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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Kommission lanciert innovative Messstation zur Überwachung der Luftverschmutzung

Die Europäische Kommission und eine italienische Reederei führen eine innovative Messstation zur Überwachung der Luftverschmutzung auf hoher See ein, um die Auswirkungen der vom Menschen verursachten Verschmutzung auf den Klimawandel im Mittelmeerraum besser zu verstehen. Ex...

Die Europäische Kommission und eine italienische Reederei führen eine innovative Messstation zur Überwachung der Luftverschmutzung auf hoher See ein, um die Auswirkungen der vom Menschen verursachten Verschmutzung auf den Klimawandel im Mittelmeerraum besser zu verstehen. Experten der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission installierten die Messstation auf dem Kreuzfahrtschiff "Costa Fortuna" der italienischen Reederei Costa Crociere. Sie wird wertvolle Informationen zu Messungen auf dem Ozean liefern, die derzeit selten durchgeführt werden, während das Kreuzschiff im Frühling, Sommer und Herbst seine regelmäßigen Routen im westlichen Mittelmeer befährt. Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, Janez Potocnik, begrüßte die Initiative mit folgenden Worten: "Diese Partnerschaft ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen privatem und öffentlichem Sektor bei der Suche nach neuen Methoden zur Sammlung von Daten, die wichtig für das Verständnis der Klimaänderung sind." Das trockene und warme Klima im Mittelmeerraum ist einer der Gründe, die Millionen von Touristen bewegen, ihre Ferien in Südeuropa zu verbringen. Die mangelnden Regenfälle führen allerdings zu Problemen für Landwirtschaft, Ökosysteme und Trinkwasserressourcen in der Region. Modellrechnungen weisen darauf hin, dass die vom Menschen verursachten Treibhausgase in der Atmosphäre eine weitere Reduzierung der Regenmenge in diesem Gebiet bewirken werden und dass in stärkerem Maße mit Trockenheitsproblemen zu rechnen sein wird. Neben den langlebigen Treibhausgasen wie Kohlendioxid haben offenbar auch kurzlebige Luftschadstoffe wie Ozon in der unteren Atmosphäre und lichtabsorbierende Partikel (so genannter schwarzer Kohlenstoff) einen bedeutenden Einfluss auf die Strahlungsabsorption in der Atmosphäre, der menschlichen Tätigkeiten zuzuschreiben ist. Im Mittelmeerraum wird die Luftverschmutzung durch die Küstenstädte, Langstreckenverkehr und intensiven Seeverkehr verursacht. Es wird angenommen, dass die Erwärmung der unteren Atmosphäre aufgrund der stärkeren Lichtabsorption durch die Luftverschmutzung zur Reduzierung von Regenwolken und damit zu mehr Trockenheit führen kann. Forschungen haben ergeben, dass die Wirkung von Aerosolen auf die Strahlung in diesem Gebiet so intensiv ist wie an wenigen anderen Orten der Welt, weshalb sich das Mittelmeer als ideales Gebiet für die Klimaforschung anbietet. Die Daten der Messstation auf der "Costa Fortuna" werden von den Wissenschaftlern dringend benötigt, um festzustellen, ob ihre Computermodelle der Atmosphäre durch echte Beobachtungen bestätigt werden. Die Ergebnisse werden es der EU und den Mitgliedstaaten ermöglichen, ihre Klimaschutzpolitik effektiver zu gestalten, so die Kommission.