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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Technologie-Roadmap für agentenbasierte Datenverarbeitung

Im Rahmen eines EU-Projekts wurde eine Roadmap erstellt, die aufzeigt, wie agentenbasierte Datenverarbeitung sich im nächsten Jahrzehnt entwickeln könnte. Es wird eine Vision der Entwicklung dieser Technologie, ihrer Anwendungsbereiche und der möglichen Barrieren für ihre Einf...

Im Rahmen eines EU-Projekts wurde eine Roadmap erstellt, die aufzeigt, wie agentenbasierte Datenverarbeitung sich im nächsten Jahrzehnt entwickeln könnte. Es wird eine Vision der Entwicklung dieser Technologie, ihrer Anwendungsbereiche und der möglichen Barrieren für ihre Einführung vorgestellt. Laut dem Papier sollte die Konvergenz mit bestehenden und sich neu entwickelnden industriellen Technologien eine Priorität darstellen. Ein Agent ist ein eingebettetes Computersystem, das sich in einer dynamischen, nicht vorhersehbaren und offenen Umgebung befindet und zu flexiblem, autonomem Handeln in dieser Umgebung in der Lage ist, um die beabsichtigten Ziele zu erreichen. Die agentenbasierte Datenverarbeitung stellt eine neue Synthese zwischen Künstlicher Intelligenz und Informatik in weiterem Sinne dar. Sie ist ein bedeutendes Interessengebiet in Anwendungsbereichen wie Telekommunikation, Informationsmanagement und Internet, elektronischer Handel und Simulation. Der erfolgreiche Einsatz von Agententechnologie in diesen Bereichen wird wahrscheinlich tief greifende Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und Realisierbarkeit europäischer Informationstechnologie (IT)-Industrien sowie auf die Art und Weise, wie zukünftige Computersysteme konzeptioniert und umgesetzt werden, haben. AgentLink III ist eine europäische Koordinationsmaßnahme im Wert von einer Million, die von der Europäischen Kommission unter dem Programm "Technologien der Informationsgesellschaft (IST)" innerhalb des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) gefördert wird. Sie soll die Einführung und den Einsatz agentenbasierter Datenverarbeitung fördern. Sie baut auf die Arbeit im Rahmen von zwei vorangegangenen Projekten auf. Wie auch bei den Vorgängern ist das letztendliche Ziel von AgentLink III, die europäische Industrie und Forschung in diesem immer wichtigeren Bereich zu einem Vorreiter bei Innovation und Spitzenleistungen zu machen, indem europäische Aktivitäten in der Forschung, Entwicklung, Verbreitung und dem Einsatz agentenbasierter Datenverarbeitungstechniken gefördert werden. Die Aktivitäten von AgentLink III umfassen die Erstellung einer AgentLink Technology Roadmap, ein neu entstehendes Dokument, das die Entwicklung, Innovationen und die Zukunft der Agententechnologie skizziert. Professor Michael Luck von der Fakultät für Elektronik & Informatik (ECS) der Universität Southhampton, VK, koordinierte die Erstellung des Berichts, der zum Ziel hat, unterschiedliche Interessengruppen über den neuesten Stand der Technik zu informieren und die wahrscheinliche zukünftige Richtung dieser Technologie und dieses Bereichs vorherzusagen. Diese Informationen sind für kommerzielle Unternehmen entscheidend, um ihre Investitionen in die Technologie und deren Aufbau gezielt einzusetzen, und auch für politische Entscheidungsträger, um Bereiche von besonderer Bedeutung zu bestimmen und zu unterstützen. "Agententechnologien sind eine natürliche Ausweitung von derzeitigen komponentenbasierten Ansätzen", so Professor Luck. "Sie untermauern viele neue Bereiche der Informatik, daher ist es wichtig zu wissen, wo und wie sie eingesetzt werden können. Bereiche wie Grid Computing, virtuelle Organisationen und eBusiness konvergieren mit ausgereifteren Technologien wie P2P und Web Services, um offene Systeme zu bilden, die so dynamisch und unvorhersehbar sind, dass nur Agenten mit ihrer Komplexität zurecht kommen." Die Roadmap beschreibt derzeitige Forschungsinitiativen und den Einsatz von Agententechnologien und stellt die künftigen Herausforderungen durch neue Grid Computing- und Web-Technologien vor. Nach der Definition von Agententechnologien und der Erläuterung des Unterschieds zwischen diesen und anderen Programmierungstechnologien auf der Basis ihrer verschiedenen Ziele, werden in der Roadmap der technologische Kontext, neu auftretende Trends und wichtige Triebkräfte analysiert. Wie schnell die Agententechnologie von Softwareentwicklern umgesetzt wird, so das Fazit, wird davon abhängen, für wie viele Anwendungsbereiche Systeme mit diesen Eigenschaften erforderlich sind. Die derzeitigen Bereiche, auf die sich Unternehmen, die Agententechnologie entwickeln, konzentrieren sind Logistik, Transport, Versorgungswirtschaft und Verteidigung. Diese Bereiche haben als gemeinsame Eigenschaften mehrere Interessengruppen oder Organisationen, die in einem Netzwerk verbunden sind und missionskritische, echtzeitbezogene Datenverarbeitungsanforderungen haben. Agententechnologien können die Kluft sowohl in Bezug auf die funktionellen als auch die technischen Anforderungen für diese Anwendungen überbrücken. Was Support-Tools und -Methoden betrifft, wird in der Roadmap ein grundlegendes Hindernis für den Einsatz der Agententechnologie hervorgehoben, nämlich der derzeitige Mangel an ausgereiften Software-Entwicklungsmethoden für agentenbasierte Systeme. Eine weitere große Herausforderung für die agentenbasierte Datenverarbeitung ist, auf Erkenntnisse aus erprobten Methoden zuzugreifen, damit die bestehenden Lösungen zunehmend die unterschiedlichen Anforderungen des neuen Paradigmas erfüllen. Was die Anwendungen betrifft, werden in der Roadmap die derzeitigen Einsatzbereiche agentenähnlicher Systeme aufgelistet. Diese sind Pervasive Computing, das Semantic Web und P2P-Netwerke. Langfristig erwarten die Autoren die industrielle Entwicklung von Infrastrukturen, um stark skalierbare Anwendungen aufzubauen, die bereits existierende Agenten umfassen, die organisiert oder geordnet werden müssen. In der Roadmap wird gewarnt, dass der Übergang vom Forschungslabor zu industriellen Anwendungen eine Herausforderung darstellt. Es wird betont, dass es notwendig ist, wissenschaftlich fundierte Geschäftsmodelle für Umsetzungen und Beschreibungen zu entwickeln, die als Katalysatoren sowohl für die Anwendung in der Industrie als auch die weitere Forschung dienen. Für kommerzielle und industrielle Systeme müssen Agententechnologien im Labor mit einem Schwerpunkt auf geschäftlichen Belangen, auf Qualität und auf Konvergenz mit bestehenden und neu entstehenden industriellen Technologien, statt auf Innovation entwickelt werden. Sicherheit, Zuverlässigkeit und traditionelle Software-Qualitätsmaßnahmen sind ebenfalls wichtig und müssen angegangen werden, um eine breitere Anwendung zu erreichen. Ansätze, bei denen bestehende Systeme mit sukzessive zunehmender Agentenpräsenz ohne Unterbrechungen aktualisiert werden können, sollten eine Priorität für einen reibungslosen Übergang sein. Abschließend heißt es in dem Dokument, dass die Einführung von Agententechnologien in Geschäftsumgebungen davon abhängig sein wird, wie schnell und wie gut Agententechnologien mit bestehender und erprobter Software und Software-Methoden verbunden werden können. Daher ist es entscheidend, dass Agententechnologien auf die Anwendungsbereiche gerichtet sind, für die sie sich am besten eignen, um traditionelle Techniken zu verbessern, welche genutzt werden sollten, wenn Agenten nicht anwendbar oder geeignet sind. Dieses Ziel erfordert das Engagement sowohl der Wirtschaft als auch der Forschung, um effektiv bei der Unterstützung effektiverer Lösungen für alle zusammenzuarbeiten. Die Autoren erklären: "Diese strategische Technologie-Roadmap soll keine Prognose für die Zukunft sein. Vielmehr ist sie eine durchdachte Analyse der jüngsten Vergangenheit und des aktuellen Stands der Agententechnologien, die uns ermöglicht hat, einen möglichen Entwicklungspfad für die Technologie vorzustellen. Damit beabsichtigen wir, die Herausforderungen und Hindernisse zu bestimmen, die überwunden werden müssen, damit in der Forschung und Entwicklung Fortschritte erzielt werden und eine weitere kommerzielle Anwendung der Technologie erfolgt."

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