgreich bei der politischen Sensibilisierung für Innovationspolitik. Einige Delegierte, darunter Alain André, Generaldirektor von CICOM, lobten die Errungenschaften des Netzwerks, äußerten jedoch die Meinung, dass es zu früh sei, um die Aktivitäten von PAXIS zu beenden. Reinhard Büscher, Referatsleiter der GD Unternehmen und Industrie der Kommission, erklärte jedoch: "PAXIS wurde entworfen, um das Eis zu brechen und den Regionen die Vorteile der Zusammenarbeit aufzuzeigen." Er äußerte die Hoffnung, dass die entstandenen Beziehungen zwischen den im Rahmen von PAXIS zusammenarbeitenden Regionen künftig mit oder ohne Finanzierungsmittel der Kommission aufrechterhalten würden. Und während einige Delegierte ihre Bedenken äußerten, dass sich die Aktivitäten von PAXIS ausschließlich auf "Elite"-Regionen konzentriert hatten, argumentierte Büscher, dass alle Regionen in Europa von den Errungenschaften des Netzwerks profitieren könnten. "Wir möchten, dass alle bewährten Praktiken, die Sie entwickelt haben, an einem Ort gesammelt werden - in einer Art Toolbox - sodass die Arbeit von PAXIS mit allen Regionen in Europa geteilt werden kann, und ich bin sicher, dass Sie dies derzeit tun." Büscher hofft außerdem, dass das Netzwerk weitere Ergebnisse liefern wird. "Wir wollen, dass mehr Ideen für eine Zusammenarbeit umgesetzt werden, und ich bin der Meinung, dass viele derartige Aktionen von den im Rahmen von PAXIS eingerichteten Partnerschaften herrühren werden. Wir müssen außerdem diese Art der regionalen Zusammenarbeit auf Programmniveau bringen und sie nicht auf der Ebene der Praktiker belassen." Diese Meinung wurde zuvor auch von White geäußert, der sagte, er möchte, dass die Regionen künftig über das hinausgehen, was er "die erste Stufe des politischen Lernens" nannte, und statt dessen eine immer engere Zusammenarbeit und Interaktion zwischen Innovationsakteuren fördern. "Regionale und lokale Behörden sind besser platziert als die Kommission, um Innovation zu unterstützen, aber wie PAXIS gezeigt hat, kann die Kommission transregionale Initiativen unterstützen, um Mehrwert zu schaffen, und wird dies auch weiterhin tun." White wies auf den Aktionsplan für Forschung und Innovation hin, der in Kürze von der Kommission angenommen wird, und stellte seine vier Schlüsselsäulen heraus. Hierzu gehören ProInno Europe, das die Koordinierung nationaler und subnationaler Innovationsprogramme durch die von der Kommission entwickelten InnoNet-Instrumente fördern wird, und Europe Innova, das auf der Gate2Growth-Initiative aufbauen wird, indem es die Vernetzung industrieller Innovationscluster unterstützt. White sagte: "Wir wollen einen Europäischen Innovationsraum mit optimalen Bedingungen für Innovatoren entwickeln, aber es steht uns noch ein weiter Weg bevor. Wir müssen auf dem Geist von PAXIS aufbauen, indem wir dessen Anstrengungen und Ergebnisse durch die ProInno-Initiative herausbilden und sie fortführen." Strogylopoulos meinte abschließend: "Wir erreichen jetzt das Ende des Programms, aber es scheint mir, dass wir nur das Ende vom Anfang erreichen - und nicht den Anfang vom Ende."

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