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Geschäftsmodelle mit dem Ziel, die Fertigung wieder nach Europa zurückzubringen

Die industrielle Produktion findet zunehmend außerhalb der EU statt. Das Projekt INSPIRE hat Geschäftsmodelle und Fertigungstrends analysiert, um die besten Wege herauszufinden, die Fertigung innerhalb der Grenzen Europas für die Industrie wieder attraktiver zu machen.

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Verarbeitungsbetriebe produzieren die Materialien, die in der Fertigung und in der Gesellschaft verwendet werden – alles von Metallen über Papier zu Chemikalien. Diese industriellen Aktivitäten fanden in den letzten Jahrzehnten aber zunehmend außerhalb der Grenzen der Europäischen Union statt. Das von der EU finanzierte Projekt INSPIRE hat sich zum Ziel gesetzt, mit Geschäftsmodellen die Wettbewerbsfähigkeit der Verarbeitungs- und Fertigungsbetriebe in Europa zu erhöhen und diese Branchen wieder nach Europa zurückzubringen. „„Für viele Manager und Entscheidungsträger ist das Konzept eines Geschäftsmodells und dessen Innovation noch immer unklar definiert und die Anwendung auf ihr eigenes Geschäft bleibt schwierig“, erklärt Ron Weerdmeester von PNO Innovation, Projektkoordinator von INSPIRE. Laut jüngsten Forschungsergebnissen stellt Flexibilität einen wichtigen Faktor dar, wenn es darum geht, die Fertigung in Europa zu halten bzw. sie wieder nach Europa zurückzubringen. INSPIRE ist deshalb auf Geschäftsmodelle fokussiert, die Flexibilität von Produkt, Standort, Kapazität und Innovation ermöglichen. Die Muster erkennen Über zwei Jahre hinweg hat das Team von INSPIRE die Trends der Innovation von Geschäftsmodellen in der Verarbeitungs- und Fertigungsbranche analysiert. Das Team ermittelte fünf archetypische Geschäftsmodelltypen, die eng auf Trends in Gesellschaft und Branche reagieren. „Wiederverwendung, Recycling und Nachhaltigkeit“ – ein Modell, das einen Ansatz mit mehr Zirkulation in der Fertigung fördert; „Aufkommende Energieträger“ – was die gemeinsame Nutzung von Energiequellen beinhaltet; „Individualisierte Massenfertigung“ – das der Fertigungsbranche ermöglicht, flexibel auf Kundenbedürfnisse zu reagieren; „Servitization“ – Anreicherung und Substitution von Materialien oder Produkten mit Dienstleistungen – und „Modulare und dezentralisierte Produktion“ – Übergang von zentralisierten auf verteilte Modelle. Darüber hinaus haben sie auch die Machbarkeit der Modelle definiert. Sie ermittelten Faktoren mit größter Bedeutung für jedes Modell (zum Beispiel, für das Modell „Wiederverwendung“ ausreichend recycelbaren Abfall zur Verfügung zu haben). Sie erstellten Dashboards der verfügbaren Technologie-Cluster und deren TRL-Ebenen, die in jedem Modell verwendet werden könnten, und erstellten ein Bewertungssystem, mit dem Manager entscheiden können, ob ihr Unternehmen für ein bestimmtes Modell bereit ist. Zum Schluss ermittelten sie die wichtigsten Herausforderungen, denen sich die Branchen stellen müssen, wenn sie diese archetypischen Modelle annehmen, und skizzierten Wege, diese Herausforderungen, zu bestehen. Das Geschäftsspiel spielen Nachdem die unterschiedlichen Geschäftsmodelle identifiziert und kategorisiert waren, entwickelte das Team von INSPIRE eine Reihe von Werkzeugen, um Unternehmen zu helfen, das am besten geeignete Modell für ihr Geschäft zu ermitteln und dieses anschließend umzusetzen. Eines dieser Werkzeuge, ein Brettspiel, das Unternehmen hilft, mit verschiedenen Modellen zu spielen, erwies sich bei den Projektteilnehmern als beliebt. „Es wurde als lustige und dynamische Art betrachtet, über Innovation von Geschäftsmodellen nachzudenken“, ergänzte Weerdmeester. Das Team von INSPIRE erhofft sich die Professionalisierung des Spiels in naher Zukunft. „Innovation von Geschäftsmodellen ist manchmal ein etwas verschwommenes Konzept. Ich bin sehr zufrieden, dass es uns tatsächlich gelungen ist, ein Set praktischer Werkzeuge zu entwerfen, um den Prozess der Innovation von Geschäftsmodellen zu unterstützen, mit besonderer Aufmerksamkeit, Tipps und Vorschlägen speziell für die Verarbeitungsbranche“, sagt Weerdmeester. Mehrwert Bei den Trends innerhalb der Branche hat das Team selbstverständlich erkannt, dass industrielle Wertschöpfungsketten, die Rohstofflieferanten mit den Verarbeitungs- und Fertigungsbranchen verbinden, zunehmend digitalisiert werden, wodurch sie auf drastische Weise neu konfiguriert und effizienter gestaltet werden können. Das Team erhofft sich, dass die innovativen Geschäftsmodelle und Werkzeuge innerhalb von fünf Jahren tragfähig sein und über ganz Europa hinweg zu flexibleren Produktionsnetzwerken und mehr lokaler Fertigung führen werden. Im Rahmen eines Nachfolgeprojekts namens NEXT NET werden derzeit die Ergebnisse von INSPIRE berücksichtigt und der Forschungsfahrplan für die Lieferkette definiert. „Nur mit Blick auf die vollständige Lieferkette vom Rohstoff bis zur Fertigung, mit Optimierung der Ressourcenflüsse zwischen Industrien und mit mehr Flexibilität und Kundenorientierung bei den Fertigungsnetzwerken kann sich die europäische Industrie auf die Zukunft vorbereiten“, sagt Weerdmeester.

Schlüsselbegriffe

INSPIRE, Geschäftsmodelle, Fertigung, Verarbeitung, Industrie, Geschäft, Innovation, ernste Spiele

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