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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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ERA-NET und Artikel 169 spielen größere Rolle im RP7

Eine neue Informationsbroschüre der Kommission mit dem Titel "Networking the European Research Area" ("Vernetzung des Europäischen Forschungsraums") bietet aktuelle Informationen über zwei Instrumente zur Koordination der nationalen Programme - ERA-NET und Artikel 169. Beide I...

Eine neue Informationsbroschüre der Kommission mit dem Titel "Networking the European Research Area" ("Vernetzung des Europäischen Forschungsraums") bietet aktuelle Informationen über zwei Instrumente zur Koordination der nationalen Programme - ERA-NET und Artikel 169. Beide Instrumente sollen im Siebten Rahmenprogramm (RP7) eine größere Rolle spielen. Das ERA (Europäischer Forschungsraum)-NET-Programm wurde zur Unterstützung der Koordination und gegenseitigen Öffnung nationaler und regionaler Forschungsprogramme ins Leben gerufen. Es sieht einen Koordinationsansatz vor, nach dem die Partner zuerst Forschungsaktionen umsetzen und dann gemeinsame Forschungsprogramme einrichten. Die Kommission ist zufrieden mit der Reaktion auf ihre Aufforderung zur Vorschlagseinreichung - rund 75 ERA-NET-Projekte werden voraussichtlich bis zum Auslaufen des RP6 eingerichtet sein, und bei 96,2 Prozent der Organisationen, die derzeit an Projekten beteiligt sind, handelt es sich um Regierungs-, internationale oder gemeinnützige Einrichtungen. Zu den Bereichen, die von ERA-NET-Projekten abgedeckt werden, zählen der Alterungsprozess und altersbezogene Probleme, Verkehrsforschung und die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit China. CO-REACH ist eine der größten ERA-NET-Initiativen. Sie verbindet wissenschaftliche Einrichtungen über bilaterale Kontakte mit China. Diese Koordination soll die Voraussetzungen für eine Analyse der Errungenschaften und Herausforderungen der grenzüberschreitenden Kooperation schaffen. Bis jetzt werden folgende Themen am häufigsten von ERA-NET-Initiativen behandelt: industrielle Technologien, Verkehr, Informationstechnologie (IT) und Innovation. 32 Prozent der Initiativen beschäftigen sich mit diesen Themen. An zweiter Stelle knapp dahinter liegen Umwelt und Energie (31 Prozent). Es folgen Biowissenschaften (17 Prozent), Geistes- und Sozialwissenschaften (12 Prozent) und schließlich Grundlagenforschung und internationale Kooperation (8 Prozent). Weitere Informationen über einzelne ERA-NET-Initiativen sind in der aktuellen Serie der ERA-NET-Projektzusammenfassungen nachzulesen. Trotz des großen Interesses hält die Kommission weitere Anreize für notwendig, um die Teilnehmer zur Organisation gemeinsamer Aufrufe zu ermuntern. Vor diesem Hintergrund wurde ein neues Element, ERA-NET-PLUS, für das RP7 vorgeschlagen. Es wird die Zusammenlegung der Mittel für die Organisation gemeinsamer Aufrufe unterstützen. Im Rahmen des RP7 werden bestehende Projekte aufgefordert voranzuschreiten, und das ERA-NET-Programm wird ausgeweitet. Die Teilnahme nationaler und regionaler Ministerien, die derzeit Forschungsprogramme vorbereiten, wird gefördert. Damit sollen weniger involvierte Länder zu einer aktiveren Teilnahme an der Entwicklung des EFR durch ERA-NET-Projekte ermuntert werden. Artikel 169 kam bisher nur für ein Projekt zur Anwendung: die Partnerschaft für klinische Studien zwischen Europa und den Entwicklungsländern (EDCTP). Artikel 169 ermöglicht der Europäischen Union die Teilnahme an dem Projekt, einer Partnerschaft zwischen mehreren Ländern und Organisationen. In dieser Funktion hat die EU ein Drittel des Budgets in Höhe von 600 Millionen Euro beigesteuert. Das EDCTP vereinigt die Erfahrung aller teilnehmenden Länder im Bereich Forschung und klinische Intervention in einem gemeinsamen Programm. Im Rahmen des Programms werden umfangreiche koordinierte klinische In-situ-Studien für die Entwicklung neuer Arzneimittel, Impfstoffe, Mikrobizide und Diagnoseinstrumente zur Behandlung von HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose durchgeführt. Es handelt sich um eine langfristige Initiative, deren Laufzeit voraussichtlich zwischen 10 und 20 Jahren liegen wird. Die Kommission ist der Meinung, dass diese Pilotaktion das Potenzial von Artikel 169 sowie die damit zusammenhängenden Herausforderungen unter Beweis gestellt hat. Im Rahmen des RP7 soll das Instrument in Fällen, in denen es sich ganz klar als das am besten geeignete Instrument herausstellt, öfter zum Einsatz kommen. Voraussichtlich werden drei oder vier Artikel 169-Initiativen in noch zu bestimmenden Bereichen gestartet. Es ist möglich, dass sich weit vorangeschrittene ERA-NET-Projekte in eine Artikel 169-Initiative entwickeln. Die Einrichtung neuer Aktivitäten unter Einbeziehung dieser Mechanismen ist voraussichtlich jedoch ein sehr langwieriger Prozess, da Vorschläge zunächst vom Europäischen Parlament und dem Rat genehmigt werden müssen. In seinem Vorwort zur Broschüre betont Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, die Bedeutung der Initiativen wie ERA-NET und Artikel 169 für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Europas. "Wenn Europa in einer globalisierenden Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben und sein Gesellschaftsmodell bewahren möchte, hat es keine andere Wahl, als eine lebendige Wissensgesellschaft zu werden. Die europäischen Forschungsprogramme sind diesbezüglich eine wichtige und essentielle Triebkraft. Doch sie bilden nur ein Element. Letztendlich wird die Zusammenlegung unserer Ressourcen die effektivste Möglichkeit sein, eine grundlegende und dauerhafte Änderung zu erzielen", schreibt der Kommissar.

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